Wie Orbán die deutsche Heuchelei entlarvt ...und wie deutsche Medien handumdrehend framen

Die Heuchelei in Sachen Migration und Zuwanderung in Deutschlands Politik und Medien ist kaum zu überbieten. Einerseits erweckt man den Eindruck, selbstverständlich müssten die Grenzen für alle Verfolgten offen stehen. Andererseits handelte man hinter verschlossenen Türen den Deal mit der Türkei aus – die gegen Milliarden-Zahlungen ihrerseits ihre Grenzen strikt abriegelte. Wenn das keine kognitive Dissonanz ist: Bei jeder Gelegenheit zogen Politiker und Journalisten über Donald Trump her, weil der die Grenze zu Mexiko besser sichern wollte (wobei ignoriert wurde, dass damit bereits sein Vorgänger, der hierzulande fast heiligenartig verehrte Barack Obama begonnen hatte.) Umgekehrt veranlasste die EU mit riesigen Geldzahlungen prinzipiell genau das gleiche in der Türkei – nur wurde das schamhaft verschwiegen.

Weil Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán, der Gottseibeiuns der rotgrünlila-pseudolinken Kultur-Revolutionäre, in der EU einen ehrlicheren Kurs in der Migrationspolitik fährt, wird er hierzulande ständig als Unmensch dargestellt. Orbán, den ich aus früheren Jahren, bevor er an die Macht kam, noch persönlich, wenn auch nur flüchtig kenne (witzigerweise führte uns damals die Kritik an Putin zusammen), wird so ziemlich alles, was er tut, hysterisch ausgelegt hierzulande. Weil er in der Sexualerziehung in den Schulen Zurückhaltung fordert, wird er als homophob dargestellt. Was er nach Bekunden seiner Getreuen überhaupt nicht ist. Ebensowenig wie er etwas gegen neutrale Sexualaufklärung in der Schule habe. Nur finde er die Art, wie dies etwa in Deutschland inzwischen oft passiere, übergriffig. Eine Meinung, die man nicht teilen muss, die aber legitim sein sollte.

Aber zurück zur Migration. Und der Entlarvung unserer Migrations-Heuchelei. Diese Meldung rauscht durch den Blätterwald: „Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hat dem Westen angeboten, für Flüchtlinge und Migranten Korridore durch sein Land zu öffnen, wenn dies erwünscht sei. ‘Wenn ihr sie braucht, nehmt sie‘, sagte er am Freitag in einem Radiointerview.“ Und brachte damit den polit-medialen Komplex in Deutschland zum Kochen. „Im übrigen meine er, dass die verschiedenen Coronavirus-Varianten von Migranten eingeschleppt würden. Belege legte er dafür nicht vor“, heißt es parallel in sehr vielen Gazetten – offenbar von der Nachrichtenagentur dpa übernommen. Dabei ist das doch die offizielle Linie des Robert Koch-Insituts, dass Mutationen durch offene Grenzen eingeschleppt werden. Genau deshalb gibt es ja auch die Reisebeschränkungen.  

Weiter heißt es: „Der Rechtsnationalist Orbán, der seit 2010 in Ungarn regiert, hat es so gut wie unmöglich gemacht, im EU-Land Ungarn um Asyl anzusuchen. Im Jahr 2015 ließ er an der Grenze zum südlichen Nachbarland Serbien einen Metallzaun errichten.“ Framing vom Feinsten. Denn nach dem Dublin-Abkommen können Flüchtlinge eigentlich nur aus sicheren Drittstaaten in Ungarn ankommen, da es keine Küste hat. Das hindert dpa nicht, weiter zu schreiben: „Mit seiner Asylpolitik verletzt Ungarn nach Ansicht der EU europäisches und internationales Recht. Gegen das mitteleuropäische Land wurden deshalb mehrere Vertragsverletzungsverfahren auf den Weg gebracht.“ 

Erfrischend, wie Orbán die Hohepriester der politischen Korrektheit und deren Heuchelei am Nasenring durch die politische Arena zieht. Nur werden es die meisten Menschen hierzulande nicht erfahren, weil so massiv „geframed“ wird.

 

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Bild: Alexandros Michailidis/Shutterstock
Text: br

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