RKI verweigert Auskunft über Impfeffektivität Wochenberichte ab sofort ohne Infos zu „Wirksamkeit der COVID-19-Impfung“

Von reitschuster.de

„Auffallend ist das deutliche Absinken der berechneten Impfeffektivität sowohl der Grundimmunisierung als auch der Auffrischimpfung gegenüber einer symptomatischen Infektion in allen Altersgruppen seit Anfang 2022, also mit Dominanz der Omikron-Variante. Diese Entwicklung zeigen auch die Inzidenzen symptomatischer COVID-19-Fälle nach Impfstatus. Seit Jahresbeginn sinkt auch die berechnete Impfeffektivität gegen Hospitalisierung: diese Entwicklung zeigt sich am deutlichsten für die Grundimmunisierung und in den Altersgruppen <60 Jahre und weniger ausgeprägt für die Auffrischimpfung und in der Altersgruppe ab 60 Jahre. Auch in anderen Ländern wurde mit Vorherrschen der Omikron-Variante eine im Vergleich zur Delta-Variante verminderte und mit der Zeit weiter nachlassende Effektivität der COVID-19-Impfung hauptsächlich gegen eine symptomatische Infektion beobachtet. Besonders niedrige Impfeffektivitäten zeigen sich für die Grundimmunisierung bei den Kindern zwischen 5 und 11 Jahren.“

Diese Zeilen stammen aus dem Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom 28. April 2022 (Seite 30/31). Man muss diese Ausführungen mehrmals lesen, um die Bedeutung dessen vollumfänglich zu begreifen, was die Behörde von Lothar Wieler damit unumwunden zugibt. Das RKI bescheinigt darin eine „verminderte und mit der Zeit weiter nachlassende Effektivität der COVID-19-Impfung“ gegen die Omikron-Variante. Wer sich die dazugehörige Abbildung (Seite 30) ansieht, stellt fest, was das RKI damit meint: Sowohl in der Gruppe der 5- bis 11-Jährigen mit „Grundimmunisierung“ (zweifache Impfung) als auch bei den 12- bis 59-Jährigen mit „Auffrischungsimpfung“ (Booster) liegt die Impfeffektivität hinsichtlich des Schutzes vor einer symptomatischen Infektion seit mindestens vier Wochen auf oder nahe dem Nullpunkt. Wie geht das RKI mit dieser unbequemen Wahrheit um, die sich offenbar nicht mehr leugnen lässt? Ganz einfach:

„Ab dem heutigen Donnerstag sind im COVID-19-Wochenbericht des RKI keine regelmäßigen Informationen zur Wirksamkeit der COVID-19-Impfung mehr vorgesehen. […] Stattdessen ist vorgesehen, dass das RKI in regelmäßigen Abständen separate Auswertungen zum Themenkomplex COVID-19-Impfung/Impfeffektivität veröffentlicht, die eine detailliertere Betrachtung einzelner Aspekte erlauben als im Rahmen des Wochenberichts möglich.“ So informierte das RKI die Leser des Wochenberichts vom 5. Mai 2022 (Seite 24) darüber, dass ihnen Informationen über die Wirksamkeit der COVID-19-Impfung ab sofort vorenthalten werden. Während das Kapitel „Impfen“ in den Vorwochen immer rund zehn Seiten einnahm, reichten dafür im jüngsten Wochenbericht des RKI drei Seiten. Warum „eine detailliertere Betrachtung einzelner Aspekte“ in einem regelmäßig rund 40 Seiten umfassenden Werk nicht möglich sein soll, wenn es denn gewollt wäre, erschließt sich nicht.

RKI folgt dem schlechten Beispiel von England und Schottland

Bemerkenswert: Ebenfalls am 5. Mai 2022, also vorgestern, berichtete reitschuster.de darüber, dass die UKHSA und PHS, die englischen bzw. schottischen Gegenstücke zum RKI, ganz ähnliche Daten (Anzahl Neuinfektionen bei dreifach Geimpften vs. Ungeimpften) seit Anfang April nicht mehr veröffentlichen. Haben wir mit diesem Bericht beim RKI etwa schlafende Hunde geweckt?

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), RKI-Chef Lothar Wieler und alle weiteren Befürworter einer wie auch immer gearteten Impfpflicht scheinen sich in der Rolle der Drei Affen – nichts sehen, nichts hören, nichts sagen – aber weiterhin gut zu gefallen. Erst vor wenigen Tagen sagte Lauterbach im Hinblick auf die sektorale Impfpflicht: „Die einrichtungsbezogene Impfpflicht steht nicht zur Disposition.“ Dass sie das aufgrund zweier Anträge der CDU (einheitlicher Vollzug der Sektor-Impfpflicht) und der AfD (Abschaffung) im Bundestag derzeit aber sehr wohl tut, scheint dem Bundesgesundheitsminister in dem ihm eigenen Demokratieverständnis indes entgangen zu sein.

Wenn inzwischen sogar selbst das RKI die Wirkungslosigkeit der Corona-Impfstoffe bestätigt hat und sich deshalb ab sofort weigert, die entsprechenden Daten, die das noch untermauern, in seinem Wochenbericht zu veröffentlichen, dann geht es auch bei der aktuellen politischen Debatte um die sektorale Impfpflicht ganz offensichtlich nur noch um Gesichtswahrung. Wo es auch als ein Zeichen der Stärke gesehen werden könnte, einen Irrtum einzugestehen, hält man lieber am Narrativ der „verträglichen, sicheren und wirksamen Impfung“ fest. Anstatt aufgrund der durch die RKI-Daten belegten Wirkungslosigkeit die bedingte Zulassung dieser Impfstoffe zumindest für die betreffenden Altersgruppen zurückzunehmen, gehen einige Bundesländer sogar noch über die aktuellen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) hinaus. So können sich etwa in Bremen seit wenigen Tagen alle über 18-Jährigen die vierte Impfung abholen. Es lässt einen fassungslos zurück, wie Lukas Fuhrmann vom Bremer Gesundheitsamt diesen Schritt begründet: „Diesen Menschen wollen wir den zusätzlichen Schutz, den die vierte Impfung bietet, geben.“

DAVID
Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!
Bild: Shutterstock
Text: reitschuster.de

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