Merkel & Co. außer Rand und Band: Ein Land in Geiselhaft Der Gipfel – Deutschland im Stockholm-Syndrom

Sehen sie hier auch mein aktuelles Video zum Corona-Gipfel und seinen Beschlüssen.

Man muss sich nur ein Beispiel vor Augen führen, um zu sehen, wie realitätsfern, abgehoben und gefährlich es ist, was unsere Regierung macht. Nehmen wir den Beschluss, den Gründonnerstag zum Feiertag zu machen, und sogar die Lebensmittelgeschäfte zu schließen. Gerade erst hat der Spitzen-Forscher John Ioannidis von der Stanford-Universität vor Schritten in diese Richtung gewarnt: „In der begrenzten Zeit sind dann mehr Leute gleichzeitig im öffentlichen Raum unterwegs. Sie stecken sich so vermehrt an und sitzen anschließend vermehrt in geschlossenen Räumen zusammen.“ Das klingt so logisch, dass man dafür keine Studien braucht. Als ich am Montag Merkels Sprecherin Martina Fietz, eine frühere Focus-Kollegin von mir, fragte, was die Regierung für Erkenntnisse habe, die Ioannidis Warnungen widerlegen, konnte sie mir nichts darlegen. Schlimmer noch: Die Nicht-Beantwortung hatte geradezu demonstrativen, herausfordernden Charakter. „Ich kann nur wiederholen, was wir schon öfter gesagt haben. Wie üblich nehmen wir hier nicht Stellung zu einzelnen Untersuchungen oder Studien einzelner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.“

So eine Reaktion zeigt, dass die Regierung einfach keine Antwort hat. Man braucht keine Studien, sondern nur etwas gesunden Menschenverstand und Ideologie-Freiheit, um zu verstehen, dass Ioannidis in diesem Punkt Recht hat. Schon bisher waren die Geschäfte, wenn Feiertage aufeinandertreffen wie an Ostern, überfüllt. Die geltenden Begrenzungen werden massive Anhäufungen von Menschen in der Praxis nicht verhindern – alles andere anzunehmen ist realitätsfremd. Das übliche Feiertags-Gedränge noch dadurch zu erhöhen, dass man an einem zusätzlichen Tag die Läden schließt, ist absurd. Vernünftig wäre es aus der sonst stets laut propagierten Strategie heraus gewesen, zu entzerren, Lebensmittelläden auch an den Feiertagen zu öffnen. Merkel wollte stattdessen sogar für fünf Tage alle Geschäfte, auch die Lebensmittelläden, schließen. Und sie wollte nächtliche Ausgangssperren. Nur diesen Irrsinn trauten sich die Länderchefs zu stoppen.

Merkel hat den Kontakt zur Lebensrealität der Bürger verloren. Die Physikerin behandelt die Menschen wie Untertanen, wie kleine Kinder, wie Variablen in einem großen Experiment. Dass sie massive Einschnitte in die Grundrechte und Freiheitsbeschränkungen als „Ruhetage“ bezeichnet, ist ein Zynismus, der an DDR-Zeiten erinnert. „Wir haben eine neue Pandemie“, sagte die Kanzlerin. Die Mutation habe dazu geführt, dass „der bisherige Erfolg“ aufgefressen sei. Von was für Erfolgen redet sie? „Wir haben das Virus noch nicht besiegen können, es lässt nicht locker“. Wähnt sie sich im Krieg? Glaubt sie daran, dass Menschen ein Virus besiegen können? Hört man Merkel genau zu, zwischen den Zeilen, ist vieles sehr befremdend.

Journalisten als Einpeitscher

Die Liste von Widersprüchen wie z.B. der Oster-Schließung ließe sich hier lange fortsetzen; aber sie wurde so oft aufgeführt, dass ich Sie damit nicht ermüden will. Die in einem autoritären Land aufgewachsene Kanzlerin, ihre Paladine und die Länderchefs, die sich nicht aus ihrer politischen Kastration durch Merkel befreien können, sind gemeinsam mit einer Presse in eine Wegsperr-Spirale geraten, die ihresgleichen sucht. Und die Historiker künftig mit großem Staunen und Unverständnis zu ergründen versuchen werden. Eine der handverlesenen Journalistinnen, die gestern auf der Kanzlerinnen-Audienz nach dem „Corona-Gipfel“ eine Frage stellen durfte, nutzte diese, um eine noch härtere Hand gegen die Bürger anzustiften: „Muss man das auch härter durchsetzen, da die Zahlen für viele ihren Schrecken verloren haben, muss man da mit Bußgeldern noch strenger vorgehen?“

Was ist aus den Medien geworden? Aus den Kollegen, die früher selbst beim Datenschutz bei jedem staatlichen Eingriff hyperventilierten und selbst für verurteilte Straftäter so oft maximale Milde inklusive minimaler Freiheitsbegrenzung das Wort redeten? Christian Neef, ein von mir hoch geschätzter, leider schon in Rente verabschiedeter Kollege, der aus der DDR stammt und dann zeitgleich mit mir in Moskau als Korrespondent arbeitete, für den Spiegel, brachte seine Befremdung auf Twitter zum Ausdruck: „23 Prozent der Deutschen sind für die Beibehaltung und 40 Prozent für die Verschärfung der geltenden Lockdown-Maßnahmen! Mich fasziniert das. Ist das Masochismus?“

