Widerstand gegen Söders Corona-Kurs aus der CSU Medizin-Professor platzt der Kragen

Selbst bei Kritik von seinen politischen Gegnern ist Bayerns Ministerpräsident Markus Söder dünnhäutig. Und jetzt das! Nun kommt Kritik aus der eigenen Partei. Und auch noch vom Fach. Kein Geringerer als der Kardiologe Prof. Hans Theiss hat nun seinen Parteichef heftig attackiert – mit dem er per Du ist. Noch dazu öffentlich in einem offenen Brief, den er auf Facebook stellte: Als direkte Reaktion auf die besonders strengen bayerischen Corona-Regeln, die er auch gleich mit abbildete. Der offene Brief wurde schon 1200 Mal geliked und mehr als 700 mal geteilt (siehe hier).

In dem Schreiben erklärt der Mediziner, der nebenberuflich Vize-Fraktionschef der CSU im Münchner Stadtrat ist: „Ich habe bisher aus parteiinterner Loyalität geschwiegen, aber was zu viel ist, ist zu viel.“

Der Professor führt aus: „Um es klarzustellen: Covid ist schlimmer als ,die übliche Grippe‘, jeder einzelne Tote ist einer zu viel und mein Mitgefühl gilt allen Patienten und Angehörigen, die um ihr Leben bangen. Aber bei allem Respekt vor Amt und Person – im Kampf gegen Corona brauchen wir weniger Herrenchiemsee und mehr Ehrlichkeit bzw. politische Treffsicherheit.“

Das sitzt!

Der Brief ist voller schallender Ohrfeigen für den Corona-Sheriff in der Münchner Staatskanzlei: „Die Weihnachtszeit besteht nicht nur aus Heiligabend. Ausgerechnet jetzt die Einsamen, Singles und auch normale Familien noch weiter zu isolieren, ist für mich gleichermaßen herz- und einfallslos. Hier schießt Du weit über das Ziel hinaus.“

Der Frust bei Theiss muss tief sein, dass er an die Öffentlichkeit geht und derart Klartext spricht. So schreibt er, es gebe in Altenheimen keine schlüssigen „Sicherheits- und Testkonzepte.“ Und detaillierter: „Ab heute 2 x Mitarbeiter testen pro Woche kann doch nicht unser Ernst und nicht alles sein.“

In Sachen Corona-App führt der Professor aus: „Wir können 75% der Infektionsketten nicht nachvollziehen – wie bitte? Man hätte die Warn-App rechtzeitig differenzieren und ‘nachschärfen‘ können, die Gesundheitsämter noch besser und effektiver ausstatten können“, schreibt der Mediziner vom Ludwig-Maximilians-Klinikum Großhadern.

Auch beim Thema Krankenhäuser nimmt Theiss kein Blatt vor den Mund: „Beatmungsgeräte kaufen reicht nicht. Es ist viel zu wenig getan worden, um genug Intensivpflegekräfte ans Bett zu bringen. Hier müsste viel mehr investiert werden.“

Bayerns Regierung müsse neben Corona auch andere Krankheiten ernst nehmen, donnert Theiss: „Ich habe nach wie vor den Eindruck, dass mehr Menschen durch als an Corona sterben. Wo sind die öffentlichen Kampagnen, die Herzinfarkt- und Krebspatienten die Angst vor dem Apothekengang und dem Krankenhaus nehmen? Angst(macherei) vor Corona führt leider auch dazu, dass viele ärztliche Behandlungen zu spät kommen.“

Die Schlusspassage von Theiss´ Brief zeigt, wie sehr ihm das Thema und die Politik seines Parteichefs ans Gemüt gehen: „Ja, ich mag mich gerade parteiintern um Kopf und Kragen reden – aber letztlich bin auch ich nur ein kleiner einfacher Arbeiter im Weinberg des Herrn. Wir müssen in der Coronapolitik besser, differenzierter und einfallsreicher werden – Lockdowns und AHA alleine reichen nicht.“

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Bild: CSU

Text: red

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