London schließt Klinik für Geschlechtsumwandlung Minderjähriger "Nicht sicher"

Was für ein Kontrast! Und womöglich erklärt er auch, warum unsere Mainstream-Medien den noch amtierenden britischen Premier Boris Johnson so hassen wie der Teufel das Weihwasser. Während die Biden-Administration Geschlechtsumwandlung Minderjähriger fördern will und man bei uns einen ähnlichen Weg geht, will der britische Gesundheitsdienst eine umstrittene Genderklinik für Kinder und Jugendliche zum Frühjahr 2023 schließen.

Die Londoner Transgender-Klinik Travistock ist seit langem umstritten. Sie gebe allzu leichtfertig Minderjährigen Pubertätsblocker und dränge sie teilweise regelrecht zu einer Geschlechtsumwandlung, so ihre Kritiker. Und nicht nur die. Eine unabhängige Untersuchung habe ergeben, dass die Klinik im Norden der britischen Hauptstadt für Kinder unsicher sei, berichtet der Telegraph. Dabei sei auch die steigende Beliebtheit von Geschlechtsumwandlungen bei Kindern und die sich schnell verändernde Demografie derjenigen, die diese Verfahren in Anspruch nehmen, berücksichtigt worden.

Probleme mit Genderidentität

Der Untersuchung zufolge wurde medizinisches Fachpersonal unter Druck gesetzt, die Geschlechtsidentität von Kindern unhinterfragt zu bestätigen und den normalen klinischen Beurteilungsprozess zu überspringen. „Die Genderklinik Travistock im Norden von London steht seit einiger Zeit im Fokus der Debatte um den gesellschaftlichen Umgang mit Transmenschen“, schreibt „NZZ“: „Das Gesundheitszentrum für Kinder wurde 1989 gegründet, um Minderjährigen unter 17 Jahren zu helfen, die Probleme mit ihrer Genderidentität bekunden. Konkret geht es dabei meist um Kinder mit Geschlechtsdysphorie, die biologisch als Knaben oder Mädchen geboren wurden, sich aber innerlich dem anderen Geschlecht zugehörig fühlen.“

Travistock ist dem NZZ-Bericht zufolge die einzige auf Transkinder spezialisierte Genderklinik Großbritanniens. Sie spiele – so die NZZ wörtlich – „eine umstrittene Vorreiterrolle beim Einsatz von Pubertätsblockern, die die Produktion der Geschlechtshormone hemmen und damit die Pubertät aufhalten.“ Teilweise wurden demnach solche Medikamente schon an Kinder im Alter von 10 Jahren verabreicht. Besonders beeindruckend ist der Anstieg der Fallzahl. Im ganzen Jahr 2010 haben Ärzte aus dem ganzen Königreich insgesamt nur 138 Minderjährige in die Klinik überwiesen.

„Die Zahl der Überweisungen für die Geschlechtsumwandlung in der Klinik stieg im Laufe eines Jahrzehnts von 250 auf 5.000 pro Jahr“, schreibt „The Daily Signal“, ein Medium der konservativen US-Denkfabrik „Heritage Foundation“: „Und während die Patienten früher hauptsächlich Jungen waren, die zu Mädchen werden wollten, verzeichnete die Klinik einen raschen Anstieg von Mädchen im Teenageralter, die zu Männern werden wollten.“

Drang in eine Richtung?

Schon 2020 hatte dem NZZ-Bericht zufolge eine Recherche der TV-Sendung „BBC Newsnight“ für viel Aufmerksamkeit gesorgt: „Mitarbeiter der Klinik äußerten die Sorge, manche der minderjährigen Patienten würden verfrüht und unkritisch in die Richtung einer Geschlechtsumwandlung gedrängt. Zudem arbeiteten offenbar Vertreter von Lobbyorganisationen der Transbewegung eng mit der Klinik zusammen, was zu diesem Klima beigetragen haben soll.“

Eine unabhängige Untersuchung kam bei einer Begutachtung der Klinik zu dem vorläufigen Schluss, dass nicht nur keine verlässlichen Langzeitdaten über die jungen Patienten aufbewahrt werden; die Mitarbeiter der Klinik stünden auch unter Druck, einen „unkritischen, affirmativen Zugang“ zu verfolgen. Zudem hätten Ärzte zeitweilig andere Ursachen für die Schwierigkeiten der Kinder und Jugendlichen ignoriert, wie etwa psychische Leiden oder Autismusspektrumstörungen.

Künftig sollen nun laut „NZZ“ regionale Hubs an Kinderkrankenhäusern die Klinik in London ersetzen. Das solle nicht nur zu geringeren Wartezeiten führen, sondern auch zu einer ganzheitlicheren Betreuung: Der Fokus soll stärker auch auf möglichen psychischen oder körperlichen Beschwerden liegen und nicht mehr bloß auf der Geschlechtsdysphorie.

Umwandlung bereut

Einzelne ehemalige Patienten wie etwa die heute 25-jährige Keira Bell haben dem NZZ-Bericht zufolge öffentlich erklärt, dass sie die Eingriffe im Rückblick bereuten: „Bell war als Minderjährige in Travistock in Behandlung. Als 16-Jährige erhielt sie Pubertätsblocker verabreicht, im Alter von 18 Jahren folgten Testosteron-Spritzen, bevor sie sich im Alter von 20 Jahren einer doppelten Brustamputation unterzog. Diese Woche sagte sie im Gespräch mit der BBC, dass sie damals in erster Linie psychologische Unterstützung und therapeutische Begleitung gebraucht hätte.“

Erstaunlich ist, wie klar sich die beiden Kandidaten für den Vorsitz der konservativen Partei und damit auch das Amt des Regierungschefs in der Frage positionierten. Dem „Daily Telegraph“ sagte Außenministerin Liz Truss, Erwachsene könnten zwar ihr Leben nach eigenen Wünschen gestalten, Kinder müssten jedoch vor unumkehrbaren Entscheidungen geschützt werden. Ähnlich äußerte sich auch ihr Mitbewerber Rishi Sunak.

Ganz anders in den USA. Rachel Levine, eine Vertreterin der Biden-Administration, will, dass Kinder selbst die Möglichkeit bekommen, Geschlechtsumwandlungen vornehmen zu lassen. Sie bezeichnet das „euphemistisch als ‘geschlechtsbestätigende Behandlung‘“, moniert „The Daily Signal“: „Levine, der selbst Transgender ist, hatte zuvor behauptet, dass es in der medizinischen Gemeinschaft keine Debatte über Geschlechtsumwandlungen bei Kindern gebe, und Bidens Durchführungsverordnung zur Erweiterung des Zugangs zu diesen Verfahren befürwortet.“

Biden selbst hatte am 31. März getwittert: „Transgender-Amerikaner jeden Alters sollen wissen, dass sie sehr mutig sind. Ihr gehört dazu. Ich stehe hinter euch.“ Dazu veröffentlichte er ein Video, in dem er staatliche Beschränkungen für Geschlechtsumwandlungen bei Kindern als Angriff auf Transgender-Personen bezeichnete.

Versicherung soll bezahlen

Zusätzlich zu seiner konsequenten öffentlichen Unterstützung für Geschlechtsumwandlungen im Kindesalter plant Biden laut „The Daily Signal“, Versicherer durch eine Erweiterung von Abschnitt 1557 des Affordable Care Act zu zwingen, für Geschlechtsumwandlungsverfahren zu zahlen, und Schulen zu zwingen, Jungen, die sich als Mädchen identifizieren, die Benutzung von Mädchentoiletten und anderen privaten Einrichtungen zu gestatten.

Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

Bild: Shutterstock
Text: br

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