Es war sozusagen der letzte Strohhalm, an dem sich all jene festhielten, die uns einreden wollten, das mit den Nebenwirkungen sei alles nicht so schlimm: Long Covid. Gäbe es die Krankheit nicht – die ganzen Impf-Dogmatiker müssten sie erfinden. Denn dafür, dass in großem Umfang Impfnebenwirkungen auf „Long Covid“ geschoben werden, um ihr wahres Ausmaß zu verschleiern, gibt es zahlreiche Indizien.
Eine davon: Die legendäre Selbstentlarvung des Chefs der „Ständigen Impfkommission“ (Stiko) in der Fernsehsendung „Zur Sache“ im SWR. Tamara Retzlaff, eine schwer unter Impfnebenwirkungen leidende junge Frau (siehe hier), beklagte dort vor der Kamera, dass sie mit ihrer Krankheit allein gelassen werde. Über das Leiden und den mutigen Kampf der jungen Frau gegen das Wegducken von Politik und Medizin habe ich bereits ausführlich berichtet (siehe hier).
Die Klage Retzlaffs konterte Mertens wie folgt: „Was ich nicht ganz verstehe, wieso nun bei der Behandlung dieser Erkrankung die Kosten grundsätzlich nicht von der Krankenkasse übernommen werden, wenn jemand, wenn Sie zum Beispiel“ – Mertens wandte sich an Retzlaff, die neben ihm saß – „zum Arzt gegangen wäre und nicht gleich mit der Erkenntnis, das seien durch die Impfung hervorgerufene Beschwerden, dann würden doch diese Behandlungen, die darauf folgen, durchaus krankenkassenüblich sein, also das ist …“ Weiter konnte Mertens nicht sprechen, der Moderator unterbrach ihn in diesem entscheidenden Moment – und hakte nicht nach, was hier zwingend gewesen wäre.
In meinen Augen ist die Aussage von Mertens eindeutig so zu verstehen, dass er Impfopfern nahelegt, einen Zusammenhang ihrer Beschwerden mit der Impfung zu verschweigen, um Hilfe zu bekommen.
Legendär ist auch der Auftritt der Spiegel-Kolumnistin Margarete Stokowski im Oktober 2022 gemeinsam mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf der Bundespressekonferenz (siehe hier). Dort wollte das Duo für die Covid-Impfung werben. Das Paradoxe dabei: Eigentlich war es Anti-Werbung, was die beiden aber offenbar gar nicht wahrnahmen. Denn Stokowski war bereits dreifach geimpft. Sofort fragten Kritiker: „Ist sie denn sicher, dass sie an Long Covid leidet? Und nicht an ‚Post-Vac‘?“ Also an Impf-Nebenwirkungen. Fachleute betonen, beides sei kaum auseinanderzuhalten.
Auf eine Presseanfrage von mir musste das Robert Koch-Institut im März 2023 eingestehen, dass es bei Long Covid faktisch im Dunkeln stochert. Die Behörde schrieb mir in ihrer Antwort: „Ein wesentlicher Grund für die bislang fehlenden systematischen Vollerfassungen von Long COVID – nicht nur in Deutschland – ist die Besonderheit von Long COVID, für das sich kein einheitliches Krankheitsbild abgrenzen lässt, so dass sich die generelle Erfassung, etwa zum Aufbau eines Krankheitsregisters, entsprechend schwierig gestaltet“ (Details siehe hier).
Und jetzt das: Ausgerechnet Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, der oberste Impf-Dogmatiker, der im Januar 2022 noch behauptete, die Impfung sei nebenwirkungsfrei oder fast nebenwirkungsfrei, gestand nun vor laufender Kamera ein, dass die Impfung Long Covid auslösen könne. An einem Runden Tisch mit Ärzten und Betroffenen zu dem Thema in Berlin. Lauterbach sagte wörtlich über Präparate gegen das chronische Erschöpfungssyndrom ME/CFS: „Diese Medikamente werden bei Long-Covid-Symptomen – egal, ob das jetzt durch die Impfung gekommen ist oder durch die Erkrankung, – von den Krankenkassen erstattet.“
Lauterbach im Januar ’22: „die Impfung ist nebenwirkungsfrei oder fast nebenwirkungsfrei“
Lauterbach im September ’24: „egal, ob [Long-Covid-Symptom] jetzt durch die Impfung gekommen ist oder durch die Erkrankung“ https://t.co/ymTtIf97Ee pic.twitter.com/vwB3Gx8tqr
— Argo Nerd (@argonerd) September 19, 2024
Lauterbach gibt damit also faktisch zu, dass das, was als „Long Covid“ bezeichnet wird, eine Impfnebenwirkung sein kann. Gestern galt das noch als Verschwörungstheorie – jetzt ist es aus dem Mund des wandlungsfähigen Ministers zu hören.
Besonders brisant dabei: „Lauterbach mobilisierte für die Impfstoffe mit dem Argument, dass sie vor Long Covid schützen sollten. Und das bei Kindern. Seine Angabe von ‘10%-Covid-Infizierten‘ war auch damals schon unseriös“, wie das Portal „Nius“ kritisiert: „‘Wahnsinn‘, so Lauterbach, soll aber jene Menschen befallen haben, die ihre Kinder vor dieser Impfpolitik schützen wollten.“
„In der gängigen Bezeichnungspraxis werden einige Begriffe auf verwirrende Weise durcheinander verwendet“, so das Portal weiter: „Chronisches Erschöpfungssyndrom ME/CFS kann Long Covid sein, weil – so die ursprüngliche Logik – es durch eine natürliche Infektion mit dem Corona-Virus ausgelöst wird. Inzwischen fasst man aber auch das durch die Corona-Impfung verschuldete chronische Erschöpfungssyndrom ME/CFS unter Long Covid. Das wiederum hatte man auch schon unter Post-Vac-Syndrom gefasst.“
Dass Impfschäden unter Long Covid gefasst werden, bestätigt den Verdacht, dass hier mit Diagnosen und anderen Mitteln die Nebenwirkungen der Corona-Impfung verschleiert werden sollen. Und Lauterbachs Aussage eine Art Freud’scher Versprecher war – er sich also verplappert hat und unabsichtlich zumindest einen Teil der Wahrheit aussprach.
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