Was ist da los? Nachdem der öffentlich-rechtliche MDR ausführlich über eine Hirnschädigung nach einer Impfung berichtete und dabei in bester, kritischer Manier die haarsträubenden Mängel beim Umgang mit Impfschäden anprangerte, legen nun die GEZ-Kollegen vom RBB nach. Das Video der Berliner geht zwar nicht so gründlich und gnadenlos dem Thema auf den Grund – doch es widerspricht ganz klar dem Mantra der öffentlich-rechtlichen Sender, die Impfung zu lobpreisen und negative Folgen auszublenden.
Über Einzelfälle wurde zwar auch bisher schon hin und wieder berichtet – doch solche Beiträge hatten meistens einen Alibi-Charakter. Der neue Beitrag in der Nachrichtensendung „rbb24“ ist für die öffentlich-rechtlichen Sender bereits erstaunlich kritisch. Eine Schwalbe macht zwar noch keinen Sommer – aber dennoch scheint es, dass man sich selbst bei den Staatssendern nach und nach bewusst wird, dass sich unangenehme Wahrheiten nicht auf Dauer unterdrücken lassen. In der ARD-Mediathek ist der Beitrag vom 22.12., auf den uns ein aufmerksamer Leser hinwies, leider inzwischen nicht mehr abrufbar. Doch Unterstützer haben ihn für Sie auf Youtube hochgeladen, Sie finden ihn hier. Und mein Team hat ihn für Sie transkribiert. Voilá:
rbb24: „Die Impfung, die schützt ja in den allermeisten Fällen vor Corona, beziehungsweise sorgt dafür, dass es dann, wenn es dazu kommt, nur ein milder Verlauf ist, aber nicht alle vertragen die Impfung und dann treten auch schonmal Impfschäden auf. Sicher, die sind selten, aber es gibt sie. Und dann ist es wichtig, dass die Betroffenen Hilfe bekommen, aber offenbar gibt’s die nicht immer.
Vor gut einem Jahr erhielt Manuela Bogdan in einem Impfzentrum in der Lietzenburger Straße ihre zweite Biontech-Impfung. Bis zu diesem Tag hat sie im Marketing von „Daimler Truck“ gearbeitet und lief als Hobby-Triathletin 100 km pro Woche. Seitdem ist sie arbeitsunfähig.“
M. Bogdan: „Ich habe den Zusammenhang gar nicht sofort gesehen und nicht sehen wollen, weil es ja immer hieß, die Impfung hat keine Nebenwirkungen. Und zwar in einer Vehemenz, dass ich es auch glauben wollte. Es war am Anfang eine fürchterliche Odyssee, ein Nicht-Ernst-Genommen-Werden, ein Schieben auf ‚Sie haben Depressionen‘, Sie haben Burnout, ist klar, Sie haben zwei Kinder, Sie gehen arbeiten. Das ist ganz viel Stress, ruhen Sie sich mal ein bisschen aus. Und man steckt in seinem Körper und kennt sein Körper und sagt: Mein Körper braucht sich nicht ausruhen, dem geht es gerade richtig schlecht, ich brauche Hilfe.
rbb24: Die kam erst mit genaueren Blutuntersuchungen. Keine Kassenleistung, Kosten rund 1.000 Euro. Viele Werte dabei rot. Also problematisch. Inzwischen sind die Impfschäden, im Fachjargon ‚Post-Vac-Syndrom‘ von mehreren Hausärzten und Kardiologen bestätigt.
M. Bogdan: „Ich hab, ähm, inzwischen diagnostizierte Leberschäden, ich hab nen Schaden an der Schilddrüse, ich hab, ähm, Pericard-Erguss, ich hab Wasser in der Lunge, ich, ähm, hab ganz viele Autoimmunerkrankungen, die ich vorher nicht hatte…Ich konnte früher alles essen. Ich hatte einen sogenannten Pferdemagen. Jetzt ernähre ich mich von Kartoffeln und Möhren gedünstet und hab Glück, wenn ich davon nicht unheimliche Bauchschmerzen kriege.“
Wie viele Geimpfte mit Post-Vac-Syndrom es in Berlin gibt, ist unbekannt, Ärzte berichten von immer mehr Fällen, aber offizielle Zahlen gibt es keine. Auch nicht bei der Senatsverwaltung für Gesundheit. Auf eine schriftliche Anfrage im Abgeordnetenhaus heißt es lapidar: diese Zahlen werden nicht erhoben. Zu „diesen“ Zahlen gehört auch Peggy Dobelke, Bürokauffrau und dreifache Mutter aus Spandau. Am 1. März war sie eine der ersten, die sich im Impfzentrum Tegel mit dem neu zugelassenen Impfstoff von Novavax impfen ließ, seitdem kann sie kaum noch laufen.
