Ein Gastbeitrag von Gunter Frank
Das 8. Staatsvirus-Video aus der Reihe „Wussten Sie schon“ wurde von Youtube gelöscht. Als Grund wurde mitgeteilt, dass das Video angeblich gegen WHO-Informationen verstoße beziehungsweise diesen widerspreche. Laut Youtube-Richtlinien würde es gegen die WHO-Auffassung verstoßen, wenn man behauptet, dass die Sterblichkeit von COVID-19 vergleichbar einer saisonalen Grippe (Influenza) sei. Und ja, genau das erzähle ich in diesem Video. Doch wer behauptet, damit würde man COVID-19 verharmlosen, der versteht nicht, dass er damit eigentlich die Grippe verharmlost. An dieser versterben beispielsweise jedes Jahr schätzungsweise 100 Kinder in den USA. Jeder Tod eines Kindes ist ein besonders tragisches Ereignis. Gott sei Dank ist COVID-19 bisher für weniger tödliche Verläufe bei Kindern verantwortlich zu machen, während die Gefährlichkeit für sehr alte und kranke Menschen höher einzuschätzen ist.
Deshalb möchte ich hier einfach die Fakten präsentieren, die Youtube anscheinend nicht bekannt sind. Die WHO selbst hat im Oktober 2020 die bis dahin größte Studie zum Thema Infektionssterblichkeit (IFR) zu COVID-19 veröffentlicht („Infection fatality rate of COVID-19 inferred from seroprevalence data“, hier)
Die WHO hätte das nicht getan, wenn sie der Meinung gewesen wäre, dass diese Arbeit Fake News verbreiten würde. In dieser Arbeit aus der Stanford University erklärt der weltweit führende Epidemiologe, Professor John Ioannidis, anhand weltweiter Messungen, dass die Infektionssterblichkeit von COVID-19 bei 0,27 Prozent (korrigiert 0,23 Prozent) liegt (siehe Seite 7). Die Feststellung der Infektionssterblichkeit ist die wichtigste Information, um die Gefährlichkeit einer Epidemie einzuschätzen.
Das Robert-Koch-Institut hat es nicht für notwendig erachtet, professionelle Anstrengungen zu unternehmen, diese IFR für Deutschland selbst zu ermitteln. Ein qualitatives Versagen, welches sprachlos macht. Der einzige deutsche Wissenschaftler, der sich früh um die Infektionssterblichkeit in Deutschland bemühte, war Professor Hendrik Streeck, der in der Heinsberg-Studie auf eine Infektionssterblichkeit in vergleichbarer Größenordnung kam. Diese IFR bezieht sich auf die gesamte Bevölkerung. Gelangt ein Virus direkt in die Risikogruppe eines Pflegeheims, kann die Infektionssterblichkeit dort wesentlich höher sein. Und deshalb muss dort und nicht in der Gesamtbevölkerung der Schutz ansetzen (in New York und in Bergamo hat man Covid-Kranke, um Krankenhäuser zu schonen, ausgerechnet in die dortigen Pflegeheime ausgelagert!).
Keine Verharmlosung, sondern eine Analyse des vorhandenen Wissens
Hätte man einen professionellen Schutz in den Pflegeheimen umgesetzt, anstatt das öffentliche Leben eines gesamten Landes massiv zu belasten, dann wäre die Infektionssterblichkeit noch niedriger verlaufen. Genau dies ist die Schlussfolgerung dieser von der WHO veröffentlichten Studie. Und nun der Vergleich zu den saisonalen Grippewellen. Dort beträgt die Infektionssterblichkeit zwischen 0,1 und 0,3 Prozent. Ganz sicher zeigt diese Arbeit, veröffentlicht auf der Homepage der WHO, dass die Gesamtbevölkerung bezüglich der Infektionssterblichkeit im Vergleich dazu nicht in einem außerordentlich auffälligen Maße durch COVID-19 bedroht war und ist. Diese Feststellung ist keine Verharmlosung, sondern eine angebrachte Analyse des vorhandenen Wissens.
Noch eindeutiger bezüglich des Vergleichs der Sterblichkeit von Influenza und COVID-19 werden Autoren des Robert-Koch-Instituts. Diese haben Anfang 2021 im Deutschen Ärzteblatt eine Arbeit veröffentlicht zum Thema verlorene Lebensjahre durch COVID-19.
