Stellen Sie sich vor: Ein AfD-Politiker beschmiert sich mit Fäkalien, malt sich mit diesen einen Hitler-Bart ins Gesicht und nimmt diese Szenen auf Video auf. Er führt sich rektal einen Dildo ein, den er dazu auf den Koran stellt – nach der Ankündigung, er werde das heilige Buch gleich schänden. Während er sich befriedigt, kündigt er an, eine der Frauen des Propheten „zu Tode zu ficken“. Er singt die erste Strophe der Nationalhymne („Deutschland, Deutschland über alles“), während er sich nackt rektal befriedigt. Er führt sich einen mit Fäkalien beschmutzten Dildo ein. Er grüßt Goebbels. Er leckt öffentliche Toiletten sowie Klobürsten ab.
Wetten, dass diese Geschichte in den großen Medien allgegenwärtig wäre? Selbst kleinere Verfehlungen von AfD-Politikern werden dort massiv aufgeblasen.
Der vorliegende Fall ist real. Und noch viel schlimmer. Was alles an Videos im Netz zu sehen ist, ist derart verstörend und abstoßend, dass ich nur hart Gesottenen raten kann, es sich anzusehen. Es geht über die Schmerzgrenze hinaus und ich habe in meinem Leben kaum etwas Ekelhafteres gesehen.
Der Mann, der sich derart befremdend benimmt, ist aber kein AfD-Politiker – sondern Kandidat der FDP bei Kommunalwahlen in Baden-Württemberg.
Wenn Sie sich die Szenen wirklich antun wollen, finden Sie sie auf „X“ hier, hier, und hier). Einige besonders verstörende Szenen sind inzwischen von „X“ entfernt worden. Aus verständlichen Gründen.
Mir selbst wäre die Sache fast entgangen – hätten mich nicht aufmerksame Leser darauf hingewiesen – und auch auf das Schweigen und Vertuschen der großen Medien (bis auf wenige Ausnahmen wie die „Berliner Zeitung„). Dieses Schweigen bzw. das Verstecken des Skandals im Kleingedruckten, also dort, wo kaum jemand die Nachricht findet, ist in meinen Augen der weitaus größere Skandal: Denn dass Menschen, die offenbar psychisch gestört sind, auch in Parteien eintreten und dort auch einmal als Kandidaten nominiert werden, wird nie ganz vermeidbar sein, egal bei welcher Partei. Dass die Medien aber derartige doppelte Standards an den Tag legen, bei einer Partei jede Kleinigkeit aufblasen und bei anderen selbst handfeste Skandale verschweigen – das ist schwer zu ertragen.
Einerlei Maß wäre nötig
Ich hoffe, dass dieser Beitrag dazu beiträgt, das Kartell des Schweigens zu durchbrechen und auch die großen Medien über diesen Vorfall berichten. Auch wenn die vernünftigere Lösung wäre, solche Fälle allgemein nicht aufzublasen – aber dann dürfte das eben auch bei durchgedrehten AfD-Politikern nicht geschehen.
Der FDP-Mann ist inzwischen – offenbar unter Druck … aus der Partei austreten. Die FDP in Aalen-Ellwangen hat inzwischen eine Erklärung zu dem Fall veröffentlicht. Darin heißt es: „In jüngster Zeit wurden in den sozialen Medien Videos veröffentlicht, die einen unserer Kandidaten zur Kommunalwahl in anstößigen und möglicherweise strafrechtlich relevanten Handlungen zeigen. Wir möchten klarstellen, dass diese Inhalte bis zu ihrer Veröffentlichung weder dem Ortsverband Aalen-Ellwangen noch dem Kreisverband Ostalb bekannt waren.“
Bemerkenswert, dass die Liberalen das betonen – es sollte eigentlich selbstverständlich sein.
Weiter heißt es in der Erklärung: „Wir möchten weiter betonen, dass wir keinerlei Toleranz und kein Verständnis gegenüber den dargestellten Handlungen oder Äußerungen haben und uns von diesen ausdrücklich distanzieren. Solche Verhaltensweisen widersprechen den grundlegenden Werten und Prinzipien unserer Partei. Aus diesem Grund haben wir entschieden, die Unterstützung für den betreffenden Kandidaten mit sofortiger Wirkung zu beenden.“
Laut einem Bericht des kleinen Portals „Tag24“ hat der FDP-Mann inzwischen Anzeige erstattet – mit der Begründung, es sei privates Videomaterial veröffentlicht und verbreitet worden. Untersucht werde auch der Verdacht der versuchten Erpressung. Dabei konnte ein Tatverdächtiger aus Nordrhein-Westfalen ermittelt werden, auch eine Hausdurchsuchung habe stattgefunden. Das dabei sichergestellte Beweismaterial werde nun untersucht.
‘Identifizierung‘ online
Auch das ist merkwürdig: In einem der Videos erklärt der FDP-Politiker, während er völlig nackt mit seinen Genitalien spielt, er stimme der Veröffentlichung und Verbreitung der Videos zu – und er zeigt dazu sogar seinen Personalausweis vor der Kamera.
Die Influencerin und IT-Spezialistin Nela Allami recherchierte in der Sache und schreibt auf „X,“ der FDP-Mann sei schon seit 2013 als Sklave hausieren gegangen. „Diese ganzen Aktionen, die ihr letztens gesehen habt, macht er freiwillig, weil es sein Fetisch ist“, so Allami: „Dadurch, dass er Sklave ist, geht er ziemlich weit und könnte Dinge tun, die er im Nachhinein bereut“, so Allami. So sei es zu Erpressungen mit hohen Geldsummen gekommen. Aktuell sollen zudem Chats mit Anschuldigungen gegen den ehemaligen FDP-Politiker im Umlauf sein, bei denen es um kinderpornografische Schriften gehen soll, wie das Portal „Tag24“ meldet: Diese seien allerdings noch nicht auf Echtheit geprüft worden.
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