Von Kai Rebmann
Christian Brönimann wurde im Dezember 1969 in Memmingen (Bayern) geboren, wuchs dann aber in Heiden (Schweiz) auf und besitzt auch die entsprechende Staatsbürgerschaft. Im Alter von 28 Jahren ließ er sich dann zur Frau umoperieren, hieß fortan Nadia – und wurde zu einer Art Pionier der queeren Community und Vorzeige-Transfrau in der Schweiz.
Eine Entscheidung, die Nadia so heute sicher nicht mehr treffen würde. In der aktuellen Ausgabe der „Sonntagszeitung“ schritt Brönimann zur Lebensbeichte und erklärt, weshalb er/sie auch nach der Geschlechtsumwandlung nicht wirklich glücklich wurde: „Ich kam mit meiner Anpassung nie bei mir selbst an. Sondern flüchtete in ein anderes, in ein weiteres Lebensextrem, in einen anderen Körper.“
Mehr noch: Auch äußerlich ist von der vermeintlichen Frau im Manne nicht mehr viel übriggeblieben. Inzwischen trägt Brönimann ihre Haare wieder raspelkurz geschnitten und macht in den sozialen Medien unter anderem mit Hashtags wie #detrans, was sich mit „rückgängig machen“ übersetzen lässt, auf sich aufmerksam.
'Erwartungen an Weiblichkeit' nicht erfüllt
Genau da aber liegt der Hase im Pfeffer: Eine einmal so getroffene Entscheidung – egal in welche Richtung – lässt sich eben nicht mehr „rückgängig machen“. Nicht zuletzt der entscheidende Aspekt, weshalb gerade Kinder und Jugendliche vor diesem gemeingefährlichen und exzessiv beworbenen „Trend“ geschützt werden sollten – anstatt ihnen mit leeren Versprechen einen vermeintlichen Ausweg aus einer oft nur temporären „Sinnkrise“ aufzuzeigen.
Davon weiß auch Brönimann ein Lied zu singen. Die Autorin bekennt, dass ihre Entscheidung für eine Geschlechtsumwandlung damals nicht zuletzt mit „Erwartungen an ihre Weiblichkeit“ verbunden gewesen sei; Erwartungen, die sie letztlich aber „zunehmend eingeengt“ hätten.
Der Zustand der inneren Zerrissenheit, in dem sich die Transfrau heute, 26 Jahre nach der Operation, befinden muss, lässt sich für Laien wohl nur erahnen, nicht zuletzt anhand von Aussagen wie dieser: „Mich nur als weiblich zu definieren, fühlt sich nicht mehr richtig an. Ich spüre, dass Christian wieder Raum braucht.“
Anfeindungen aus Queer-Community
Die Lebensbeichte von Brönimann hat aber auch etwas Entlarvendes – und zwar in Richtung jener, die sich gerne selbst als so „weltoffen“ und „vielfältig“ verstehen, nämlich der queeren Community. Gestern noch gefeierte Heldin wird Nadia alias Christian ob ihres Sinneswandels und ihres offenen Umgangs damit in den entsprechenden Kreisen heute als „rechtspopulistisch“ und „transphob“ diffamiert: „Viele Transmenschen sehen mich als Verräterin. Dass ich über meinen Detransitionswunsch spreche, macht mich zur persona non grata.“
Ja, so sind sie halt, die selbsternannten „Weltverbesserer“ aus dem Regenbogenland – Meinungen und Lebensentwürfe werden nur akzeptiert, wenn sie den eigenen Vorstellungen entsprechen oder zumindest sehr nahe kommen. Das ist bei Nadia Brönimann ganz offensichtlich nicht (mehr) der Fall, also ist sie „unten durch“.
Und Brönimann bringt noch einen weiteren, politisch höchst unkorrekten Kritikpunkt an: Es gebe keinerlei offizielle Anlaufstellen für Betroffene, die die eigene Geschlechtsumwandlung inzwischen bereuen. Das überrascht umso mehr, als dass gegensätzliche Angebote nicht nur wie Pilze aus dem Boden sprießen, sondern inzwischen sogar schon von Ministerien befördert werden. Die Eidgenössin sah sich also zur Selbsthilfe gezwungen und hat die Instagram-Seite „detrans_schweiz“ ins Leben gerufen.
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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.
Bild: Screenshot Youtube-Video ORFBitte beachten Sie die aktualisierten Kommentar-Regeln – nachzulesen hier. Insbesondere bitte ich darum, sachlich und zum jeweiligen Thema zu schreiben, und die Kommentarfunktion nicht für Pöbeleien gegen die Kommentar-Regeln zu missbrauchen. Solche Kommentare müssen wir leider löschen – um die Kommentarfunktion für die 99,9 Prozent konstruktiven Kommentatoren offen zu halten.
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