P. Dobelke: „Ich habe alle anderen Impfungen – Tetanus, Masamus, Röteln – immer gut vertragen. Und ich dachte, es wird auch gut vertragen.“
Aber in den Tagen nach der Impfung landet sie in drei verschiedenen Notaufnahmen. Ohne Besserung, ohne Diagnose.
P. Dobelke: „Die Charité wie gesagt hat uns weggeschickt. Ahm, sie können nichts machen. Ich solle abwarten. Dann bin ich mit meinem Mann nach Wiesbaden gefahren. In das Allergie-Zentrum von dem Professor Klimeck und er hat mir bescheinigt, dass ich mich nicht mehr impfen lassen darf. Egal, mit welchem Impfstoff.“
Die Liste der Diagnosen ist lang. Eine sogenannte ‚Mass Zell-Aktivierung‘, Entzündungen von Neurotransmittern und Gefäß-Innenhaut und noch vieles mehr.
P. Dobelke: „Ich kann nicht alles quasi behandeln. Mein Darm, der so kaputt ist, also, der ist so entzündet, dass die Werte nicht mehr messbar sind im Stuhl. Die sind komplett aus dem Ruder. Ich habe massivste Durchfälle. Ich konnte, wie gesagt, früher Sport machen, wir konnten alles machen, verreisen in den Urlaub, ich bin von einem Tag auf den anderen bettlägerig geworden, ich habe die Pflegestufe 2 bekommen ich kann mich nicht mehr um meine Kinder kümmern und meine Kinder leiden massiv.“
rbb24: „Auch finanziell eine hohe Belastung. Rücklagen fürs Alter werden jetzt für medizinische Behandlungen gebraucht.“
Michael Dobelke: „Es gibt so viele Diagnosen, dass da eben auch falsche Medikamente verschrieben werden. Weil die Medikamente sich miteinander vertragen. Deswegen machen wir eine Buchführung, was nimmt sie wann ein. Zu welcher Uhrzeit.“
P. Dobelke:“ Dass uns einfach nicht geholfen wird, das kann ich einfach nicht akzeptieren. Das kann ich nicht akzeptieren und das können wir alle nicht akzeptieren. Es muss Hilfe her. Nicht in einem Jahr, nicht in zwei Jahren, jetzt sofort und zwar so schnell wie möglich.“
Moderator: „Welche Unterstützungsmöglichkeiten stellt das Land Berlin Betroffenen zur Verfügung? Antwort der Gesundheitsverwaltung: Von Seiten des Landes Berlin gibt es keine Unterstützungsangebote.“
Im Abgeordnetenhaus hat sich jetzt die CDU-Opposition der Sache angenommen und Sandra Khalatbari hat dort eine parlamentarische Anfrage gestellt, aus der auch die Antworten kamen, die Sie da gerade eben gesehen haben. Schönen guten Abend, Frau Khalatbari.
Khalatbari: Schönen guten Abend
Moderator: Wenn ich die gesamten Antworten des Senats auf Ihre Anfrage zusammenfasse, dann heißen sie im Prinzip: „Wir wissen nichts über all das. Wir wollen auch nichts darüber wissen. Und Unterstützung haben wir auch keine für die Betroffenen.“ Und nu?
Khalatbari: Ja, das ist sehr dramatisch, diese Antworten der Senatsverwaltung haben mich natürlich auch sehr betroffen gemacht, genau so wie die Beiträge der betroffenen Personen jetzt hier gerade im Film.
Moderator: Aber lassen Sie es sich darauf bewenden oder können Sie jetzt noch was tun?
