Galgenhumor ist Notwehr in diesen Zeiten. Ein Freund aus Osteuropa, der seit vielen, vielen Jahren in Deutschland lebt und in Berlin bestens vernetzt ist, schickte mir einen Link zu dem „Spiegel“-Artikel „Claudia Roth verlangt ‘lückenlose Aufklärung‘ im Fall Til Schweiger“ mit folgendem Kommentar:
Ist das die mit dem Antisemitismus in der „Dokumenta“-Ausstellung?
Die alle dortigen Antisemiten im voraus gesegnet hat?
Jetzt ist das gegen Til Schweiger eine offene Regierungsaktion.
Will jetzt auch Til die Grünen verlassen?
Anders als Boris Palmer nach dem „Neger“-Skandal (sorry, aber ich werde mich an das Verbot dieses Wortes nicht halten und die Dinge weiter beim Namen nennen) kann Schweiger die Grünen natürlich nicht verlassen. Weil er nie Mitglied war. Und im Gegenteil die Partei heftig kritisierte. Und zwar ganz lautstark, bevor die synchrone Attacke in den Medien auf ihn startete.
Ich bin überzeugt: Auslöser für die massive Kampagne gegen Schweiger aus allen Rohren des polit-medialen Komplexes war es, dass er die rot-grüne Regierungspolitik und den Klimawahn öffentlich laut kritisiert hat. Nachweisbar ist der Zusammenhang natürlich nicht. Aber in meinen Augen ist es naiv, ihn zu übersehen. In Zeiten, in denen die Methoden der Stasi Einzug in die Bundesrepublik gehalten haben. Insbesondere die „Zersetzung“.
Mit seiner Einschätzung, dass die Hetzkampagne gegen Schweiger durch die Aussagen von Kulturstaatsministerin Roth offen zur Regierungsaktion wurden, ist mein osteuropäischer Freund vielleicht etwas über das Ziel hinausgeschossen. Aber die Tendenz ist richtig. Zumindest hat die Hexenjagd jetzt quasi den offiziellen Segen der Regierung. Die sich in pluralistisch-freiheitlichen Demokratien tunlichst aus solchen Sachen herauszuhalten hätte.
Nicht so im neudeutschen Gesinnungsstaat, einem seltsamen Zwitter aus Merkels DDR-Methoden und US-amerikanischem Wokeness-Import.
‘Angebliche Genies'
Dabei ist Roths Aussage an geistiger Schlichtheit kaum zu überbieten. Wenn man sie gutwillig auslegt. Man könnte auch von Niedertracht ausgehen. Hier ihre Aussage: „Und ich sage ganz deutlich: Auch künstlerische Genies – oder angeblich künstlerische Genies – stehen nicht über Recht und Gesetz.“
Mal ganz abgesehen von der neiderfüllten Bösartigkeit des Mittelmaßes, mit dem Roth hier das „angeblich“ vor das Wort „Genie“ setzt: Schweiger wurde aber nie vorgeworfen, gegen Gesetze oder das Recht verstoßen zu haben. Weiß Roth das nicht? Oder spielt sie mit gezinkten Karten? Zumindest ist mehr als deutlich, dass sie die Aussage im Zusammenhang mit den Vorwürfen gegen Schweiger machte. In dem betreffenden Artikel im „Spiegel“ steht auch: „‘Druck und wenige Drehtage‘ seien aber ‘keinesfalls eine Entschuldigung‘ für die Zustände, die an Schweigers Sets mutmaßlich geherrscht haben. Von Constantin Film forderte Roth eine ‘lückenlose Aufklärung‘.“
Die Ministerin macht sich unbewiesene Anschuldigungen aus anonymen Quellen zu eigen und beteiligt sich an einer Vorverurteilung von Til Schweiger. Unschuldsvermutung? Pustekuchen für Roth. Dass es gar nicht um strafrechtlich relevante Vorwürfe geht? Vielleicht zu schwer zu verstehen für sie. Dass die Ministerin, die am Futtertrog der Branche sitzt, eine „lückenlose Aufklärung“ von einer Film-Firma fordert? Ist das schon Erpressung?
Doch es kommt noch dicker.
Der „Spiegel“ schreibt weiter: „Im Hinblick auf die aktuelle Debatte um mutmaßliche Probleme an den Sets von Til Schweiger sagte Roth, die geschilderten Zustände seien ‘in keiner Weise akzeptabel‘. Eine Filmförderung des Bundes sei damit verbunden, dass geltende Arbeitszeit- und Arbeitsschutzrichtlinien eingehalten werden müssten.“
Drohung mit dem Geldbeutel
Interessant, dass offenbar die Kulturstaatsministerin sich anmaßt, sie könne entscheiden, was an den Kino-Sets akzeptabel ist und was nicht. Und nur noch akzeptable Filme fördern will. Das Streichen von Fördergeld würde aber für viele Projekte das Aus bedeuten. Deshalb zwingt sich auch hier die Frage auf: Ist das schon Erpressung?
Ich weiß es nicht. Was ich aber sicher weiß: So eine Kulturstaatsministerin ist „in keiner Weise akzeptabel“.
Man sollte die Auszahlung ihrer üppigen Bezüge und Privilegien wie Dienstwagen etc. – um in ihrer Sprach- und Denkweise zu bleiben – damit verbinden, dass sie geltende demokratische Spielregeln einhalten muss.
Ausschreibung zur Fahndung durch die Polizei, Kontenkündigungen, Ausschluss aus der Bundespressekonferenz: Jeder, der kritisch berichtet, muss mit Psychoterror rechnen. Ich mache trotzdem weiter. Ich glaube, ich bin Ihnen das schuldig. Entscheidend fürs Weitermachen ist Ihre Unterstützung! Sie ist auch sehr, sehr motivierend – sie zeigt einem, dass man nicht allein ist und gibt einem Kraft! Ganz, ganz herzlichen Dank im Voraus!
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Zum Abschuss freigegeben: Medien-Hetzjagd auf Til Schweiger nach Kritik an Grünen & Klimaextremisten.
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