Keine Eile? Viele Impfzentren schließen über Ostern Länder hören offenbar nicht auf Spahn

Sehen Sie sich hier mein Video mit den Szenen aus der Bundespressekonferenz an.

„Die Regierung betont immer wieder, dass Impfen eine Frage von Leben und Tod sein kann und dass es sehr schnell gehen muss, dass es höchste Priorität hat. Nun gibt es Berichte, dass über Ostern sehr viele Impfzentren geschlossen bleiben. Wie ist das vereinbar?“ – diese Frage stellte ich am Mittwoch mit genau diesem Wortlaut Merkels Sprecher Steffen Seibert und Hanno Kautz, dem Sprecher von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

Seibert antwortete: „Zu der Formulierung, die Sie gewählt haben: COVID-19 ist eine Krankheit, die extrem schwere und auch tödliche Verläufe haben kann. Wir haben in Deutschland, ich glaube, inzwischen über 75 000 Mitbürger an diese Krankheit verloren.

Es gibt sichere und wirksame Impfstoffe – glücklicherweise sogar mehrere; drei sind in Deutschland bereits im Einsatz und ein vierter kommt jetzt im April dazu. Also wirbt die Bundesregierung wie die gesamte wissenschaftliche Community dafür, dass diese Impfstoffe von den Menschen auch akzeptiert und angenommen werden.

Die Verteilung ist von Anfang an die gleiche gewesen. Die Bundesregierung, die Bundesseite, ist dafür zuständig, im europäischen Zusammenspiel Impfstoffe zu beschaffen und sie dann an die Länder zu verteilen. Das Management des Impfens in den Bundesländern obliegt auch den Bundesländern. Deswegen gab es gestern zum Beispiel auch eine Gesundheitsministerkonferenz mit Herrn Spahn und all seinen 16 Kollegen und Kolleginnen; denn die Bundesländer sind diejenigen, die jetzt die Entscheidungen zu treffen haben, wie es in den Impfzentren weitergeht. Natürlich ist es auch Sache der Bundesländer, zu beurteilen, wie sie jetzt über Ostern ihre Impfzentren betreiben.“

Ich hakte nach: „Herr Seibert, Sie haben jetzt versucht, meine Aussage zu widerlegen, aber Sie haben ja genau das, was ich in meiner Aussage hatte, bestätigt, nämlich dass es…“

Seibert rief dazwischen: „…ich habe gar nichts zu widerlegen versucht.“

Ich fuhr fort: „Aber noch einmal: Wie steht die Bundesregierung dazu, wenn die Bundesländer die Impfzentren schließen? Sie müssen doch eine Meinung dazu haben. Wollen Sie befördern, dass die öffnen, gibt es da einen Appell, oder wie will man darauf reagieren?“

Kautz: „Ich kann vielleicht ergänzen, Herr Reitschuster. Herr Spahn hat hier letzten Freitag schon gesagt, dass man in den Ländern Flexibilität zeigen sollte, um schnell zu impfen, schneller zu impfen. Er hat im Laufe der Woche auch betont, dass man auch über Ostern impfen sollte. Man kann sogar auch 24/7 impfen.“

Ich fragte nach: „Also hören die Länder nicht auf ihn?“

Kautz: „Das ist jetzt Ihre Interpretation.“

Ich lasse den Wortwechsel für sich stehen, ich denke, er bedarf keines Kommentars.

Sehen Sie sich hier mein Video mit den Szenen aus der Bundespressekonferenz an.

Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

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Bild: Reitschuster
Text: br


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