Khalatbari: Ja, das sind natürlich Fragen…oder Antworten, die ich so nicht erwartet habe. Und die Fragen haben ja nicht wirklich die letztendlichen Aussagen, die wir uns alle wünschen würden. Und vor allen Dingen, die Betroffenen, die wir jetzt gerade im Film gehört haben.
Moderator: Wenn wir es konkret machen, also…zum Beispiel es gibt keine Unterstützungsleistung von Seiten Berlins. Was würden Sie denn erwarten, dass Berlin tut für die Betroffenen?
Khalatbari: Ich würde zumindest erwarten, dass es Informationsmaterialien gibt, das geht auch aus meiner schriftlichen Anfrage hervor. Die gibt es einfach nicht. Die möglichen Institute, die man vielleicht ansteuern könnte, oder die man sich als Betroffener wünschen würde, die gibt es insofern nicht. Sondern man verweist in der Anfrage darauf, dass man zum Arzt gehen soll. Natürlich gibt es auch die Charité und natürlich gibt es dort auch Anlaufstellen. Aber wenn man Betroffenen zuhört, sind seit letztem Jahr März da keine Termine mehr frei. Und das ist natürlich – wie jetzt gerade in dem Beitrag deutlich geworden – man braucht jetzt Hilfe und man will sich nicht auf eine Warteliste setzten lassen.
Moderator: Was es auch nicht gibt und das zieht sich durch die ganze Pandemie, sind vernünftige Daten. Wir erheben relativ wenige Daten, wer eigentlich welche Probleme hat mit Corona oder eben mit der Impfung. Berlin macht da übrigens keine Ausnahme. Andere Bundesländer machen das auch. Nun sind Sie ja in der Union. Die CDU regiert ja in manchen Bundesländern. Haben Sie mit Ihren Kollegen gesprochen? Wäre es da vielleicht nicht eine Möglichkeit, zu sagen – zumindest da, wo Sie regieren – könnten Sie einen Anfang machen mit guten Daten?
Khalatbari: Also ich glaube, das ist ganz ganz wichtig, dass das der erste Schritt ist, dass man letztendlich die medizinischen Daten wirklich valide erfasst und zusammenträgt, um sie dann gemeinsam hinterher auszuwerten. Es gibt eine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion auch vom November diesen Jahres. Die Antworten liegen leider noch nicht vor. Es sind 36 Fragen, und ich bin sehr sehr gespannt, was dort für Ergebnisse letztendlich uns auch dann mitgeteilt werden. Und ich bin unbedingt dafür, dass wir an dieser Thematik dranbleiben. Denn es gibt so viele Fragen und so wenig Antworten nach drei Jahren Corona-Pandemie. Das darf nicht sein. Deshalb muss man sich austauschen.
Moderator: Sie könnten ja im Abgeordnetenhaus jederzeit Vorschläge machen, auch Gesetzesvorschläge machen. Sie könnten beispielsweise vorschlagen, eine Stelle einzurichten in Berlin, wo sich Betroffene hinwenden können. Machen Sie das und wann?
Khalatbari: Ja, das werde ich auf jeden Fall tun. Die Anfrage ist noch relativ frisch, die Ergebnisse…Und selbstverständlich werde ich das auch mit meiner Fraktion in Berlin Abgeordnetenhaus besprechen, wie wir da weiter vorgehen. Man kann natürlich auch Nachfragen zu einer schriftlichen Anfrage stellen. Aber das Thema ist auf jeden Fall nicht beendet, sondern erst der Beginn.
Moderator: Für uns auch nicht. Wir werden auch Nachfragen stellen. Frau Khalatbari, vielen herzlichen Dank.
Khalatbari: Sehr gerne
Guter, kritischer Journalismus im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Wellen schlug er bei den anderen großen Medien aber wie zuvor schon der Beitrag des MDR leider nicht – die Angst und Feigheit ist wohl zu groß in den Redaktionen. Noch. Aber: Steter Tropfen höhlt den Stein. Und es ist deutlich: Die Mauer des Schweigens hat einen zusätzlichen Riss bekommen; und es werden immer mehr.
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