Versteckt auf Seite fünf, kann man klar und deutlich lesen:
„Verglichen mit den Vorjahren verlief die Übersterblichkeit im Frühjahr etwa auf dem Niveau der Influenzawelle 2019 und war im Herbst ähnlich wie in den Influenzawellen 2017/2018.“
Eigentlich wäre dies die Schlagzeile dieser Arbeit gewesen, mit der die Autoren des Robert-Koch-Instituts die Leser des Ärzteblatts hätten informieren müssen. Doch was sie in diesem Artikel stattdessen prominent herausstellen, ist, dass im Zusammenhang mit Covid Verstorbene im Schnitt 9,6 Lebensjahre eingebüßt hätten. Nun haben Menschen, wenn sie in Deutschland das 80. Lebensjahr erreicht haben, viel mehr Lebensjahre vor sich, als es die durchschnittliche Lebenserwartung von 80 Jahren auf den ersten Blick vermuten lässt. Das ist richtig. Was die Autoren jedoch völlig außer Acht lassen, ist die Tatsache, dass die meisten Covid-Toten aus Pflegeheimen stammten. In Berlin z.B. zu zwei Dritteln. Je nach Publikation geht man in Pflegeheimen von einer durchschnittlichen Lebenserwartung einer Neuaufnahme von wenigen Monaten bis zu 2 Jahren aus.
An COVID-19 sind die meisten am Ende ihres Lebens gestorben, wenn die Abwehrkräfte schon massiv eingeschränkt waren. Die 9,6 Jahre beziehen sich jedoch vor allem auf gesunde alte Menschen. Deshalb halte ich diese Arbeit für eine nicht gerechtfertigte Dramatisierung, während die eigentliche beruhigende Botschaft, die tatsächlich auf guten Daten beruht wie die oben genannte Arbeit auf der WHO-Homepage, dann nur im Kleingedruckten versteckt wird.
Eine große Auswahl an unfassbaren Fehlleistungen
Die Dramatisierung von COVID-19 auf dem Boden unsicherer oder selektiver Daten einerseits, und andererseits das Herunterspielen beruhigender Entwarnungen auf der Grundlage guter Daten scheint der Standard bezüglich der Berichterstattung über COVID-19 zu sein. Dass inzwischen sogar der Vergleich der Sterblichkeit von Grippe und COVID-19 zu einer Sperrung auf Youtube führt, zeigt, wie rein politisch die Diskussion um diese Erkrankung ist.
Diese Überreaktionen verdeutlichen auch die angespannte Lage. Der massive Schaden der völlig überzogenen Maßnahmen, gesundheitlich, psychisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich, wird immer deutlicher, und die Angst, dafür zur Verantwortung gezogen zu werden, wächst. Doch statt echter Einsicht dreht man die Panikmache weiter ins komplett Absurde und blockiert undemokratisch und autoritär eine vernünftige Analyse der Situation, vor der offenbar eine ganze Reihe der Verantwortlichen immer mehr Angst haben. Dabei sogar die Gesundheit von Kindern aufs Spiel zu setzen, durch eine enorm nebenwirkungsreiche Impfung auf dem Boden einer Notzulassung, verlässt endgültig den Bereich des zivilisierten Miteinanders. Doch die Wirklichkeit kann man nicht auf Dauer unterdrücken, man steigert nur den Schaden.
In seiner Osteransprache empfiehlt Frank-Walter Steinmeier, sich nicht nur über „die da oben“ zu empören und nicht ständig zu zeigen, „was nicht geht“. Meint er damit den seit Jahren ignorierten Pflegenotstand und die unhaltbaren Zustände in den Pflegeheimen? Oder den kompletten Ausfall jeder soliden Corona-Datenerhebung des RKI? Oder seine Unterschrift unter der Aushebelung der garantierten Grundrechte, nur weil die Regierung nicht zugeben kann, dass sie so inkompetent wie verantwortungslos das Land in Dauerpanik versetzt hat?
