In Deutschland hat die Regierung bereits eine Normung von FFP2-Masken für Kinder in Auftrag gegeben. Es ist bereits die Rede davon, dass auch im Herbst etwa in Schulen weiter die Maskenpflicht gelten werde. Einen ganz anderen Weg geht nun Großbritannien. Die Regierung in London kündigte an, dass sie auf die Maskenpflicht verzichten will. Genauso wie es zuvor bereits die Niederlande gemacht haben.
„Die Delta-Variante ließ die Corona-Zahlen in Großbritannien in kürzester Zeit in die Höhe schießen, die Inzidenz liegt bei fast 200. Trotzdem kündigt die Regierung nun an: In England werde die Maskenpflicht weitgehend aufgehoben“, schreibt Tagesschau.de.
Auf Fragen auf der Bundespressekonferenz, ob der britische Weg auch ein Modell für Deutschland sein könne, antwortete eine Sprecherin von Jens Spahn ausweichend. Merkels Sprecher Steffen Seibert sagte: „Wir müssen sehen, wie sich Delta bei uns ausbreitet. Und wir müssen sehen, ob mit dem Anstieg der Delta-Infektionszahlen auch ein Anstieg der zu hospitalisierenden oder gar der intensivmedizinisch zu behandelnden verbunden ist.“
Masken, wie sie aktuell in Großbritannien noch in Geschäften sowie Bussen und Bahnen verpflichtend sind, würden bald zur „persönlichen Entscheidung“, erklärte Wohnungsbauminister Robert Jenrick dem Bericht zufolge im Sender Sky News: „Unterschiedliche Menschen werden bei Dingen wie Masken zu unterschiedlichen Entscheidungen kommen“.
Die Aufhebung der Maskenpflicht kommt nicht alleine. Sie ist Bestandteil einer geplanten weitreichenden Beendigung von Corona-Maßnahmen am 19. Juli. So sollen alle Kontaktbeschränkungen wegfallen. Auch Clubs sollen wieder ihre Pforten öffnen.
Gesundheitsminister Sajid Javid verteidigte die Lockerungs-Pläne und appellierte an die Eigenverantwortung der Menschen. Das Land könne dadurch nicht nur „freier, sondern auch gesünder werden“, führte Javid in einem Gastbeitrag für die Zeitung „Mail on Sunday“ aus. Unter anderem spielte er damit auf die psychischen Belastungen vieler Menschen durch die Corona-Maßnahmen an.
Der Kurswechsel der Regierung ist besonders bemerkenswert vor dem Hintergrund, dass die Inzidenz aktuell bei knapp 200 liegt. Parallel dazu steigt allerdings die Zahl der Menschen, die ins Krankenhaus gebracht werden müssen oder sterben, geringer als bei früheren Wellen. Die Regierung setzt auf die Wirkung der Impfungen und hofft, dass dadurch möglichst viele schwere Verläufe der Krankheit vermieden werden können, so tagesschau.de.
[themoneytizer id=“57085-1″]
Bild: Shutterstock
Text: br