Uruguay setzt Impfung von Kindern aus Gericht in Montevideo fordert Offenlegung von Kaufverträgen und Studien

Von Kai Rebmann

Ein Gericht in Uruguay hat die Impfung von Kindern unter 13 Jahren mit sofortiger Wirkung und „bis auf Weiteres“ gestoppt. Richter Alejandro Recarey hat damit der Klage des Anwalts Maximiliano Dentone in vollem Umfang stattgegeben. Uruguay war im Juni 2021 das erste Land Lateinamerikas, das mit der Impfung von Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren begonnen hat, seit Januar 2022 werden auch Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren geimpft. In dieser Altersgruppe gelten inzwischen 43,6 Prozent als „vollständig geimpft“, bei den 12- bis 14-Jährigen liegt diese Quote bei 75,4 Prozent. Daniel Salinas, der Gesundheitsminister Uruguays, kann ob seiner Impfwut also getrost als „Karl Lauterbach Südamerikas“ bezeichnet werden.

Zu Beginn dieser Woche hatte Richter Recarey dem Gesundheitsministerium (MSP, Ministerio de Salud Púbilca) in Montevideo einen aus 18 Fragen bestehenden Katalog geschickt und um Beantwortung innerhalb einer Frist von 48 Stunden gebeten. Wie mehrere inländische Medien berichten, ist Salinas nicht persönlich vor Gericht erschienen. Richter Recarey verkündete das Urteil am vergangenen Donnerstag und setzte damit die Impfung von Kindern in Uruguay aus. Die Regierung um Präsident Luis Alberto Lacalle Pou, der Mitglied der Partido Nacional ist und dem konservativen Lager zugerechnet wird, hat angekündigt, den Richterspruch anzufechten. Da das Einlegen der Berufung keine aufschiebende Wirkung hat, bleibt das Impfen von Kindern in Uruguay aber vorerst verboten.

Pürner

Unbedenklichkeit der Impfstoffe konnte nicht belegt werden

Bei den 18 Fragen, die Richter Recarey beantwortet haben wollte, ging es vor allem um die Zusammensetzung der Impfstoffe und die Inhalte der bestehenden Lieferverträge zwischen drei Herstellern und der Regierung. In Uruguay werden die Vakzine von Astrazeneca, Sinovac und Pfizer (Biontech) verimpft. Darüber hinaus forderte das Gericht die Hersteller auf, die Unbedenklichkeit jedes einzelnen Inhaltsstoffes ihrer Präparate zu belegen, sprich zu beweisen, dass die Vorteile dieser Substanzen die möglichen Risiken von Nebenwirkungen überwiegen. Dies ist den Herstellern und dem MSP offenbar nicht in zufriedenstellender Weise gelungen, so dass Richter Recarey der Impfung von Kindern unter 13 Jahren nun einen Riegel vorgeschoben hat.

Aus dem Urteil geht hervor, dass die Impfkampagne jederzeit wieder aufgenommen werden kann, aber nur unter der unbedingten Voraussetzung, dass die offenen Fragen geklärt und die Unbedenklichkeit einwandfrei nachgewiesen werden kann. Das Gericht betonte zudem, dass die Impfung in Uruguay zu keinem Zeitpunkt obligatorisch war und dass es sich bei den derzeit verfügbaren Vakzinen um Impfstoffe mit Notzulassung handelt. Auch bei einer eventuellen Wiederaufnahme der Impfkampagne müssen Kinder unter 13 Jahren bzw. deren Eltern in schriftlicher Form „vollständig und klar“ über die in den Impfstoffen enthaltenen Substanzen sowie die Risiken von Nebenwirkungen aufgeklärt werden.

Vor dem Gerichtsgebäude in der Calle San José hatten sich zahlreiche Gegner der Impfkampagne versammelt. Auf Schildern waren Forderungen wie „Keine Experimente mit Kindern“ oder „Finger weg von unseren Kindern“ zu lesen. Regierungssprecher Álvaro Delgado erklärte, dass man das Urteil respektieren werde, auch wenn man es für „Unsinn“ halte. „Die Entscheidung dieses Richters gibt der Justiz die Verantwortung für die mögliche gesundheitliche Beeinträchtigung einer Reihe von Minderjährigen in Uruguay, die sich impfen lassen wollen“, so Delgado. Das Gericht in Montevideo kam nach Würdigung aller vorgelegten Beweismittel offenbar zu genau der gegenteiligen Ansicht.

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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.

Bild: Shutterstock
Text: kr

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