Merkel und Medien stimmen auf den „totalen Lockdown“ ein Kanzlerin fordert weitere acht bis zehn Wochen harte Maßnahmen

Deutschlands politisch-medialer Komplex gleicht immer mehr einem Irrenhaus. Gerade hat der renommierte Stanford-Professor John Ioannidis, der auch auf den Seiten der WHO publiziert, mit Kollegen eine wissenschaftlich fundierte Studie herausgebracht. Die belegt, dass der Lockdown nicht nur so gut wie keinen Nutzen hat. Er kann sogar schädlich sein, so das Ergebnis der Top-Forscher (siehe hier). Auch die WHO rät von Lockdowns ab. Genau darauf deutet auch die Entwicklung in Deutschland hin: Nach dem Lockdown im November stiegen die Zahlen bis weit in den Dezember hinein massiv. In einer funktionierenden Demokratie und Medienlandschaft wäre so eine Studie gemeinsam mit solch einer Entwicklung das Top-Thema. Die Medien würden groß die neuen Erkenntnisse thematisieren. Die Politik müsste sich rechtfertigen. Auch die bisher eher schlecht informierten Bürger kämen ins Nachdenken.

Was passiert stattdessen im selbsternannten „besten Deutschland aller Zeiten“? Die großen Medien ignorieren die Studie einfach. Manipulation durch Totschweigen. Schlimmer noch. Etwa wenn man heute das Zentralorgan der Corona-Panik „Focus Online“ öffnet, bei dessen Verlag Spahns Ehegatte das Hauptstadtbüro leitet. Die ersten beiden Meldungen dort: „Prinzip Hoffnung ist keine Option mehr: Ausgangssperre für alle? Jetzt steuert Deutschland auf den totalen Lockdown zu.“ Und – offenbar in Erregung geschrieben, da gleich mit doppeltem Doppelpunkt: „Coronavirus: Merkel warnt: Brauchen noch acht bis zehn Wochen harte Maßnahmen„.

Meine russisch-jüdische Freundin war entsetzt, als sie vom „totalen Lockdown“ las. Wenn in Deutschland von „total“ im Zusammenhang mit heftigen Maßnahmen die Rede ist, weckt das – nicht nur – bei vielen Ausländern etwas unangenehme Assoziationen. Bei mir offen gestanden auch. Viele Journalisten scheinen derart im (Corona-)Kriegs-Modus, dass ihnen offenbar gar nicht mehr auffällt, wie stark sie dabei in der Außenansicht sogar stilistisch an überwunden geglaubte Epochen erinnern. Vom Rodelverbot bis hin zur Handy-Überwachung des 15-Kilometer-Radius: Ein gespenstisch anmutender Wettbewerb der absurdesten Gängelungen scheint entfacht. Ohne Rücksicht auf Verluste und Verstand.

Der frühere russische Vize-Premier Alfred Koch, der heute in Deutschland lebt, ist entsetzt über das, was er in der Bundesrepublik erlebt. Die Deutschen hätten nach dem Nationalsozialismus und dem Holocaust eine besondere Sensibilität in Sachen Antisemitismus entwickelt, so Koch: „Aber wenn es um die Wegnahme von Grundrechten geht, da haben sie doch auch ein historisches Trauma. Warum haben sie da keine Sensibilität entwickelt?“, sagte der Politiker gerade in meiner Sendung im russischsprachigen TV-Sender „OstWest“ und im direkten Gespräch: Nun geschehe das Gegenteil.

Koch erinnerte daran, dass auch 1933 die Grundrechte unter dem Hinweis auf besondere Gefahren entzogen wurden und die meisten Menschen glaubten, dies geschehe mit besten Absichten und kurzzeitig. Es liege ihm fern, diese Geschehen gleichzusetzen, betonte Koch. Aber angesichts dieser Lektionen aus der Geschichte müssten die Deutschen heute mehr Skepsis gegenüber dem Entzug von Grundrechten haben, egal aus welchem Grund. Dass Politiker diese Rechte geradezu mit Enthusiasmus aufheben und dafür auch noch bejubelt werden von den Medien, befremde ihn. Umso mehr, als belegt sei, dass Lockdowns sinnlos sind.

In Kochs Geburtsland Russland, das der frühere Bekannte von Präsident Wladimir Putin als dessen späterer Kritiker verlassen musste, gibt es keinen Lockdown. Geschäfte, Freizeit-, Sport- und Kultureinrichtungen sind offen, wenn auch mit wenigen Einschränkungen. Formell sind die Regeln etwa in Bezug auf Masken zwar sehr streng, im traditionell obrigkeitsskeptischen Russland werden sie, anders als in Deutschland, aber von vielen Menschen missachtet. Während sich die Bundesrepublik durch ein striktes Vertrauen einer Vielzahl von Bürgern in die Politik auszeichnet, ist das in Russland umgekehrt: einer der Gründe, warum Kritiker von Präsident Putin zwar von der Politik gegängelt werden, ihnen in der Gesellschaft aber tendenziell eher Achtung entgegen gebracht wird. Dass Regierungskritiker nicht in Restaurants dürften oder ihren Kindern die Aufnahme in bestimmte Schulen verweigert würde, wäre in Russland eher undenkbar. Ebenso wie ihre Diffamierung als „Nazis“ bzw. „Faschisten“ kaum auf fruchtbaren Boden fällt.



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Bild: rawf8/Shutterstock
Text: br 

 

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