Kilometerlange Schlange – Chaos an den Flughäfen  Wenn neudeutscher Größenwahn auf Realität trifft

Egal ob Medien oder Politik: Diejenigen, die die richtige „Haltung“ mit sich bringen, fühlen sich allen anderen überlegen. Vor allem moralisch. Im Inland wie im Ausland. Allein der Begriff „bestes Deutschland aller Zeiten“, den Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier geprägt hat, steht für einen neudeutschen Größenwahn, der eigentlich nur die andere Seite der Medaille ist von den bösen Erfahrungen, die man hierzulande genau damit früher gemacht hat. Die Liste der Beispiele ließe sich beliebig verlängern. Hier sei exemplarisch nur an das Weltklima erinnert, das viele Deutsche offenbar im Alleingang retten wollen. Oder an die Null-Covid-Apologeten in Regierung und Presse. Auf andere Länder mit weitaus lockerer Corona-Politik blicken viele hierzulande verurteilend hinab. Am deutschen Wesen soll wieder einmal die Welt gelesen, diesmal am neudeutschen. Gleich bleibt das unsägliche Gefühl der moralischen Überlegenheit.

Umso bizarrer wird es, wenn der gewaltige Anspruch Mal um Mal an der Realität in diesem neuen Deutschland zerbricht. Ob das eine Bundeswehr ist, die zu allem gut scheint, nur nicht mehr zur Landesverteidigung, oder die Unfähigkeit der rot-rot-grünen Koalition in der Bundeshauptstadt, halbwegs anständige und funktionierende Wahlen zu veranstalten oder einen Flughafen zu bauen. Nein, keine Angst, ich verschone sie hier mit einer umfassenden Liste des Versagens. Sie wäre auch zu lang. Ich will nur das neueste Beispiel bringen, das mich heute wieder einmal – wie fast täglich irgendetwas – zum Kopfschütteln brachte. Und zu der Schlussfolgerung, dass Anspruch und Realität fast schon wieder so weit auseinander gehen wie im real existierenden Sozialismus – wobei „real vor sich hin vegetierenden“ die genauere Beschreibung wäre.

„16.22 Uhr: Wie die ‘Bild‘-Zeitung berichtet, ist die Schlange an der Sicherheitskontrolle am Airport Köln/Bonn mittlerweile knapp einen Kilometer lang. Drei Stunden Wartezeit müssten Passagiere hier einrechnen, schreibt das Blatt“, heißt es in einem FOL-Beitrag. Dessen Titel: „Reisechaos im Newsticker“. Darauf muss man erst einmal kommen! Während in anderen Ländern Großereignisse in Livetickern verfolgt werden, sind diese bei uns nun ganz dem Versagen gewidmet. Die Überschrift des Beitrags: „Koffer-Stapel in Hamburg, Kilometer-Schlange in Köln: Jetzt beginnt das Flughafen-Chaos“.

Noch ein paar Auszüge gefällig? „14.23 Uhr: Reisechaos auch am Düsseldorfer Flughafen: Hier gab es schon am Vormittag lange Warteschlangen. Viele Reisende waren nach eigenen Angaben schon mehrere Stunden vor dem geplanten Abflug gekommen, um rechtzeitig am Gate zu sein.“

Oder: „Flughafen Hamburg: Hunderte Koffer stapeln sich am Airport“.

Oder: „Lufthansa streicht insgesamt schon mehr als 3000 Flüge“.

Keine Angst – ich höre hier auf mit der Chronik des Versagens.

Ich will nur feststellen, wie aberwitzig es ist, dass politisch Verantwortliche, die keine Wahl zustande bekommen, die nicht einmal den Luftverkehr in der völlig absehbaren Belastung zur Sommerferienzeit organisieren können, glauben, sie könnten ein Virus zähmen. Und das Weltklima retten.

Selten gingen Anspruch und Selbstüberschätzung und Realität so weit auseinander.

Wir haben fertig.

Aber wehe, man sagt das. Dann erwachen in den Vertretern des Zeitgeists genau die Charakterzüge jener, die sie früher immer vorgaben zu verachten: Die kritikallergischen Spießers. Früher galten die als „rechts“ (bevor das ein Schimpfwort war). Heute sind sie vorwiegend rot, grün, rosa oder lila.

David
Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

Bild: Fery Iswandy/Shutterstock
Text: br

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