Lambrecht gibt jetzt Medien Schuld an ihrem Versagen Würdelos auch noch im Rücktritt

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Christine Lambrecht hat geschafft, was eigentlich niemand für möglich halten konnte: Nach all den Pleiten und Pannen in ihrer nur rund einjährigen Amtszeit, über die nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern gelacht wurde, die sie zur Witzfigur machten, setzte sie nach ihrer Rücktrittsankündigung noch eins drauf. Mit folgendem Satz: „Die monatelange mediale Fokussierung auf meine Person lässt eine sachliche Berichterstattung und Diskussion über die Soldatinnen und Soldaten, die Bundeswehr und sicherheitspolitische Weichenstellungen im Interesse der Bürgerinnen und Bürger Deutschlands kaum zu.“

Mit anderen Worten: Nicht ihre eigenen Fehler und ihr Unvermögen, ihre völlige Überforderung mit ihrem Amt sind schuld an dem Desaster – sondern die Medien. In denen die SPD, der sie angehört, ohnehin eine Meistbegünstigungsklausel hat. Lambrecht zeigt damit, dass sich nichts geändert hat, seit der ebenso große wie linke Kurt Tucholsky einst sagte: „In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als derjenige, der den Schmutz macht.“

Dienstgrade? Was ist das?

Fakt ist: Es gab, anders als von Lambrecht dargestellt, durchaus eine  „sachliche Berichterstattung und Diskussion“. Nur kamen die Ministerin und ihre Arbeit dabei eben nicht gut weg. „Nicht die Medien haben sachliche Berichterstattung unmöglich gemacht – Lambrecht hat es unmöglich gemacht, nicht über ihre Ungeschicklichkeiten zu berichten“, schreibt Florian Sädler in der „Welt“. Und das, obwohl unsere großen Medien eine extreme Beißhemmung gegen Rotgrün haben. Aber im Falle Lambrechts war das Versagen einfach so groß, dass ein dauerhaftes Vertuschen wie bei anderen unmöglich war. Nur ein Beispiel: Auch fünf Monate nach ihrem Amtsantritt musste sie zugeben, dass sie immer noch nicht die Dienstgrade bei der Bundeswehr kannte.

Legendär ist die Aussage Lambrechts, der Flugabwehrpanzer Gepard sei kein Panzer: „Natürlich ist es beides schwer, hat beides große Rohre. Aber es ist eben kein Panzer.“  Damit sorgte die Verteidigungsministerin auch international für Lacher. Weniger Lacher löste es bei der SPD aus, dass sie es schaffte, noch schlechtere Umfragewerte zu haben als die AfD-Chefs Tino Chrupalla  und Alice Weidel.

Sündenbock muss her!

Es ist bitter, dass nun auch ihr Abgang so unwürdig erfolgt, wie ihre Amtszeit war. Dass sie nun den Medien die Schuld gibt, ist ein Fanal für die aktuelle bundesdeutsche Politik. Schuld sind immer die anderen. In der Regel die AfD bzw. die „Rechten“. Und wenn man es denen mal nicht in die Schuhe schieben kann, dann sind die bösen Medien schuld. Die sonst genau diese Politik hätscheln und streicheln.

Dabei darf man nicht vergessen, dass der Grundfehler einer von Olaf Scholz war und nicht von Lambrecht: Er machte sie zur Verteidigungsministerin, obwohl sie gar nicht wollte. Und auch nicht konnte, wir wir jetzt wissen. Diese Quoten-Politik ist fatal und ein Sicherheitsrisiko für die Bundesrepublik.

Der Blogger Ali Utlu schreibt auf Twitter: „Drei Frauen haben gezeigt, dass sie genauso schlecht arbeiten können wie Männer als Verteidigungsminister. Deutschland hat keine kompetenten Führungskräfte mehr, nur noch themenfremde Luschen. Wir brauchen endlich ein General a.D als Verteidigungsminister, dieser kennt die Armee und dessen Probleme besser als jeder Karrierepolitiker.“ Recht hat er. Aber wetten, dass Scholz wieder auf Quote und Parteiproporz setzen wird?

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Bild: Juergen Nowak/Shutterstock

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