Überall Klimanotstand. Städte rufen ihn aus, Parlamente bekennen sich, Behörden schreiben ihn in ihre Leitbilder, bei Bürgerentscheiden erheben ihn Mehrheiten zur heiligen Kuh. Man spricht von „menschengemachtem Kollaps“, als sei das Ende der Welt nur noch eine Legislaturperiode entfernt. Und tatsächlich: Die Angst ist real. Vor der Hitze, vor dem CO₂, vor dem Untergang.
Nur: Die eigentliche Katastrophe findet längst statt – und sie ist hausgemacht. Sie hat nichts mit dem Klima zu tun, sondern mit der „Klimapolitik“. Und mit Kälte. Kälte gegenüber ökonomischer Vernunft.
Der Präsident des Münchner Ifo‑Instituts, Clemens Fuest, ist kein Agitator, kein Populist, kein Kassandra‑Typ. Und gerade deshalb klingt sein Satz wie ein Schuss: „Die Lage ist mittlerweile dramatisch“, sagte er jetzt in einem Interview mit der „Bild am Sonntag“. Er meint nicht den Meeresspiegel, sondern den Lebensstandard. Nicht die Temperatur, sondern den Wohlstand.
Deutschland, so Fuest, befinde sich „seit Jahren im wirtschaftlichen Niedergang“. Staatliche Ausgaben steigen, private Investitionen sinken – ein toxisches Gemisch. Weniger Investitionen bedeuten weniger Wachstum, weniger Steuern, weniger Zukunft. Millionen Menschen spürten bereits, dass ihr Lebensstandard sinke.
Fuest fordert ein umfassendes Reformkonzept bis Frühjahr 2026 – eins, das weit über Koalitionsverträge hinausgeht. Er nennt Bürokratieabbau, Sozialreformen, das Ende der Mütterrente, den Stopp der CO₂‑Dokumentationspflichten. Kurz: Vernunft.
Doch Vernunft ist kein politisches Programm mehr in diesem Land.
Während Fuest nüchtern vorrechnet, wie Deutschland den eigenen Wohlstand zerlegt, demonstriert die Politik, dass sie ausgerechnet dort am entschlossensten handelt, wo Zerstörung winkt. Porsche meldet einen Quartalsverlust von einer Milliarde Euro – nach Jahren glänzender Gewinne. Der Grund: die ideologisch erzwungene Wende zur Elektromobilität. Jetzt will man plötzlich wieder Verbrenner bauen. Nur sind die Zulieferketten kaputt, das Know‑how zerstreut, die Kunden verunsichert. Selbstzerstörung mit Ansage. Nicht aus der Not heraus, sondern aus Ideologie.
Zur selben Zeit werden in Bayerisch‑Schwaben die Kühltürme des Atomkraftwerks Gundremmingen gesprengt – nicht aus Notwendigkeit, sondern als Symbol. Es ist ein Akt religiöser Reinigung. Man opfert der neuen Glaubenslehre ein funktionierendes System – so wie fanatische Sekten ihre Götzen vernichten, um „rein“ zu bleiben. Wer die Bilder sieht, denkt weniger an Fortschritt als an die Sprengung der Buddha‑Statuen von Bamiyan durch islamistische Extremisten.
Anstelle der Kühltürme soll nun einer der größten Batteriespeicher Deutschlands entstehen; der Spatenstich findet fast zeitgleich mit der Sprengung statt. Eine Art pseudoreligiöser Transsubstantiation – um nicht von Exorzismus zu sprechen: Böse Atomkraft raus, guter Akkuglaube rein.
Es ist, als habe sich ein ganzer Kontinent in einen Kult verwandelt – und Deutschland rennt wie immer vor der Lokomotive her. Eine Religion der Selbstverneinung, deren Dogma lautet: Was funktioniert, ist verdächtig. Was Wohlstand bringt, ist schädlich. Was Energie liefert, ist Sünde.
