Wenige Kinderbücher habe ich so geliebt wie den „Meister Eder und sein Pumuckl“ von Ellis Kaut. Der Kobold und der Schreinermeister haben einen festen Platz in meinem Herzen, und auch die Verfilmungen aus den 1980er Jahren mochte ich sehr.
Und jetzt das. Eine Freundin schickte mir heute einen Link, und ich konnte kaum glauben, was ich da las: „Pumuckl auf Amazon-Prime erst ab 12 Jahren – wegen Alkohol, Rauchen und Gewalt“, berichtet die „Passauer Neue Presse“.
Die Freundin mit Migrationshintergrund schickte mir den Link mit folgendem Begleittext: „Lesung von Transvestiten vor Kindern ab vier Jahren, aber Pumuckl erst ab 12 Jahren. Was läuft falsch hier in Deutschland, verdammt nochmal?“
Sie spielt damit auf die Lesung von „Drag-Queens“ für Kinder ab vier Jahren in der Münchner Stadtbücherei an. Eine „Drag-Queen“ ist laut Duden ein „glamourös gekleideter und geschminkter Transvestit“. Unter anderem trat vor den Kindern auch ein Darsteller mit dem Namen „Eric mit der großen Klitoris“ („Eric Big-Clit“) auf.
Erst kurzfristig abgesagt wurde der Auftritt eines transsexuellen Kindes auf der Veranstaltung – das vorlesen sollte aus seinem Buch mit dem Titel: „Endlich ich! Mein Weg vom Jungen zum Mädchen“.
‚AfD, Rassistenpack‘
Vor der Stadtbücherei kam es zu Protesten, gegen die wiederum die Antifa protestierte. Sie skandierte: „Alerta, alerta, antifascista!“ sowie ‚AfD, Rassistenpack, wir haben euch zum Kotzen satt!‘“ Mit anderen Worten – wer Vierjährige nicht mit sexueller Vielfalt konfrontieren will und „großer Klitoris“, ist ein Nationalsozialist.
Die Münchner CSU-Kommunalreferentin Kristina Frank und zwei weitere CSU-Stadträte solidarisierten sich mit den Antifa-Demonstranten (Sie haben sich nicht verlesen, das ist so, nachzulesen hier).
Meine große Tochter musste sich in Berlin im Gymnasium im zarten Alter von kaum zwölf Jahren mit Themen wie Analsex und Oralsex herumschlagen – wie sie mir immer wieder angewidert berichtete.
Und gleichzeitig soll jetzt Pumuckl für Kinder unter zwölf gefährlich sein.
Folgenschwerer Klebe-Unfall
„In der Generation Ü-30 hat sich wohl jeder in Bayern als Kind oder Elternteil über Pumuckls Streiche amüsiert, der nach einem Klebe-Unfall am Leim plötzlich für Meister Eder sichtbar war – und gemäß „Koboldsgesetz“ fortan bei ihm bleiben musste“, schreibt die „Passauer Neue Presse“ sehr zutreffend.
Bemerkt hat die Verbannung der Betreiber der Facebookseite „Drehorte München“. Er schrieb am 7. Juni: „Mit der Familie wollten wir vor wenigen Tagen ein paar Folgen ‚Meister Eder und sein Pumuckl‘ auf Amazon Prime anschauen“. Sie haben sich über den Account der Kinder eingeloggt und konnten die Serie da nicht finden: „Nach einer Weile kam mir der Gedanke, dass die Serie wahrscheinlich erst ab 6 Jahren freigegeben ist und deswegen nur über den Account der Eltern zu finden ist“.
Aber es kam noch dicker. „Meister Eder und sein Pumuckl“ ist nicht einmal „ab 6 Jahren“ freigegeben bei Amazon. Sondern erst ab zwölf. Als Grund wird auf dem Portal unter „Hinweise zum Inhalt“ angegeben: „Gewalt, Alkoholkonsum und Rauchen“.
Was kommt als Nächstes dran? „Tom und Jerry“? „Wicki und die Wikinger“? Die Asterix-Filme?
*** Aktualisierung, 21.6.2023 ***
Auf Nachfrage von inFranken.de hat sich Amazon nun doch noch zur Altersbeschränkung geäußert und dazu knapp erklärt: „In der Tat handelt es sich hier um einen Fehler. Wir kümmern uns darum, dass dieser schnellstmöglich behoben wird.“
US-Gigant mit merkwürdigen Werten
In den Kommentaren weisen Nutzer darauf hin, dass Amazon seine eigenen Altersfreigaben macht. Und die offizielle FSK-Freigabe (Freiwillige Selbstkontrolle) für Pumuckl keinerlei Einschränkungen vorsieht. Er ist damit quasi ab 0 Jahren frei. Warum das US-Unternehmen Amazon zu einer ganz anderen Einschätzung kam, ist unklar. Der Konzern ist für Bevormundung bekannt – so löschte er etwa das soziale Netzwerk „Parler“ von seinen Servern, weil es ihm politisch nicht ins Konzept passte.
Eine schriftliche Anfrage zum Fall „Pumuckl“ von der Mediengruppe Bayern ließ die Amazon-Pressestelle unbeantwortet – was dort wie bei vielen US-Internetgiganten durchaus üblich ist. Man scheint es dort oft für unter seiner Würde zu halten, Journalisten-Anfragen zu beantworten.
Pumuckl hat also noch eine Chance – abseits vom Amazon. Eine Entwarnung ist das aber leider nicht in Zeiten, in denen viele schon Winnetou zensieren wollen – und etwa der Ravensburger Verlag ein Buch über den Indianer aus dem Programm nahm. Wobei man heute ja schon dieses Wort gar nicht mehr sagen oder geschweige denn schreiben darf – was ich für völlig absurd halte. Für mich zum Beispiel hat es eine ausgesprochen positive Bedeutung.
Die rot-grün-woken Kulturkrieger, die auch bei Amazon das Sagen haben, wollen in ihrem Kampf für ein Utopia die Tradition unserer Kultur bekämpfen und die Mehrheit auf den Irrweg zwingen, den sie persönlich als Weg in die rosige Zukunft ausgemacht haben. Sie machen dabei leider vor nichts halt – weder vor Winnetou noch vor Kobolden (die Außenministerium Baerbock schon mal mit dem Metall Kobalt verwechselte, das für Batterien verwendet wird). Ob Pumuckl wirklich mit einem blauen Auge davon kommt, steht in den Sternen.
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