Kippt die Stimmung? Jetzt attackieren Kassenärzte Lauterbach Vernichtende Kritik aus Hessen

Bis vor kurzem galt Kritik an der Corona-Politik der Bundesregierung und an Gesundheitsminister Karl Lauterbach noch als verdächtig; wer es wagte, ihre Weisheit und ihren Besitz der Wahrheit anzuzweifeln, musste damit rechnen, als „Schwurbler“ oder „Corona-Leugner“ diffamiert zu werden. Doch jetzt droht das „Corona-Kartell“ zu bröckeln. Die Kritik am Minister und der Politik der Regierung wird immer lauter – und kommt jetzt auch aus Kreisen, von denen man es bisher nicht gewohnt war. Offenbar ist etwas in Bewegung geraten, und die Stimmung könnte kippen. Jüngstes Beispiel: Die Kassenärztliche Vereinigung Hessens, bislang jeder „Schwurbelei“ unverdächtig, teilt in ihrem Mitgliedermagazin „Auf den Punkt“ heftig gegen den Minister aus und wirft ihm völliges Versagen vor. Doch nicht nur das: Vorstandschef Frank Dastych und sein Stellvertreter Eckhard Starke sagen das Offensichtliche, das wie so vieles Offensichtliche heftig tabuisiert ist: Sie sprechen Lauterbach ab, überhaupt für den Ministerposten geeignet zu sein. Die Aussagen sind so wichtig und sprechen derart für sich, dass ich sie hier in Auszügen wörtlich wiedergebe

„Jede oder jeder, der sich ein bisschen mit der Materie auskennt, wusste, auf was es mit die­ser Personalie hinauslaufen würde. Klar, Herr Prof. Lauterbach ist nicht so fachfremd wie Herr Spahn und Herr Gröhe oder auch Frau Schmitt. Aber wer geglaubt hat, dass dieses Plus an Expertise die ande­ren absehbaren Probleme aufwiegen würde, sieht sich nun getäuscht. Wir wollen hier nicht beckmes­serisch auftreten, aber dieses Scheitern – und anders kann man das leider nicht mehr einordnen – ist ein Scheitern mit jahrelanger Ansage. Lauterbach, der als skurriler Wissenschaftler mit vermeintlicher epi­demiologischer Expertise seine Nische dank Corona gefunden zu haben schien, wäre wohl besser in selbi­ger geblieben. Es hatte wohl valide Gründe, warum sich der damals noch Bundeskanzler in spe so zierte, Herrn Lauterbach, den Bundesgesundheitsminister vieler Herzen, in dieses Amt zu berufen.“

Sodann wird es noch heftiger. Die beiden Ärzte schreiben, hinter vorgehaltener Hand würde ihr vernichtendes Urteil auch innerhalb des Ministeriums geteilt:

Was wir an Insider­-Informationen aus dem BMG und seinem Umfeld hören, lässt schlimmste Befürchtungen wahr werden beziehungsweise übertrifft sie sogar noch: Strategie, Organisation, Idee – alles Fehlanzeige. Und wir sprechen hier wohlgemerkt von der Pandemie, nicht von sons­tigen gesundheitspolitischen Planungen. Mittler­weile sitzt der Bund dem Vernehmen nach auf rund 70 Millionen Impfdosen, die auch noch bald ab­laufen werden. Zeitgleich fantasiert der Minister nach dem grandiosen Scheitern der Impfpflicht davon, die Impfkampagne wiederbeleben zu wol­len, und ignoriert damit erneut, dass das Potenzial an Impfungen in Deutschland wahrscheinlich ziem­lich ausgeschöpft ist. Diejenigen, die vielleicht noch bereit zur Impfung gewesen wären, lassen sich vom konsequenten Zickzack des Abgeordneten aus dem Wahlkreis Leverkusen – Köln IV wohl nun endgültig abschrecken. Als letztes Argument muss nun wieder die Killer­-Mutante, die der Minister am Corona­-Horizont entstehen sieht, herhalten. Nichts gelernt, nichts besser gemacht – leider sogar noch viel schlimmer. Und dieses Problem ist hausgemacht und völlig überflüssig. Da helfen auch keine Stu­dien, die der Minister zur Entspannung liest, keine nächtlichen Twitter­-Nachrichten oder die nach wie vor häufigen Teilnahmen an Talkshows, für die ja offensichtlich Zeit vorhanden ist. Die Debatte um die Ex­Post­Triage zeigt, dass wir hier leider über ein Fehlermuster sprechen müssen.“

Vor diesem Hintergrund sei an die jüngsten Aussetzer Lauterbachs erinnert. Jemand wie er hätte in früheren Zeiten schon lange aus dem Amt scheiden müssen. Im System Merkel/Scholz aber ist Versagen offenbar geradezu ein Qualitätsmerkmal:

David
Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

Bild: Boris Reitschuster
Text: br

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