Peinliche Ohrfeige für die Grünen Umfragen entlarven krudes Selbstbild der Ökopartei

Von Daniel Weinmann

Die grüne Hybris kennt keine Grenzen. Ob korrektes Gendern, die Geschlechter-Parität in der Regierung oder das Abschalten der AKWs: Was für die selbsternannte Ökopartei höchste Priorität besitzt, muss zwingend auch für die Bundesbürger unverzichtbar sein, lautet das Credo der Chef-Ideologen der Grünen.

Gleich mehrere Studien entzaubern die Blasiertheit von Habeck, Baerbock, Nouripour & Co. Besonders peinlich: Nicht einmal ihre eigenen Wähler machen sie mit ihren Themen glücklich. Beispiel Geschlechter-Parität: „Frauen müssen überall gleichberechtigt mitgestalten können – von der Arbeitswelt bis in die Parlamente“, heißt es auf der Website der Grünen, „es wird Zeit für eine feministische Regierung, in der alle Geschlechter gleichermaßen für Geschlechtergerechtigkeit eintreten“.

Ministerposten müssen demnach jeweils zur Hälfte von Frauen und Männern besetzt sein – unabhängig von der fachlichen Qualifikation. So war es für die Grünen-Frauenpolitikerin Ulle Schauws denn auch „mehr als enttäuschend“, dass sich Bundeskanzler Scholz erdreistete, mit Boris Pistorius einen Y-Chromosom-Träger zum Verteidigungsminister zu machen.

»Wir Grüne werden stets unseren Beitrag zur Parität leisten«

Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage ist es 88 Prozent der Bundesbürger gleichgültig, ob es in der Ampelkoalition eine Geschlechter-Parität gibt. Selbst bei den Wählern der Grünen beläuft sich der Anteil auf 85 Prozent. Die „Bild“, der die Studie vorliegt, zitiert daraus so: „Dass auch der Kanzler die nach der Ernennung des neuen Verteidigungsministers nicht mehr existierende Parität zwischen Männern und Frauen im Bundeskabinett bedauert, versteht im Übrigen die übergroße Mehrheit von fast 90 Prozent der Bundesbürger nicht: Sie halten es nicht für wichtig, dass in der Bundesregierung genauso viele Frauen wie Männer Ministerposten bekleiden, und werten das eher als eine Anbiederung an einen von den politisch Verantwortlichen vermuteten, aber in Wirklichkeit gar nicht existierenden grünen Gender-Zeitgeist.“

„Wir Grüne werden stets unseren Beitrag zur Parität leisten – auch im Kabinett“, hielt Parteichef Omid Nouripour dagegen, während die 24 Jahre alte Grünen-Abgeordnete Emilia Fester schimpfte: „Hat der Kanzler Angst vor mehr kompetenten Frauen an seinem Kabinettstisch? Schade!“

Auch beim Reizthema Atomkraft leben die Grünen in ihrer eigenen Blase. Gemäß ihrer Ideologie müssen die letzten deutschen Atommeiler im April vom Netz gehen – Energiekrise hin oder her. Dass der Atomstrom dann aus dem Ausland importiert wird, ficht die selbsternannten Klimaretter nicht an.

Was sie zumindest stutzig machen sollte: Einer ebenfalls von „Bild“ zitierten Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung zufolge sprechen sich gerade einmal 29 Prozent der Deutschen dafür aus, dass Atomkraft „gar nicht mehr“ genutzt wird. Die klare Mehrheit von 71 Prozent will Kernkraft weiter nutzen. Jürgen Falter von der Universität Mainz bringt die Frömmelei der Ökopartei gegenüber dem Blatt so auf den Punkt: „Das AKW-Aus verfolgen sie mit geradezu religiöser Inbrunst.“

»Die Grünen widersprechen der Mehrheits-Meinung der Bevölkerung«

Voller Inbrunst stürzen sich die Grünen auch auf das stets korrekte Gendern in Sprache und Schrift. Wer Mitarbeiter nicht zu Mitarbeitenden ernennt oder das Gender-Sternchen vergisst, gilt als frauenfeindlich. Auch hier zeigt eine Umfrage den Grünen die Grenzen auf. 74 Prozent der Teilnehmer finden nicht, dass sich die deutsche Sprache im Sinne einer „Geschlechtergerechtigkeit“ verändern sollte. „Das Gendern ist die moralische Überhöhung des Versuchs, Geschlechtergerechtigkeit zu üben“, ätzt Politikwissenschaftler Falter, „die Grünen pflegen eine moralische Betrachtungsweise der Welt. Ihnen sind ideologische Beweggründe oft wichtiger als Tatsachen.“

Hermann Binkert, Chef des Meinungsforschungsinstituts INSA, stellt der früheren Antikriegspartei in „Bild“ ein denkbar schlechtes Zeugnis aus: „Die Grünen widersprechen der Mehrheits-Meinung der Bevölkerung. Sie haben es nicht geschafft, die Mehrheit der Öffentlichkeit von ihren Thesen zu überzeugen.“

Kaum Wunder vor diesem Hintergrund, dass die SPD laut dem jüngsten Forsa-Trendbarometer ihren Koalitionspartner zum ersten Mal seit einem knappen dreiviertel Jahr überholt hat: Laut der am Dienstag veröffentlichten Umfrage liegen die Sozialdemokraten mit 20 Prozent einen Prozentpunkt vor den Grünen mit 19 Prozent. Dennoch muss die Frage erlaubt sein: Warum wählt fast jeder fünfte Wahlberechtigte in diesem Land diese Partei?

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Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Daniel Weinmann arbeitete viele Jahre als Redakteur bei einem der bekanntesten deutschen Medien. Er schreibt hier unter Pseudonym.

Bild: photocosmos1/Shutterstock

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