Ein Gastbeitrag von Klaus Kelle
Der Gedanke ist so unheimlich, dass man versucht, ihn sofort aus dem Kopf zu wischen, wenn er sich dort formt. Ist es denkbar, dass ein aktiver deutscher Bundeskanzler von einer fremden Macht, von Russland, gesteuert wird?
Ein guter Bekannter, ein Wirtschaftsmann, sprach mich vorhin bei einer Tasse Kaffee auf das Thema Wirecard und Scholz an. Inzwischen ist ja allgemein bekannt, dass der österreichische Staatsbürger Jan Marsalek (44), früherer Manager der Skandal-Bank Wirecard, mit viel Geld in Moskau untergetaucht ist und dort unter liebevoller Betreuung des russischen Geheimdienstes FSB steht.
Als der milliardenschwere Betrugsfall des Münchner DAX-Unternehmens im Sommer 2020 aufflog, setzte sich Vorstandsmitglied Marsalek über einen Zwischenstopp in Südostasien nach Russland ab. Das BKA und andere Dienste fahnden seitdem weltweit nach dem Spion, der auch vor seiner Flucht schon weitere Kontakte zu Geheimdiensten hatte.
Seinem neuen Pass – das ist inzwischen sicher – bekam er aus dem Umfeld russischer Geheimdienste. Im September 2020 hatten seine Führungsoffiziere Marsalek mit der Tarnidentität eines russisch-orthodoxen Priesters mit dem Namen Konstantin Bajazow ausgestattet.
Im Dezember, kurz vor den Weihnachtstagen, wagte die angesehene italienische Tageszeitung La Repubblica das Undenkbare zu schreiben.
Es gäbe „Gerüchte, dass der Fall Wirecard und seine Beziehungen zum russischen Spion Jan Marsalek dem sozialdemokratischen Kanzler einen finalen Schlag versetzen könnten“. Der Verdacht: Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz, der von März 2018 bis Dezember 2021 deutscher Bundesfinanzminister war, könnte tief in den Wirecard-Skandal verstrickt sein. So wie bei den betrügerischen Cum-Ex-Geschäften, wo er vor einem Untersuchungsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft erstaunliche Gedächtnislücken zeigte, als es um seine damaligen Gespräche mit den Spitzen der Warburg Bank ging.
Die war tief in den Steuerskandal verstrickt. Ohne erkennbaren Grund verzichtete nach den Scholz-Treffen mit den Warburg-Bankern die Finanzbehörde in Hamburg auf Rückforderungen in Millionenhöhe. Olaf Scholz war damals Erster Bürgermeister von Hamburg. Kaum vorstellbar, dass er auch bei der damaligen Entscheidung nicht mittendrin gewesen ist.
Hat Marsalek Informationen über die Rolle des Finanzministers Scholz beim Wirecard-Skandal?
Im Raum steht der Verdacht, dass Scholz von Russlands Präsident Wladimir Putin kontrolliert wird. Der „Schatten Russlands“ liege über Scholz, schreibt die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) und fragt: „Ist Scholz erpressbar, weil Putin durch Marsalek über brisante Wirecard-Informationen verfügt?“
Auch das Wall Street Journal ist misstrauisch. Marsalek solle Informationen von früheren Wirecard-Kunden an Moskau weitergegeben haben, schreib das Blatt.
Ich habe mehrfach ausführlich darüber geschrieben, dass es seit vielen Jahren eine intensive russische Kampagne gegen deutsche Konzerne und Politiker gibt, mit dem Ziel, den russischen Einfluss auf unser Land auszubauen. Zu dem Komplex gehört auch der Fall des angeblich bei einem Skiunfall in den Schweizer Alpen „verschwundenen“ früheren Tengelmann-Managers Karl-Erivan-Haub, der mit Sicherheit auch heute am Stadtrand von Moskau lebt und in umfangreiche Geldgeschäfte mit dem russischen Staat verwickelt war. Haub war ein einflussreicher Manager in Deutschland mit direktem Zugang zur früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Die RTL-Journalistin Liv von Boetticher hat dazu ein atemberaubendes Buch („Die Akte Tengelmann“) verfasst, mit belegten Fakten, die sich wie ein Spionagekrimi lesen.
Ist das wirklich möglich?
Ja, das ist es. Denken Sie nur an die Rolle des früheren deutschen Bundeskanzlers Gerhard Schröder bei den Bemühungen von SPD-Kreisen, Deutschlands totale Abhängigkeit von russischem Erdgas zu zementieren. Hat irgendwer in Berlin Interesse an Aufklärung, warum das alles passiert ist? Beschäftigen sich Ermittler mit der Rolle von Manuela Schwesig in diesem ganzen Ränkespiel?
Russland habe die Energiepolitik in Deutschland und politische Entscheidungen an entscheidenden Stellen beeinflusst und so seine geostrategische Position gestärkt, behauptet Transparency International in einem umfassenden Bericht zu Stiftung Klima- und Umweltschutz, die vom Land Mecklenburg-Vorpommern unter Führung des SPD-Politikerin gegründet und mit Millionenzahlungen aus Russland finanziert wurde, um Sanktionen zu umgehen und die Nord Stream 2-Pipeline zu realisieren.
Altkanzler Gerhard Schröder habe vielleicht entscheidenden politischen Einfluss genommen, um sich für den Bau der Ostseepipeline durchzusetzen. Das ist keine Verschwörungstheorie – das ist Realität.
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Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Und ich bin der Ansicht, dass gerade Beiträge von streitbaren Autoren für die Diskussion und die Demokratie besonders wertvoll sind. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für viel gelesene Zeitungen und Internet-Blogs. Dieser Beitrag ist zuerst auf seinem neuen Portal kelle-aktuell.de erschienen.
Bild: Alexandros Michailidis/Shuttesrtock