Unglaublich: Die Baerbock-Plagiatyiade geht weiter Neue Verdachtsstellen im Buch der Kanzlerkandidatin entdeckt

Annalena Baerbock kommt nicht aus den Schlagzeilen. Und das trotz heftigem medialen Unterstützungsfeuer. Stellen Sie sich für einen Moment vor, Armin Laschet wäre immer wieder bei falschen Einträgen in seinen Lebenslauf erwischt worden, hätte dann nach einer Rede laut bei laufenden Mikrophonen „Scheiße“ gesagt, Nebeneinkünfte nicht richtig gemeldet und dann wäre anschließend auch noch der harte Verdacht aufgekommen, dass er in seinem Buch viele Stellen einfach aus anderen Werken kopiert hat. Der mediale Aufschrei wäre riesig gewesen, Laschet würde niedergeschrieben bzw. medial hingerichtet.

Nicht so bei Annalena Baerbock. Breit wird jetzt berichtet, dass die Politikerin und ihre Partei sich empörten über die Vorwürfe: Es ist gar von Rufmord die Rede. Frei nach einem alten Tucholsky-Zitat: „In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als derjenige, der den Schmutz macht.“ Nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“ engagierte die grüne Kanzlerkandidatin einen bekannten Anwalt; von rechtlichen Schritten wegen der Vorwürfe war die Rede. Sogar der Redakteure des öffentlich-rechtlichen ZDF machen sich öffentlich für sie stark – Gebührengelder im Einsatz für die Grünen:

 

Dabei hat die Causa Baerbock das, was man in Baden-Württemberg „Geschmäcklerisch“ nennen würde. Besonders pikant: Die Grünen gaben in Zusammenarbeit mit Sozialdemokraten und  Linken genau bei jenem Plagiatsjäger Stefan Weber, der jetzt Baerbock so zusetzt, 2017 eine Studie in Auftrag, mit der sie das Bundesinstitut für Risikobewertung attackieren wollten.  Weber sollte nachweisen, dass das Institut aus Texten des Glyphosat-Konzerns Monsanto abgeschrieben hatte. Für die Zusammenarbeit mit dem Plagiatsjäger gab es laut einem Bericht von TE sogar einen entsprechender Vertrag. Es folgte eine umfangreiche Medienkampagne, der Ruf eines beteiligten Professors wurde zerstört. Umso pikanter sind die jetzigen Vorwürfen und Empfindlichkeiten der Auftraggeber von einst.

Besonders pikant: Der grüne Bundestagsabgeordnete Harald Ebner, der derzeit in den sozialen Netzwerken aktiv an der Diskreditierung Webers mitwirkt, hatte dessen Befunde 2017 noch stolz auf seiner Internet-Seite präsentiert.

Die Reaktion folgte nun prompt: Plagiatsprüfer Weber legt noch einmal nach. Und bringt neue Vorwürfe gegen Annalena Baerbock bzw. deren Buch „Jetzt. Wie wir unser Land erneuern“.

In einer neuen Stellungnahme schreibt Weber: „Ich betone nachdrücklich, dass ich diese Arbeit aus wissenschaftlichem Interesse an der Textgenese durchführe und davon angetrieben bin, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren, was die grassierende Copy & Paste-Kultur anbelangt.“ Weiter führt er aus: „Im Fall Baerbock prüfe ich aus Eigeninteresse und ohne Bezahlauftrag. Ich habe auch keinen Auftraggeber (…) Das erkläre ich hiermit an Eides statt. Alle Versuche der Grünen, mir ein ‘bösartiges‘ Vorgehen oder ‘Rufmord‘ zu unterstellen, sind daher kompletter Quatsch.“

Weber, der diesmal nicht für die Grünen, sondern aus eigenem Antrieb über eine Grünen-Politikern forscht, legt dann sogar noch einen drauf. Er führt neue Beispiele von Sätzen aus Baerbocks Buch auf, bei denen er den Verdacht sieht, dass sie abgeschrieben sind aus den Werken Dritter. Und es würden wahrscheinlich noch weitere folgen, kündigte der Plagiatsjäger an: „Es entspricht meiner langjährigen Erfahrung, dass solche mit Hilfe der Software entdeckten Erstfunde sehr häufig auf noch weitere abgeschriebene Stellen hinweisen.“

Insgesamt brachte Weber vier neue „Verdachtsstellen“ ans Licht. Auf Seite 16 ihres Buchs schreibt Baerbock: „Wer immer nur von der Gegenwart aus denkt, verharrt in der Kurzfristigkeit und verliert an strategischer Tiefe.“ Das erinnert massiv an eine Stelle aus einem Text von Florence Gaub aus der Zeitschrift „Internationale Politik“. Auch andere Passagen in Baerbocks Buch haben eine auffallende Ähnlichkeit mit diesem Text von Gaub. „Eine zufällige Identität ist auszuschließen“, findet Weber.

