Süddeutsche bekommt Journalistenpreis für Rufmord an Aiwanger Eine Hand wäscht nicht nur die andere, sie zeichnet sie auch noch aus

Die mediale Hetzjagd der Süddeutschen Zeitung gegen den Hubert Aiwanger, den Chef der „Freien Wähler“, war eines der größten medialen Desaster der vergangenen Jahre. Wie später bekannt wurde, hatte selbst der „Spiegel“ das Thema abgelehnt – weil es ihm zu schmuddelig war. Schließlich ging es um das Waschen von vermeintlich schmutziger Wäsche nach mehreren Jahrzehnten – und um ein Wühlen im Schulranzen des damaligen Schülers Hubert Aiwanger (Details siehe hier).

In meinen Augen war das ganze nichts anderes als ein Rufmord-Versuch vor den Landtagswahlen in Bayern. Der kläglich in sich zusammenbrach – nicht zuletzt, weil später der Bruder von Aiwanger zugab, er sei der Autor des unappetitlichen Flugblattes, um das es damals ging – und eben nicht der Freie-Wähler-Chef. Je mehr der „Süddeutschen“ und ihren Journalisten in der Sache die Felle davon schwammen, umso mehr klammerten sie sich an ihr absurdes Narrativ. Die Berichterstattung der „Alpen-Prawda“ in der Causa war höchst tendenziell, unfair und eine Schande für den Journalismus.

Der Schuss ging derart nach hinten los, dass sich viele Menschen mit dem Opfer der Schmutzkampagne solidarisierten. Und Aiwangers „Freie Wähler“ bei den anschließenden Landtagswahlen an Stimmen deutlich zulegten. Statt, wie von der „Süddeutschen“ wohl erhofft, zu verlieren.

Selbst der Chefreporter der „Süddeutschen“, Roman Deininger, gab später Fehler seines Hauses in der Causa Aiwanger zu. Chefredakteur Wolfgang Krach sagte später: „Ich würde heute an der einen oder anderen Stelle nüchterner formulieren. Den Ton einzelner Geschichten haben Menschen so aufgenommen, dass er von den eigentlichen Vorwürfen in der Sache abgelenkt hat.“

Und jetzt das! Der Stern, die Hamburger Illustrierte, der massenhaft die Leser davon laufen, zeichnete die Kollegen mit dem hauseigenen „Stern“-Preis aus.

Was für eine journalistische Inzucht! Eine Hand wäscht nicht nur die andere – sie zeichnet die andere auch aus.

Erinnerungen werden wach an den Fall von Claas Relotius. Der „Spiegel“-Reporter hatte über Jahre frei erfundene Geschichten für das Blatt verfasst – und war mit Journalistenpreisen regelrecht überhäuft worden.

Über die Recherche der „Süddeutsche“, sagte „Stern“-Chefredakteur Gregor Peter Schmitz jetzt laut „Welt“, sei lang und intensiv diskutiert worden. Am Ende habe es eine Mehrheitsentscheidung der Jury für die „Geschichte des Jahres“ gegeben. Neben der Aiwanger-Story nominiert waren laut dem Bericht eine große Tesla-Recherche von „Stern“ und RTL sowie eine Rekonstruktion der „Zeit“ zum Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober.

Die Aiwanger-Geschichte sei ausgezeichnet worden, weil es sich um „hervorragenden Journalismus“ handle, „der Debatten auslöst und aufdeckt, worüber mächtige Politiker lieber schweigen möchten“. Selbst die „Welt“ sieht das anders und schreibt: „Dagegen lässt sich einwenden, dass es keinen Wert an sich darstellt, mit einer Veröffentlichung eine Debatte auszulösen. Wenn für Leser mit den Händen zu greifen ist, dass es bei einer Veröffentlichung darum geht, nicht sachlich, sondern emotional und voreingenommen zu berichten, dann ist auch der Kern einer Recherche selbst zu einem gewissen Grad entwertet. Und einen Preis für die beste Selbstkritik gibt es nicht.“

Für mich ist die Preisverleihung ein Beleg dafür, wie sehr sich die Medienbranche in eine Blase zurückgezogen hat. „Stern“-Chefredakteur Gregor Peter Schmitz persönlich ist dafür das beste Beispiel – kläglich gescheitert an der Realität bei der „Augsburger Allgemeinen“, wurde er dafür wie üblich belohnt und purzelte im Elfenbeinturm nach oben an die Spitze des „Sterns“. Obwohl der stramme rot-grüne Propagandist laut Einschätzung von Kollegen charakterlich für eine Führungsaufgabe ungeeignet ist. Aber „Haltung“ geht vor.

Von Hirschen und Pferden

Ich musste bei der Nachricht von der Auszeichnung sofort daran denken, dass Böhmermann wieder einmal einen Grimme-Preis erhielt (siehe hier). Und intuitiv kam mir ein Zitat der russischen Schriftstellerin Julia Latynina in den Sinn: „Im alten China wollte 207 v. Chr. der nach der Macht greifende Eunuch Zhao Gao prüfen, wer am Hof bedingungslos zu ihm hielte und für einen Staatsstreich zu gebrauchen wäre. Er führte dem Hofstaat einen Hirsch vor – und pries ihn als besonders edles Pferd an. Weder die Beamten noch der Kaiser selbst wagten zu widersprechen; beklommen sprachen alle von dem »Pferd«.“ Die Geschichte ging sogar als Redewendung in die chinesische Sprache ein: „Zeige auf einen Hirsch und nenne ihn ein Pferd.“

Dazu verfasste ich gestern folgenden Tweet:

Ricarda Lang als Aufsteigerin des Jahres, ein Journalistenpreis für den Aiwanger-Rufmord der „Süddeutschen“, und was kommt als Nächstes?
Erinnerungs-Medaille zu Ehren von Scholz?
Saskia Esken als Miss Germany?
Medizin-Nobelpreis für Lauterbach?
Wirtschafts-Professur für Habeck?
Rhetorik-Preis für Baerbock?

Der Absurdität sind im „besten Deutschland aller Zeiten“ keine Grenzen mehr gesetzt.

Das Bittere daran ist: Es hat System. Man hat den Eindruck, es geht darum, die Menschen gezielt abzustumpfen und daran zu gewöhnen, selbst die dicksten Kröten zu schlucken.

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Bild: Screenshot Youtube-Aiwanger

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