Kippt die Stimmung? Lauterbach bei Lanz ausgelacht Götterdämmerung für "Karl, den Fehlbaren"

Von Daniel Weinmann

Es war ein Moment, den man nicht einmal zu träumen wagte. Gleich zwei Verfechter der Corona-Agenda nahmen Karl Lauterbach in die Zwickmühle: Markus Lanz, der in seinem nach ihm benannten TV-Talk bislang nicht einmal die krudeste Maßnahme hinterfragte und die „FAZ“-Redakteurin Helene Bubrowski brachten den Gesundheitsminister nicht nur argumentativ aufs Glatteis. Sie machten ihn an diesem Donnerstag zum Gespött.

Was war geschehen – und vor allem: Ist es die Zeitenwende oder nur ein Zufall? Lanz fragt den „frischgebackenen Generalsekretär der CDU“ (O-Ton Lanz) Mario Czaja, ob dieser tatsächlich Lobbyarbeit für die Berliner Gesundheitsagentur ‚Brückenköpfe‘ betrieben habe. Czaja versucht sich herauszuwinden, als Lauterbach ihm empfiehlt: „Also, ähm, würde ich, also meine Empfehlung wäre, einfach zuzugeben, es war auch Lobbyismus. Denn das ist es ja definitiv gewesen.“

„Bei Anderen könne man das besser sagen, als bei sich selbst“, retourniert die FAZ-Parlamentsredakteurin ebenso geistesgegenwärtig wie schlagfertig. Lanz und die Juristin lachen lauthals los. „Sie haben mich nicht überführt, Frau Bubrowski, ich muss doch sehr bitten“, versucht sich Lauterbach in gewohnt hilfloser Manier aus der Verantwortung zu stehlen. Lanz muss sich eine Träne aus den Augen wischen.

»Sie sind der viert- oder fünft-beliebteste Politiker«

Ebenjener Lauterbach, der Czaja des Lobbyismus bezichtigt, geht in derselben Sendung mit bestem Beispiel voran. Gleich zu Beginn rührt er die Werbetrommel für das Anti-Corona-Präparat. Es könne viele Leben bei steigenden Corona-Zahlen retten, so sein Mantra. Lanz kanzelt ihn ab: „Gut, so viel zum Werbeblock für Paxlovid.“

Nicht nur dieser Kommentar macht Mut. „Sie sind der viert- oder fünft-beliebteste Politiker“, sagt Lanz zu dem Mann, der stets den Eindruck macht, als zähle er sich zu den wichtigsten Politikern der Neuzeit. „Leider hat sich nahezu nichts von dem bewahrheitet was Sie, Herr Lauterbach, die letzten Jahre von sich gegeben haben“, ist eine weitere Breitseite gegen „Karl, den Fehlbaren“, wie ihn die „Zeit“ im vergangenen Dezember betitelte.

Ob er nicht eine „Erziehung durch Angst“ im Sinne habe, provoziert ihn der Südtiroler und stichelt wegen „Panikmache“. Dabei spielt er auf die von Lauterbach ins Spiel gebrachte Corona-Variante an, die laut dem SPD-Politiker „ganz besonders Kinder befällt“. Noch im selben Atemzug entwarnt der ewige Mahner, dass „davon jetzt in keiner Weise auszugehen“ sei. Derweil attestiert ihm Journalistin Helene Bubrowski mit Blick auf seine Herbst-Agenda ein „kommunikatives Desaster“.

Ein von den Staats- und Mainstreammedien gemachtes Phänomen, bar jeglicher Kompetenz

Lauterbach hat seiner Bloßstellung nichts entgegenzusetzen. „Einfach schlicht unfair“, entgegnet er etwa auf den Vorwurf Bubrowskis, er würde mit seinen ewigen Warnungen Unsicherheit stiften. Auf die Frage von Lanz nach dem Eigen- und Selbstschutz der Bürger und ob das nicht jeder selber entscheiden sollte, geht er nicht einmal ein, sondern antwortetet nur, dass er auf einer Intensivstation sehr kranke Menschen gesehen habe.

Auch die im neuen Infektionsschutzgesetz implizit verankerte Dreimonats-Impfung will er nicht auf sich sitzen lassen. Nein, so der manische Apokalyptiker, eine Impfung alle drei Monate sei medizinisch nicht indiziert und sogar schädlich, „das habe ich auch immer gesagt, von Anfang an“.

Lauterbachs jüngster Auftritt bei „Lanz“ steht in bedrückender Art und Weise für den trostlosen Zustand unseres politischen Systems. Der Gesundheitsminister ist ein von den Staats- und Mainstreammedien gemachtes Phänomen, bar jeglicher Kompetenz. Längst wäre es an ebendiesen Medien, ihn wieder abzuschießen. Bleibt zu hoffen, dass der jüngste „Lanz“-Talk der Beginn einer Zeitenwende ist.

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Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Daniel Weinmann arbeitete viele Jahre als Redakteur bei einem der bekanntesten deutschen Medien. Er schreibt hier unter Pseudonym.

Bild: Screenshot Youtube ZDF Heute Nachrichten
Text: dw

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