Schumacher über Habeck: „Eines Wirtschaftsministers nicht würdig!“ F1-Star verurteilt Framing gegen Bauern-Proteste

Hier mein aktuelles Dechiffrier-Video zu Habecks aktueller Rede

Von Kai Rebmann

Die Corona-Jahre waren nicht zuletzt auch die Zeit der Fensterredner und Gratismut-Helden. Kaum ein Promi, der etwas auf sich hielt, und nicht für Impfung, Masken und weitere Maßnahmen geworben hätte – und die Proteste dagegen nicht minder unterwürfig verunglimpft hat. Wer nicht mit dem politisch-korrekten Strom schwamm, bekam und bekommt den Zorn der Lemminge zu spüren. So wie zuletzt wieder Nena, die selbst jetzt noch für ihre „andere Meinung“ angefeindet wird.

Vor diesem Hintergrund ist es umso bemerkenswerter, dass sich jetzt mit Ralf Schumacher ein bundesweit und darüber hinaus bekanntes Gesicht aus der Deckung wagt – und die Regierung sowie den Zustand der Gesellschaft in Deutschland mit deutlichen Worten kritisiert. Im Interview mit RTL bezeichnet der ehemalige F1-Fahrer die Bauern-Proteste als „das Gesellschaftsthema Nummer eins im Moment“ und nimmt im gleichen Atemzug insbesondere Robert Habeck (Grüne) ins Visier.

Der Wirtschaftsminister und dessen Partei gehörten zu den ersten, die die heute begonnenen Demonstrationen als „rechtsextrem“ bezeichneten und damit den Zug ins Rollen brachten, auf den sodann – fast schon pflichtschuldig und ganz in der Tradition sozialistischer Staaten – immer mehr Politiker und Journalisten aufsprangen.

Regierung handelt, 'ohne über Folgen nachzudenken'

Stein des Anstoßes war ein Instagram-Post von Schumacher: „Ich wünsche den Bauern viel Erfolg und hoffe, dass unsere Regierung zur Vernunft kommt. Die Landwirtschaft ist extrem wichtig für unser Land und das sollte der Allgemeinheit auch was wert sein.“

Bei RTL löste der Wahl-Österreicher die Handbremse dann vollends: „Ich glaube, dass einfach einige Maßnahmen von unserer jetzigen Regierung ergriffen wurden, ohne über die Konsequenzen und Folgen nachzudenken. Und die Bauern sind jetzt wieder ein aktuelles Beispiel.“ Mit dieser Befürchtung dürfte Schumacher nicht ganz allein dastehen.

Über die Diskussionskultur in Deutschland sagt der sechsmalige Grand-Prix-Sieger: „Wenn jemand mal einer anderen Meinung ist, ist er gleich irgendwie rechts. Das finde ich auch total schade, weil der Dialog und das Gespräch dadurch ja gar nicht stattfinden kann. Das ist eines Wirtschaftsministers auch nicht würdig.“

Dieser Zusatz lässt vermuten, dass Schumacher hier auf die Szenerie rund um die „Habeck-Fähre“ anspielt. Der Minister sei „bedrängt“ und „angriffen“, am Verlassen des Schiffs „gehindert“ worden. Nichts von alledem ist wahr und wenn es die Medien noch so oft verbreiten. Habeck hätte jederzeit das Schiff verlassen und das Gespräch mit seinen Gegenübern suchen können – so wie einst Altkanzler Helmut Kohl. Doch diese Gattung Politiker scheint im „besten Deutschland aller Zeiten“ ohnehin längst ausgestorben.

Auch inhaltlich solidarisiert sich Ralf Schumacher mit den Bauern: „Was das für eine Leistung ist, die die Menschen da bei Wind und Wetter bringen, um die Felder zu bestellen und zu ernten. Zu den unmöglichsten Zeiten, weil das Wetter vielleicht dazwischenkommt. Die Risiken, Ernteverluste, die steigenden Kosten, Düngemittel, dann auch noch die ganzen Auflagen, die immer mehr werden. Also, das ist ja alles schon an der Grenze und dann kann ich verstehen, dass das dann einfach irgendwann mal zu viel ist.“

Kachelmann bezeichnet Bauern als 'rechte AfD-Schmierlappen'

Aber Apropos Diskussionskultur in Deutschland. Zu denen, die sich in dieser Hinsicht immer öfter aus immer tieferen Schubladen bedienen, gehört seit einiger Zeit auch Ex-ÖRR-Wetterfrosch Jörg Kachelmann.

Via Twitter teilte Kachelmann mit: „Es ist für die rechten AfD-Schmierlappen angerichtet am 8. Januar. Dauerfrost. Dazu schöner Nordostwind. War nicht einfach, die Wetterlage nach all dem warmen Westwind auf Frost umzustellen, aber wir haben alles rechtzeitig hinbekommen.“

Dumm nur: Unsere Bauern ließen sich – ganz anders als die verwöhnten Frostbeulen der Klima-Sekte – auch von Temperaturen unter dem Gefrierpunkt nicht aufhalten, eher im Gegenteil. Ihnen scheint es also wirklich um die Sache, in diesem Fall die pure Existenzangst, zu gehen.

Nach teils heftiger Kritik ruderte Kachelmann inzwischen wieder zurück. Sein Tweet habe sich nicht auf „die legitimen Proteste der Menschen in der Landwirtschaft“ bezogen, behauptet der Schweizer jetzt, sondern dem „braunen Block“ gegolten, der da mitlaufe.

In eine ganz ähnliche Kerbe hieb auch Justizminister Marco Buschmann, wohlgemerkt noch ehe die Proteste überhaupt begonnen hatten: „Wer Sachen beschädigt, Menschen nötigt oder gegen die Ordnung des Grundgesetzes hetzt, stellt sich gegen unsere Rechtsordnung.“

Und was sagt die Polizei zu all diesen Vorverurteilungen? Reiner Wendt von der Deutschen Polizeigewerkschaft stellt klar: „Die Proteste sind bislang diszipliniert und verantwortungsvoll. Wir haben nichts anderes erwartet, alle Versuche, unsere Landwirte zu kriminalisieren und in die rechte Ecke zu schieben, sind gescheitert. Es werden Rettungswege geplant und gesichert, die Absprachen und Zusammenarbeit mit der Polizei vor Ort funktionieren. Das alles unterscheidet diesen ordnungsgemäßen, demokratischen Protest von der kriminellen Willkür der sogenannten Klimakleber.“

Diese Erkenntnis wird sich früher oder später auch bei denen durchsetzen, die die Landwirte jetzt noch als „Mistgabel-Mob“ oder Schlimmeres diffamieren. Und spätestens dann – aber erst dann – wird es nur noch eine Frage der Zeit sein, ehe sich auch weitere prominente Glücksritter an die rosaroten Fenster der Nation stellen, um ihre „uneingeschränkte Solidarität“ mit den Bauern zu bekunden. Wetten, dass…?

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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.

Bild: motorsports Photographer/Shutterstock

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