Von reitschuster.de
Also wirklich, was kommt als Nächstes? Wird Herbert Kickl von der FPÖ bald für das Schmelzen der Gletscher in der Alpenrepublik verantwortlich gemacht oder für den nächsten Sturm in der Karibik? Es klingt fast wie Satire, doch Österreichs politische Landschaft beweist gerade, dass nichts zu absurd ist. Linke Politiker und Medien geben Kickl die Schuld an den Überschwemmungen im Land, weil er angeblich ein „Klimaleugner“ ist. Was per se absurd ist: Das Wort „Klima“ bedeutet nichts anderes als Wetterdurchschnitt. Und wie soll man den bitte leugnen? Klimafragen, die in den Umfragen nie weiter als auf Platz acht vorkommen, werden plötzlich als das drängendste Problem des Wahlkampfs hingestellt.
Die „Junge Freiheit“ bringt den Hintergrund für die hysterisch wirkende Kampagne auf den Punkt: Kickl und die FPÖ sind auf dem Vormarsch, mit 27 Prozent laut einer Umfrage von Anfang September. Die Wahlen stehen kurz bevor, bis zum 29. September sind es weniger als zwei Wochen, und plötzlich wird das Wetter zum Schicksal der Nation stilisiert. Vor allem die Tatsache, dass der Vorwurf ernsthaft diskutiert wird, lässt einen sprachlos zurück. Der Versuch, den Wählern ein schlechtes Gewissen einzureden, weil sie jemanden wählen, der nicht sofort das Tempolimit auf 100 senken will, ist einfach nur plump.
Und dann ist da noch die absurde Idee eines „Klimalockdowns“, die von einer Beraterin der sozialdemokratischen SPÖ via Social Media verbreitet wurde. Als ob die Menschen nicht schon genug von Einschränkungen und Angstmacherei hätten. Es ist nur noch verzweifeltes Trommeln gegen den sich abzeichnenden Wahlsieg der FPÖ.
Und was könnte dieses österreichische Trauerspiel für Deutschland bedeuten? Im Kampf gegen die AfD dürften ähnliche „strategische Neuentwicklungen“ anstehen. Wenn es am 29. September regnet, wissen wir ja jetzt schon, wer Schuld hat – wahrscheinlich AfD-Chef Tino Chrupalla! Und falls die Sonne scheint? Nun, vielleicht liegt das dann auch an einer rechten Verschwörung.
Doch bei all der Ironie sollte man sich nicht täuschen lassen: Hier geht es um eine gefährliche Verharmlosung realer Probleme zugunsten eines aufgebauschten Klimawahlkampfs. Die Österreicher, die gerade ihre Häuser unter Wasser sehen, haben weitaus ernstere Sorgen, als sich in eine Weltrettungs-Utopie drängen zu lassen, die auf Absurditäten basiert.
Dass Trump regelmäßig für Tornados oder Waldbrände verantwortlich gemacht wird, ist ja bereits legendär. Aber nun wird in Österreich ernsthaft überlegt, ob die FPÖ die Wolken anzieht, während der Klimaretter der Nation offenbar nur durch Hochwasser gestoppt werden kann.
Hochwasser, Überflutungen, politisches Chaos – Österreichs Wahlen 2024 könnten auch ein bitteres Lehrstück für Deutschland werden.
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