Kölner Dom aus Logo des Erzbistums verschwunden Neues „Corporate Design“

Von Kai Rebmann

Nichts gehört so sehr zu Köln wie der Dom. Pro Jahr lockt die gotische Kathedrale mehr als sechs Millionen Touristen aus aller Welt an. Und trotzdem scheint in der Beziehung zwischen der Stadt und ihrem Wahrzeichen einiges im Argen zu liegen. Im Frühjahr 2022 verbannte das Rathaus die markanten Domspitzen aus dem offiziellen Logo der Stadt. Zu den lautesten Kritikern gehörten damals Vertreter der Kirche.

Und jetzt das! Seit Anfang dieser Woche prangt auf der Webseite des Erzbistums Köln ein neues Logo – ohne den Dom! An dessen Stelle ist das historische Wappen der Institution gerückt, ein Schild mit einem Kreuz.

Aber das ist noch nicht alles: Das neue „Corporate Design“, wie es in einer Mitteilung in bestem Neudeutsch genannt wird, ist in schlichtem Grau gehalten. Tanja Moussa, so etwas wie die PR-Managerin des Erzbistums, erklärt dazu: „Bei der Neugestaltung haben wir ganz bewusst darauf geachtet, die Umsetzung schöpfungsverantwortlich und effizient zu halten. So verzichten wir beispielsweise auf Sonderfarben, die zusätzliche Kosten erzeugen und Produktionsprozesse aufwendiger gestalten.“

Vielfalt der Kirche soll sichtbarer werden

Ja, die Kirche in Deutschland hat zweifelsohne schon deutlich bessere Zeiten gesehen. Dass es jetzt aber schon so schlimm sein soll, dass man sich keine Farben mehr leisten kann – oder können will –, erschreckt dann doch. Und deshalb erfolgt die Umstellung auch Schritt für Schritt: „Mit Blick auf nachhaltige und wirtschaftliche Aspekte wird das neue Corporate Design zunächst bei Neugestaltungen oder bei Nachproduktionen verwendet.“

Mein Lesetipp

Die in Hamburg ansässige Agentur EIGA hat offenbar nicht nur bei der Erarbeitung des neuen Logos mitgewirkt. Auch bei der Kommunikation betreffend die Rechtfertigung dieser zumindest fragwürdigen Maßnahme hätten die Sätze von einer Agentur nicht professioneller formuliert werden können.

Und deshalb darf vor allem das Wort „Vielfalt“ nicht fehlen, denn dagegen kann im 21. Jahrhundert ja kein vernünftiger Mensch mehr etwas haben. Amtsleiter Frank Hüppelshäuser wird in der „Bild“ so zitiert: „Gerade in dieser herausfordernden Zeit ist es entscheidend, die vielfältigen guten Seiten der Kirche nach außen hin deutlicher sichtbar zu machen.“

Inwieweit der Kölner Dom im Logo des Erzbistums diesem sicherlich ehrenwerten Ziel im Wege steht? Gute Frage, nächste Frage! Weiter heißt es in der Mitteilung: „Mit dem neuen Erscheinungsbild möchten wir dazu beitragen, die Wahrnehmung der kirchlichen Angebote vor Ort und des vielfältigen Engagements der Menschen zu fördern.“

Bei der Neugestaltung des Logos gehe es letztlich um die „Verbindung von Geschichte und Moderne“ sowie darum, „mutig Raum für Neues zu schaffen“, lautet eine weitere Null-Aussage, die sich in praktisch jedem beliebigen Zusammenhang zumindest gut anhört.

Nicht zuletzt wolle man mit der Neugestaltung deutlich machen, dass zum Erzbistum Köln nicht nur die gleichnamige Stadt gehöre. Tatsächlich gehören insgesamt 15 Stadt- und Kreisdekanate zum Einzugsgebiet des Bistums.

Das aber ist freilich nicht erst seit gestern so und es fällt schwer zu glauben, dass sich ein Katholik – sagen wir aus Wuppertal – nicht (mehr) angemessen vertreten fühlt, nur weil das Logo „seines“ Erzbistums die Silhouette des Kölner Doms zeigt.

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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.

Bild: Gerald Mayer/Shutterstock

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