Genau diese Frage stelle ich mir auch. Ich würde noch weiter gehen: Ist es bei Merkel & Co. Sadismus? SARS-CoV-2 ist gefährlich. Es ist sinnvoll, ja notwendig, die Risikogruppen nach allen Kräften zu schützen. Aber SARS-CoV-2 hat sich nicht als das Killer-Virus herausgestellt, als das es anfangs schien. Für die Altersgruppe der Unter-50-Jährigen ist es so gefährlich wie ein grippaler Infekt – weniger als 400 Menschen sind in einem Jahr Pandemie in dieser Altersgruppe in Deutschland gestorben. Die ganzen Berichte über „Long-Covid“ und massive Spätfolgen für Jüngere sind laut Kritikern nichts anderes als eine gewagte Hypothese und stehen unter dem Verdacht der Panik-Mache.

Eine schwere Grippe

Innen-Staatssekretär Markus Kerber hatte sich am 20. März 2020 in einer E-Mail über verschiedene Corona-Szenarien geäußert. Als „einigermaßen tröstlichen Best Case“ bezeichnete er in dem Schreiben ein Modell, „das mit 126.000 Toten einer schweren Grippe entspräche“. Ein Jahr später sind wir mit 75.000 Menschen, die an, aber auch mit Corona gestorben sind, weit unter dieser Totenzahl, die laut dem Staatssekretär „einer schweren Grippe“ entspräche. Der Altersmedian der Verstorbenen liegt bei 84, also über der durchschnittlichen Lebenserwartung in Deutschland. Eine Analyse der TU Berlin kommt zu dem Schluss, dass es in den Krankenhäusern nie weniger Behandlungsfälle gab und dass nie zuvor weniger Betten belegt waren als 2020, trotz oder wegen Corona.

Das Beispiel Schweden führt die Lockdown-Versessenheit unserer Politiker und Medien ad absurdum. Mit umsichtigen Maßnahmen, ohne Lockdown, ohne massive Einschnitte in die Freiheit, hat das skandinavische Land inzwischen eine Sterberate, die nicht höher ist als unsere. Fragen nach diesem Widerspruch konnte mir die Regierung auf der Bundespressekonferenz nicht beantworten. Das Thema wird tabuisiert. Genauso wie die Erfahrungen in anderen Ländern ohne Lockdown. Denn würde man das Thema behandeln, würde allzu offensichtlich: Die Kanzlerin steht mit ihrem Lockdown-Fanatismus nackt da.

Unter Merkels Federführung haben sich Politik und Medien gemeinsam verrannt. Weil die Fallhöhe für das Eingestehen der Fehlerhaftigkeit des harten Kurses inzwischen zu hoch ist, wird dieser auf Teufel komm raus durchgezogen. Wider alle Vernunft. So sind die Menschen in Deutschland in Geiselhaft einer entfesselten Führung. Und auch für die meisten von ihnen ist die Fallhöhe inzwischen zu hoch, um sich einzugestehen, dass sie fehlgeleitet wurden: Zu schmerzhaft, ja unerträglich wäre es, sich zu vergegenwärtigen, dass all die Opfer, die verheerenden Folgen, nicht notwendig waren. Dass man getäuscht wurde. Ja mitmachte. Dass der Schwedische Weg eine Alternative gewesen wäre. Dass Länder ohne Lockdown nicht in die Katastrophe verfielen – die der Lockdown bei uns unweigerlich bringen wird. Dass etwa Österreich einen ganz anderen Weg geht. Die Alpenrepublik verzichtet aktuell bewusst auf weitere Einschränkungen in der Corona-Krise, obwohl die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei rund 240 liegt. Wien setzt auf intensives Testen, darauf, die Ausbreitung anders als mit Verschärfungen zu bekämpfen.

Deutschland dagegen ist im Stockholm-Syndrom gefangen. So nennt man das Phänomen, dass Geiseln nach einer bestimmten Zeit anfangen, sich mit ihren Geiselnehmern zu solidarisieren. Sie denken sich diese schön, reden sich ein, dass diese doch nur das Beste für sie wollen. Das ist ein Schutzmechanismus der Psyche, weil ansonsten Verzweiflung drohen würde. Die gleichen Mechanismen wirken heute bei sehr vielen Menschen in unserem Land: Sie denken sich Merkels Lockdown-Versessenheit schön, weil alles andere viel zu schmerzlich wäre. Und sie reagieren aggressiv auf jeden, der mit Kritik oder Hinweis auf Alternativen in anderen Ländern die sorgsam verdrängte Realität bei ihnen wieder etwas zum Vorschein bringt.

Der Preis, den unser Land und unsere Gesellschaft für Merkels Politik zu entrichten hat, wird gigantisch sein. Viel spricht dafür, dass wir nie mehr in das Land zurückkehren können, das uns vertraut und teuer war. Im schlimmsten Fall kann es zu eruptionsartigen Veränderungen kommen. Und selbst im besten Fall ist nur noch Schadensbegrenzung möglich. Bald wird die Zeit kommen, wo sich viele fragen müssen: Warum haben sie mitgemacht? Oder warum haben sie geschwiegen. Und wieder einmal wird es keiner gewesen sein.

Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

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Bild: Stock Foto.Touch/Shutterstock
Text: br


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