Wäre die Spaltung der Gesellschaft wirklich etwas so Schlimmes? Sie würde ja nicht in der Mitte auseinanderbrechen, sondern ziemlich weit rechts unten. Und so ein Blinddarm ist ja nicht im strengeren Sinne essentiell für das Überleben des Gesamtkomplexes.
Diesen Text hat Sarah Bosetti auf Twitter gestellt. Nach knapp 24 Stunden gab es dafür fast 8,000 „Likes“. Bosetti stellt sich selbst dort wie folgt vor:
Feministin wider Willen. „BOSETTI WILL REDEN“ beim @ZDF, Kolumnistin bei @radioeins (RBB) und @WDR2 Autorin bei @rowohlt
Als ich darüber heute auf Twitter schrieb, postet einer meiner „Follower“ folgenden Text als Bild:
So unzulässig hier jede Gleichsetzung wäre und so sehr man der ZDF-Frau wohl einen überaus begrenzten Horizont als mildernden Umstand zu Gute halten muss: Dass sich jemand nichts dabei denkt, einen Teil der Gesellschaft als „Blinddarm“ zu bezeichnen, und meint, dieser Teil sei „nicht essentiell für das Überleben des Gesamtkomplexes“, zeigt, wie fruchtbar der Schoß immer noch ist, aus dem in früheren Zeiten die schrecklichsten Dinge krochen.
Statt etwas Selbstkritik zu üben, begab sich Bosetti sofort in die Opferrolle:
Dass die empörten Reaktionen nicht unbedingt auf eine „Orchestrierung von rechts“ zurückzuführen sind, sondern vielleicht einfach viele Menschen solches Denken wie aus längst überwunden geglaubten Zeiten für empörend halten, kommt der ZDF-Frau offenbar nicht in den Sinn.
Nein, Frau Bosetti, nicht jeder, der „Blinddarm“ sagt, bedient sich Nazi-Rhetorik.
Und nicht jeder, der einen Teil der Gesellschaft als „Blinddarm“ bezeichnet, ist deshalb eine Nazi (wie gendert man das eigentlich korrekt?).
Aber wer das tut wie Sie, offenbart damit ein Denken, das auf ähnliche Wurzeln, insbesondere Intoleranz und totalitäre Gesinnung, schließen lässt wie das Denken der Nazis.
Dass Sie das nicht verstehen, macht die Sache noch schlimmer.
Ebenso wie die Tatsache, dass solche Griffe in die Giftkiste der Geschichte faktisch über Fernsehgebühren zwangsfinanziert werden.
Text: br
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