Von Kai Rebmann
Selten zuvor fand ein so oft gesehener Film so wenig Beachtung in den breiten Medien. Dabei dürfte es nicht zuletzt der Zensur-Wut und der Politik des Verschweigens zu verdanken sein, dass das Werk eine so rasante Verbreitung findet. In der Dokumentation „Climate – The Movie: The Cold Truth“ setzt sich der britische Produzent und Regisseur Martin Durkin sehr kritisch mit den herrschenden Narrativen über den angeblich menschengemachten Klimawandel auseinander.
Zu den wichtigsten Thesen, die in dem rund 80-minütigen Film behandelt werden, gehören die Feststellungen, dass der CO2-Gehalt in keiner Korrelation zur Temperatur steht und wir – erdgeschichtlich gesehen – gegenwärtig in einer Eiszeit, mindestens aber einer vergleichsweise kalten Epoche leben.
Bemerkenswert ist die Kritik, dass sich sowohl Durkin als auch die meisten weiteren Protagonisten der Dokumentation im Spätherbst ihres Schaffens befinden oder sich sogar schon zur Ruhe gesetzt haben. Dabei beruht der vermeintliche „Konsens“ über den menschengemachten Klimawandel auf einem einfachen Prinzip, dem Prinzip der finanziellen und wissenschaftlichen Ächtung. Wer an die staatlich finanzierten Fleischtöpfe will, wer einen Lehrstuhl an einer Universität anstrebt oder in Fachzeitschriften veröffentlicht werden will, der muss das Spiel mitspielen.
Und genau darauf sind die Experten, die in dem Durkin-Werk zu Wort kommen, nicht mehr angewiesen. Das ganze Dilemma lässt sich mit folgender Fragestellung zusammenfassen: „Welcher junge Forscher ist bereit, seine Karriere zu opfern, nur weil er eine Wahrheit verteidigt, die niemand hören will? Ist es nicht viel einfacher, ein angenehmes und sorgenfreies Leben zu führen, wenn man über das schweigt, was man wirklich denkt?“
Roy Spencer, eine der kritischen Stimmen aus der vorliegenden Dokumentation, drückt das so aus: „Ich glaube nicht, dass die Klimaforscher jemals die Behauptung zurückziehen werden, der steigende CO2-Ausstoß wirke sich auf das Klimasystem aus; egal, welche Beweise es auch geben mag.“
Aber welches sind diese Beweise? Gleich zu Beginn stellt Will Happer, Physiker und Berater mehrerer US-Regierungen klar, dass es „absurd“ sei, von einem Konsens in der Klimaforschung auszugehen. Die behauptete Klimakrise lasse sich durch offizielle Daten in keiner Weise belegen.
Stattdessen werden zahlreiche Indizien präsentiert, etwa in Form von Grafiken und Rekonstruktionen, die nahelegen, dass das gegenwärtige Holozän eines der kältesten Erdzeitalter der vergangenen 200 Millionen Jahre darstellt. Bei einer weiteren, sehr viel kurzfristigeren Betrachtung der letzten 2.000 Jahre wird klar, dass der CO2-Gehalt in der Atmosphäre in dieser Zeit mitunter deutlichen Schwankungen unterlag, diese aber keinen nennenswerten Einfluss auf die Entwicklung der Temperaturen hatte.
Und hierin besteht eines der Kernprobleme „der Wissenschaft“, die sich mit Haut und Haaren dem „menschengemachten Klimawandel“ verschrieben hat: CO2 ist für die Biosphäre im Allgemeinen und die Pflanzenwelt im Speziellen nicht nur vorteilhaft, sondern sogar existenziell notwendig. Wenn dieses Gas, dessen Konzentration in der heutigen Atmosphäre im geologischen Vergleich extrem niedrig ist, aber keinen schädlichen Einfluss auf das Klima hat – dann stürzen damit sämtliche Kartenhäuser der Alarmisten in sich zusammen, nicht zuletzt jenes der CO2-Bepreisung.
In einem weiteren Teil geht es um die Behauptung, dass Wetterextreme seit Jahrzehnten beständig zunähmen, etwa Hitzewellen, Waldbrände, Wirbelstürme oder Dürren. Entgegen des Narrativs, dass diese immer häufiger und zerstörerischer wirkten, werden in dem Film Daten präsentiert, die das Gegenteil belegen. Die Temperaturaufzeichnungen in den USA werden als „die besten der Welt“ bezeichnet. Und tatsächlich zeigt ein Blick insbesondere in die 1930er-Jahre, basierend auf offiziellen Daten der US-Regierung, dass es damals nicht nur mehr Hitzewellen gab, sondern diese in der Spitze auch deutlich heißer waren. Ähnliche Feststellungen lassen sich auch in Bezug auf praktisch alle anderen Extremereignisse treffen, sowohl in den USA als auch weltweit.
Im letzten Kapitel widmen sich die Protagonisten des Films der politisch und wirtschaftlich vielleicht heikelsten Frage: dem steigenden CO2-Ausstoß in den Schwellen- und Entwicklungsländern, sprich der Dritten Welt. Die dortigen Emissionen nehmen in einem Ausmaß zu, das in der westlichen Welt nicht auch nur annähernd eingespart werden kann. Auch in den höchsten Ebenen der globalen Klima-Elite ist natürlich bekannt, dass eine Änderung des Lebensstils in den Industrienationen, sprich die Reduktion des CO2-Ausstoßes, keine nennenswerten Auswirkungen auf die globale Bilanz hat. Dies wiederum lässt nur einen Schluss zu: Das Problem ist nicht das, als was es der Welt im Namen der Wissenschaft verkauft wird.
Der Blogger „Knownuthing“ fasst diesen Aspekt sehr treffend zusammen: „Die Klimakrise wurde von oben durch die UN (Maurice Strong und andere) und die Eliten des Weltwirtschaftsforum aufgezwungen. Klimaaktivisten sind in dieser Geschichte die nützlichen Narren. Sie müssen sie nicht einmal bezahlen, wie sie es bei den Wissenschaftlern tun müssen, die sich dem Klimaschutz verschrieben haben.“
Unter dem Strich steht ein zwar recht einseitiger, aber deshalb nicht minder interessanter Dokumentar-Film, der sich die herrschenden Narrative der Klimaforschung zur Brust nimmt. Da aber auch die Berichterstattung – ja, Indoktrination – im Mainstream weit von einer echten Ausgewogenheit und Unabhängigkeit entfernt ist, präsentiert Martin Durkin hier einen Gegenpol, der durchaus die Qualität hat, zur individuellen Meinungsbildung beizutragen.
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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.
Bild: Screenshot Youtube-Video „Clintel“Mehr von Kai Rebmann auf reitschuster.de