Ein Gastbeitrag von Hartmut Sieper
Ich lebe in Mauritius – alles ist offen, Ausländer und Covid-Flüchtlinge sind willkommen, und der Inselstaat im Indischen Ozean ist nicht nur ein Paradies für Touristen, sondern auch für Unternehmer. Nur zwei Tage nach Ankunft der ersten infizierten Passagiere wurde ab 20. März ein kompletter Lockdown mit Ausgangssperren verhängt und die Grenzen geschlossen. Knapp zwei Wochen lang konnte man noch nicht einmal einkaufen. Man konnte sich aber im Internet Lebensmittelpakete bestellen, die nach anfänglichen Schwierigkeiten auch geliefert wurden. Bedürftige wurden von der Polizei beliefert. Ende April wurden die letzten, im Inland übertragenen Infektionen verzeichnet. Seitdem ist Mauritius Corona-frei. Am 30. Mai endete der harte Lockdown, und seit 15. Juni ist alles wieder offen. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits zehn Prozent der Bevölkerung getestet.
Es gibt keine Abstandsregeln mehr, alle Läden, Strände, Kinos, Restaurants, Fitnessclubs und so weiter haben wieder geöffnet. Das Maskengebot gilt zwar nach wie vor in Supermärkten, in Bussen und im Metro-Express, in öffentlichen Gebäuden und auf belebten Straßen, doch das wird nicht so eng gesehen. Inzwischen tragen in Bussen nur noch zwanzig bis dreißig Prozent der Leute Masken, und kaum jemand zieht sie auch über die Nase. Ich trage die Maske immer, wenn ich rausgehe – in der Hosentasche. Nur extrem selten ziehe ich sie auf, und über die Nase fast nie. Niemand, ja wirklich niemand regt sich auf, wenn jemand die Maske nicht trägt. Das war auch nicht anders unmittelbar vor dem Lockdown, als die Angst vor dem Virus sehr groß war. Denunziantentum gibt es hier nicht, und erst recht keine gewalttätigen Auseinandersetzungen. In Mauritius leben seit Jahrhunderten Angehörige von drei Weltreligionen auf engem Raum friedlich nebeneinander: Hindus (50 Prozent), Christen (33 Prozent) und Muslime (16 Prozent). Diese lange Tradition von friedlicher Koexistenz wird sicher beibehalten und bietet meines Erachtens einen guten Schutz gegen Auswüchse, die in vielen anderen Staaten seit Ausbruch der Corona-Krise zu beobachten sind.
Wie schaffte es Mauritius, Corona-frei zu bleiben? Ganz einfach: Jeder, der einreist, muss in eine harte 14-tägige Quarantäne in einem extra dafür zugelassenen 3- bis 5-Sterne-Hotel. Selbst Einheimische dürfen die Quarantäne nicht in ihrer eigenen Wohnung verbringen. Das bringt natürlich Nachteile mit sich: Kurzzeittourismus existiert nicht mehr. Seit Wiederöffnung für den Flugverkehr werden nur drei Ziele angeflogen: Paris, Dubai und die Nachbarinsel Réunion. Praktisch alle neuen Corona-Fälle werden bei neu Angekommenen innerhalb der Quarantäne verzeichnet.
Vor einigen Tagen kamen in Mauritius die ersten Impfstoffe an, mit denen vor allem die Frontliner (Polizisten et cetera) und das medizinische Personal geimpft werden sollen. Die wollen das aber nicht. Polizisten, Ärzte, Apotheker und so weiter verweigern sich und fordern, dass sich der Prime Minister als allererster impfen lassen soll! Keine Spur von politischer Korrektheit oder Untertanentum hier – und das ist gut so. Ich habe mehrere Kontakte zu den Special Mobile Forces der Polizei, und sie sagen übereinstimmend dasselbe: Keiner will sich impfen lassen, jedenfalls nicht sofort. Die Bedenken bezüglich der Wirksamkeit und die Angst vor Nebenwirkungen sind zu groß. Ich habe den Eindruck, dass der durchschnittliche mauritische Bürger ausgewogener informiert ist als der durchschnittliche deutsche Bürger und deshalb auch eine kritischere Einstellung hat.
Wie geht es weiter? Freiheitsliebende, aufgepasst! Mauritius gehört zu Afrika. In den tropischen Ländern des Kontinents gibt es aus verschiedenen Gründen weniger Corona als im Rest der Welt, Zwangsimpfungen sind undenkbar, und zu einem „Great Reset“ wird es nicht kommen.
Das Landhausteam begrüßt Sie ganz herzlich auf der Internetseite.
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Text: Gast
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