Berlins Polizei straft Berlins stadteigene Bäderbetriebe Lügen: Matthias Oloew, früher Redakteur beim stramm Champagner-linken Berliner Tagesspiegel und inzwischen Kommunikations-Chef des Kommunalbetriebs, beteuerte noch im Juni: „Die Sicherheit in Berliner Freibädern ist gewährleistet.“ Sorgen darüber seien unbegründet. „Es besteht kein höheres Konfliktpotenzial.“ Warnungen von Praktikern wie Peter Harzheim vom Bundesverband deutscher Schwimmmeister, wonach das Baden nicht mehr sicher sei, schlug Oloew aus.
Und nun das! Nachdem es diese Woche im Columbiabad im Berliner Stadtteil Neukölln zum zweiten Mal binnen weniger Wochen zu einer Massenschlägerei mit filmreifen Szenen und Beschlagnahmung von Waffen kam (siehe Bericht hier), hat die Polizei vor dem Bad in dem Problemviertel und Migrationsschwerpunkt eine mobile Wache eingerichtet. Auch im Bad selbst seien Beamte im Einsatz, teilweise in zivil, wie eine Pressesprecherin dem Spiegel sagte: Man wolle vor Ort sein, falls es erneut zu einem Vorfall käme, und auch direkt Anzeigen entgegennehmen, so die Sprecherin.
Auch die Berliner Bäderbetriebe wurden nun offenbar aus ihrem politischen Tiefschlaf erweckt und rudern zurück. Der Chef des beschwichtigenden Sprechers Oloew, Vorstandsvorsitzender Johannes Kleinsorg, sagte jetzt: Man freue sich über die Absicherung des Freibads durch die Polizei. »Darüber hinaus werden die Berliner Bäder-Betriebe den Einsatz der Fachkräfte für Sicherheit an den Freibädern noch einmal verstärken«, so Kleinsorg laut Spiegel.
Das #Rheinbad wurde dreimal geräumt, Sicherheitskräfte wurden aufgestockt, Ausweiskontrollen eingeführt – aber dank #Monitor und der #ARD wissen wir jetzt: Es war nur "lebendiger Badebetrieb" und "Quatsch". #Paralleluniversen https://t.co/je7RR3XSL1 pic.twitter.com/GuQi6SiWfT
— Boris Reitschuster (@reitschuster) August 9, 2019
Während etwa Georg Restle, Chef des ARD-Politmagazins Monitor vom WDR, Exzesse in Schwimmbädern noch verharmlost, ringt sich inzwischen selbst der Spiegel zur Anerkennung der Realität durch: „Das Berliner Sommerbad Neukölln galt lange als berüchtigtstes Freibad der Hauptstadt. Handgemenge, Messerstechereien und Drohungen gehörten zeitweise zur Tagesordnung“, schreibt das Blatt. Um dann aber doch wieder etwas zurückzuzucken: „Zuletzt schien sich die Lage in dem Schwimmbad deutlich verbessert zu haben. Doch nun mehren sich wieder Berichte von körperlichen Auseinandersetzungen.“
Text: br
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