Aber es kommt noch heftiger. Den neuen Erkenntnissen zufolge soll in Baerbocks Buch gleich an mehreren Stellen eine auffällige Ähnlichkeit mit Texten der Bundeszentrale für politische Bildung vorliegen. Etwa bei folgender Textstelle: „Mit der sogenannten Osterweiterung im Mai 2004 galt die Teilung Europas – rund 15 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs – als überwunden.“ Sie ist fast wortgleich auf der Website der Bundeszentrale zu finden, nur Monat und Jahre unterscheiden sich.

Auf Seite 220 will Weber laut „Bild“ den nächsten Verdachtsfall in Baerbocks Buch entdeckt haben. Die Stelle ähnelt demnach verdächtig einer Reportage des „Tagesspiegel“. Bei Baerbock heißt es:

„Ein Beispiel dafür ist der Umgang mit dem Zyklon ‚Nargis‘ im Irrawaddy-Delta in Myanmar. In der Nacht vom 2. auf den 3. Mai 2008 peitschte der Wirbelsturm mit Böen bis zu 240 Stundenkilometern hohe Wellen durch die weitverzweigten Flussarme des Irrawaddy tief ins Landesinnere hinein. Nargis riss 135 000 Menschen in den Tod, zerstörte Dörfer und flutete die Reisfelder mit Salzwasser. Hunderttausende Menschen wurden obdachlos, und Millionen waren nach dem Wirbelsturm, der bis heute als der tödlichste Tropensturm gilt, auf medizinische und humanitäre Hilfe angewiesen.“

Im „Tagesspiegel“-Original ist zu lesen:

„Vor zehn Jahren verwüstete der Zyklon Nargis hier alles. In der Nacht vom 2. auf den 3. Mai 2008 peitschte der Wirbelsturm mit Böen bis zu 240 Stundenkilometern hohe Wellen durch die weitverzweigten Flussarme des Irrawaddy bis zu 40 Kilometer ins Landesinnere. Nargis riss 140 000 Menschen in den Tod, zerstörte Dörfer und flutete die Felder der Reiskammer des Landes mit Salzwasser. 2,4 Millionen Menschen waren von dem Wirbelsturm betroffen, der bis heute als der tödlichste Tropensturm gilt.“

Auch bei einer Stelle zu China ist die Ähnlichkeit verblüffend – diesmal zu einem ZDF-Bericht:

Baerbock schreibt:

„Dennoch kann es Europa nicht egal sein, dass deutsche Konzerne in der chinesischen Region Xinjiang produzieren, die für Zwangsarbeit, Überwachung und Unterdrückung von Millionen Menschen muslimischen oder christlichen Glaubens sowie Minderheiten wie den Uiguren, Kasachen, Kirgisen oder Hui-Chinesen steht. Viele, oftmals ganze Familien, landen in Internierungslagern. Sie erzählen von Foltermethoden, Erniedrigung, Vergewaltigung und Zwangssterilisation.“

Beim „ZDF“ ist zu lesen:

„Meist sind das Menschen, die sich verdächtig gemacht haben, weil sie dem muslimischen oder christlichen Glauben angehören oder Minderheiten, wie den Uiguren, Kasachen, Kirgisen, Hui-Chinesen. Das ist die junge Frau, die im Ausland studiert hat, der alte Mann, der seit Jahrzehnten in der Moschee sauber macht, der junge Mann, der nach Kasachstan gereist ist, um seine Familie zu besuchen. Die meisten landen in Internierungslagern und mit ihnen oftmals ganze Familien. Sie erzählen von Foltermethoden meist psychisch, Schreien aus den Nachbarzellen, Erniedrigung, Vergewaltigung, Zwangssterilisation.“

Ich denke, mündige Leser können selbst entscheiden, ob es sich hier um zufällige Ähnlichkeit, Gedankenübertragung oder Kopieren handelt.

Zitieren aus fremden Texten ist legitim, wenn Zitate ordnungsgemäß als solche gekennzeichnet werden. Wer das allerdings nicht tut, schmückt sich mit fremden geistigen Federn. Ganz unabhängig vom Urheberrecht.

Weber kündigte weitere Überprüfungen an.

Meine ganz persönliche Interpretation: Bücher wie das von Baerbock werden oft von „Ghostwritern“ geschrieben. Was die Frage aufwirft, ob nicht schon das ganze Buch an sich zumindest bis zu einem gewissen Grade ein Etikettenschwindel ist. Denn zumindest teilweise schmückt sich jemand, der so ein quasi „fremdproduziertes“ Buch herausgibt, mit fremden Federn. Das ist zumindest meine Interpretation – auch wenn es sich um eine durchaus gängige Praxis handelt.

Aber zusammen mit den vielen Fantasie-Stellen im Lebenslauf ergibt sich bei Baerbock doch zumindest der Verdacht, dass hier ein Charakterzug vorliegt: Der Wunsch, mehr scheinen zu wollen, als man ist.

Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

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Bild: vasik_academ/Shutterstock
Text: br


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