Oder meint er das komplette Ausgrenzen von Könnern, wenn sie nicht die Regierungslinie vertreten? Oder gar die dadurch entstandene, größte gesellschaftliche Verwerfung der Bundesrepublik Deutschland? Es gibt eine große Auswahl an unfassbaren Fehlleistungen „von denen da oben“, die ganz und gar „nicht gehen“. Doch statt Empörung empfiehlt der Bundespräsident, „dass es geht, wenn wir alle unseren Teil tun“. Mehr Ablenkungsnebel geht gar nicht. Jens Spahn war vor einem Jahr da schon weiter, wenn er im Voraus um Verzeihung für vieles bat. Die Bereitschaft zu verzeihen ist essentiell für ein gesellschaftliches Miteinander. Aber vor der Verzeihung steht, nicht nur in der Bibel, das Eingeständnis der Schuld und die glaubwürdige Reue. Ohne Bereitschaft zu einer sofortigen glaubwürdigen Analyse des Schadens und entsprechenden Konsequenzen für die Verantwortlichen bleibt die Aufforderung zu verzeihen als auch der Appell, „dass es geht“, eine hohle Phrase, die die Spannung in der Gesellschaft nur weiter erhöht.
P. S.:
Nachdem Youtube das Video „Wussten Sie schon – Nr. 8“ (URL: https://youtu.be/IEJeqlK_kWw) gelöscht hatte, reichten wir am 18.5.2021 über das Youtube-Beschwerdeformular mit folgendem Text Beschwerde ein:
„Our video says that the infection fatality (rate) of the new Corona infection is no higher than that of the flu. However, this does not contradict medical information from the World Health Organization (WHO) or local health authorities, but is absolutely consistent with it. Evidence: In October 2020, WHO endorsed the work of Prof. John P A Ioannidis. The German „Robert Koch Institute“ (RKI) says the same: Thus, your Guideline is no longer consistent with the actual facts. It urgently needs to be adjusted so that it does not itself contradict medical information provided by the World Health Organization (WHO) or local health authorities. The video needs to be unlocked.“
Die Beschwerde wurde von Youtube am 20.5.2021 abgelehnt.
Das Video war zunächst weiter auf Dailymotion zu sehen.
Nachtrag:
Einige Stunden später wurde der Beitrag auch von Dailymotion entfernt. Sie können ihn aber noch hier auf Rumble ansehen. Um den quasi chinesischen Löschorgien zu entgehen, veröffentlichen wir hier sicherheitshalber zur Dokumentation ein Transkript, um unseren Lesern den Inhalt im Wortlaut anbieten zu können. Der gesprochene Text ist kurz, bündig und gut belegt, wie sie oben gelesen haben. Man muss sich wirklich fragen, warum diese Tatsache den Bürgern nicht zugemutet werden soll. Das gesamte Transkript des 48 Sekunden langen Videos lautet:
„Wussten Sie schon, dass die Infektions-Sterblichkeit der neuen Corona-Infektion nicht höher ist als die einer Grippe? Das stand schon im Frühjahr 2020 durch sogenannte Antikörper-Studien fest. Auch die WHO hat es inzwischen bestätigt. Die neue Corona-Infektion ist in der Sterblichkeit nicht gefährlicher als eine Grippe-Infektion. Wenn Sie dieses Buch gelesen haben, dann wissen Sie das.“
Wer auf Nummer sicher gehen möchte und die Fakten schwarz auf weiß nach Hause tragen möchte, bestellt sich am besten das Buch. „Der Staatsvirus – Ein Arzt erklärt, wie die Vernunft im Lockdown auf der Strecke blieb“ ist hier im Achgut.com-Shop erhältlich. Der Ton und die Ansprache sind so gewählt, dass es für jedermann verständlich ist, und auch von jenen, die in Sachen Corona vielleicht anderer Meinung sind, als Einladung empfunden wird, die eigene Position klug zu überprüfen. Unser ständig aktualisiertes Dossier „Neues vom Staatsvirus – Ein Buch wird fortgeschrieben“ finden Sie hier.
Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.
Dr. med. Gunter Frank, geb. 1963 in Buchen im Odenwald, ist niedergelassener Allgemeinarzt in Heidelberg und Dozent an der Business School St. Gallen. Er ist Autor mehrerer erfolgreicher Bücher wie: Unternehmensressource Gesundheit, Lizenz zum Essen, Die Mañana-Kompetenz, Schlechte Medizin oder zuletzt Karotten lieben Butter. Er engagiert sich in Fachgesellschaften und publizistisch für eine Medizin, die abseits von Ideologien und Wissenschaftsmissbrauch das Wesentliche nicht aus den Augen verliert, den relevanten Nutzen für den Patienten.
Bild: Sergei Elagin/ShutterstockText: Gast
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