Der russisch‑israelische Historiker Alexander Schafarewitsch nannte dieses Phänomen einst in seinem gleichnamigen Buch den „Todestrieb der Geschichte“. Er meinte damit den Sozialismus – jene Ideologie, die Systeme mit moralischem Sendungsbewusstsein überlädt, bis sie an ihrer eigenen Reinheit zerbrechen. Und die in immer neuen Verkleidungen auftritt, in immer neuen Formen. Heute erlebt dieser Todestrieb seine Wiedergeburt – diesmal in grünem Gewand.
Wo früher der Kapitalismus bekämpft wurde, bekämpft man nun das Klima – stellvertretend für genau diesen Kapitalismus. Man hat einfach eine passende Stellschraube gefunden – CO₂. Wo einst der Klassenfeind Schuld war, ist es jetzt der Diesel. Das Ziel und die Folgen sind die gleichen: ein gnadenloser, realitätsferner Umbau der Gesellschaft am Reißbrett.
Und wieder wird der Einzelne moralisch erlöst durch Verzicht. Nicht durch Erkenntnis, sondern durch Unterwerfung. Anders als in der vorherigen Variante des Sozialismus wird diesmal wie bei religiösen Eiferern mit dem Schüren von Untergangsängsten gearbeitet – offenbar, weil das bloße Schüren von Wut über soziale Ungleichheit wie vor hundert Jahren dank allgemeinen Wohlstands kaum noch zündet.
Also musste ein neues Mobilisierungsinstrument her – eines, das jeden betrifft und dem niemand entkommt: das Klima. Und mit ihm ein neues Feindbild: die „Klima-Sünder“ und die „Klima-Leugner“. Nicht mehr Ausbeutung wird beklagt, sondern Emission. Nicht mehr der Kapitalist ist der Feind, sondern der Autofahrer, der Flieger, der Fleischesser – und vor allem: die Industrie.
Sie gilt nun als Ursünde, der Wohlstand als Verdacht, unsere kapitalistische Lebensweise als Verbrechen. Und Greta als Prophetin.
Das Ziel aber ist geblieben: Umerziehung durch Schuld.
Manchmal wirkt das wie ein böses Planspiel. Wenn es die Klimapanik nicht gäbe – China müsste sie erfinden. Kein anderes Werkzeug wäre besser geeignet, den Westen wirtschaftlich zu entkernen, als seine eigenen moralischen Reflexe. Während Europa Fabriken schließt, Autos verteufelt und Strompreise explodieren lässt, baut China neue Kohlekraftwerke, fördert Öl, kauft Rohstoffe, lacht – und verkauft uns die Solarpaneele für unseren Ablasshandel. Man muss keinen Verschwörungstheorien anhängen, um eins und eins zusammenzuzählen. Man muss nur rational sein, nicht verdrängen und Nachrichten lesen. China fördert längst Umwelt‑ und Grünfinanzinitiativen massiv – und profitiert dabei vom industriellen Untergang des Westens.
Dabei braucht der Westen in seinem heutigen Zustand gar keinen äußeren Feind mehr. Er erledigt die Selbstzerstörung selbst.
Deutschland, das Land der Ingenieure, hat sich zum Land der Ideologen verzwergt. Es vernichtet seine Industrie, seine Energie, seine Substanz – und feiert sich dafür als moralische Weltmacht.
Ohne zu merken, dass es international längst niemand mehr ernst nimmt. Und bei den wirklichen Mächtigen – im besten Fall – noch einen Platz am Katzentisch bekommt. Wie Kanzler Merz beim jüngsten Gipfel.
Der Wohlstand schmilzt. Aber die Gewissheit wächst: Wir sind die Guten.
Vielleicht ist das die gefährlichste Form von Hybris – die, die sich selbst für tugendhaft hält, während sie ihre Lebensgrundlage opfert.
Noch ruft einer wie Fuest: „Die Lage ist dramatisch.“
Noch könnte man handeln.
Aber bald wird man nur noch zurückblicken – auf ein Land, das sich selbst zerstörte, weil es glaubte, dadurch die Welt zu retten.
Wie einst die Azteken – auch sie glaubten, den Kosmos durch Opfer retten zu müssen.
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