Vor einiger Zeit hat mir eine Leserin, die inzwischen zur Freundin wurde und bibelfest ist, folgendes Zitat aus der Offenbarung (13:16-18) in der Lutherbibel geschickt:
16 Und es macht, daß die Kleinen und die Großen, die Reichen und die Armen, die Freien und die Knechte-allesamt sich ein Malzeichen geben an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn,
17 daß niemand kaufen oder verkaufen kann, er habe denn das Malzeichen, nämlich den Namen des Tiers oder die Zahl seines Namens.
18 Hier ist Weisheit! Wer Verstand hat, der überlege die Zahl des Tiers; denn es ist eines Menschen Zahl, und seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig.
Nun haben wir zwar seit gestern einen „Beauftragten für Religions- und Weltanschauungsfreiheit der Bundesregierung“. Aber ich hoffe, dass zumindest vorläufig das Zitieren von Bibel-Stellen noch kein Kardinalverbrechen ist.
Die Leserin fühlte sich durch die Kennzeichnung von Ungeimpften an die Bibelstelle erinnert.
Gestern schickte sie mir dieses Video über den Europark in Salzburg, wonach Ungeimpfte, die nicht genesen sind, bis auf in Geschäften des täglichen Bedarfs nicht mehr einkaufen dürfen. „Man hat sechs Service-Points eingerichtet, in denen die Kunden ihren 2G-Nachweis erbringen können“, heißt es in dem Beitrag des öffentlich-rechtlichen österreichischen Senders ORF. Manuel Mayer, der Generalmanager des Einkaufscenters, erklärt sodann stolz: „Hier können die Kunden hingehen, ihren 2G-Nachweis durchführen, und der Check wird dann mit einem Stempel am Handrücken bestätigt, und somit kann ich dann mit einem Test in alle einzelnen Shops des Europarks gehen“.
Besondere historische Sensibilität legen die Verantwortlichen in dem Einkaufspark nicht an den Tag.
Ebenso wenig die Redakteure des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND), das Dutzende Zeitungen in Deutschland mit Artikeln beliefert, deren Leser in vielen Fällen nicht einmal ahnen, dass zu den Eigentümern die SPD gehört. Und dass der Weg von der Chefredaktion des RND auf die Bank der Regierungssprecher mitunter ganz munter vonstatten geht, wie jetzt im Falle von Wolfgang Büchner, einem der neuen Sprecher der Ampel-Regierung.
Das Bild, mit dem das RND gerade einen aktuellen Bericht schmückte, zeugt von enormer Geschichtsvergessenheit.
Inzwischen hat das RND zwar auf seiner Homepage das Bild geändert (auf Twitter erscheint es weiterhin).
Aber allein, dass es veröffentlicht wurde in dieser Form, zeigt, wie wenig wir aus unserer Geschichte gelernt haben.
Und auch aus der Bibel.
Bild: Screenshot ORFText: br