Von Kai Rebmann
Die angeblichen „Corona-Toten“ sind in der öffentlichen Wahrnehmung nach wie vor omnipräsent. Weitaus weniger Beachtung wird den potenziellen „Lockdown-Toten“ geschenkt, es darf sie schlicht nicht geben.
Dazu ein aktuelles Beispiel aus dem Statistischen Bundesamt: „Die Zahl der Todesopfer in Zusammenhang mit dem Coronavirus stieg bis zu diesem Tag [19. Februar 2024] auf mehr als 6,9 Millionen Fälle.“ Eine Unterscheidung zwischen „an“ und „mit“ wird dabei weiterhin für entbehrlich gehalten, beim Leser soll die Botschaft ankommen: Knapp 7 Millionen Menschen sind an Corona gestorben!
Am 22. Februar 2024 wurde jetzt eine Studie veröffentlicht, die sich mit den Schattenseiten der restriktiven Lockdown-Politik befasst. Konkret geht es dabei um die Zahl der nicht diagnostizierten Krebsfälle in den USA und die Fragestellung: „Welchen Zusammenhang gab es zwischen der Covid-19-Pandemie und Krebsdiagnosen in den USA zwischen dem 1. März und 31. Dezember 2020?“
Antwort: „Diese bevölkerungsbasierte Querschnittsstudie ergab, dass die Krebsinzidenz für alle Arten in den USA im Zeitraum von März bis Dezember 2020 mit 134.395 potenziell nicht diagnostizierten Krebsfällen deutlich niedriger war als erwartet.“
Oder anders ausgedrückt: Im genannten Zeitraum wurden in den USA „nur“ knapp 1,3 Millionen Krebsfälle diagnostiziert. Unter Berücksichtigung eines bei derartigen Studien üblichen Konfidenzintervalls (KI) von 95 Prozent ergibt sich, dass eigentlich 134.395 Fälle (KI = 112.544 bis 156.680 Fälle) mehr zu erwarten gewesen wären.
Rückgang um bis zu 28,6 Prozent
Als Grundlage für die Erwartungshaltung der Autoren dienten dabei die „präpandemischen Trends“, in diesem Fall die Zeit von Januar 2018 bis einschließlich Februar 2020. In der Studie heißt es dazu: „Die beobachteten Raten der Krebsinzidenz für alle Arten in den USA lagen während des Höhepunkts der Covid-19-Pandemie (März bis Mai 2020) um 28,6 Prozent niedriger, von Juni bis Dezember 2020 um 6,3 Prozent niedriger und während der ersten 10 Monate der Pandemie (März bis Dezember 2020) um insgesamt 13,0 Prozent niedriger. Diese Unterschiede deuten darauf hin, dass es in diesem Zeitraum möglicherweise 134.395 nicht diagnostizierte Krebserkrankungen gab.“
Dieses Ergebnis beruht auf der Auswertung entsprechender Daten aus allen 50 US-Bundesstaaten sowie dem District of Columbia, was die Autoren zu einem eindeutigen Schluss kommen lässt: „Die Covid-19-Pandemie hat den normalen Ablauf der Krebsvorsorge und -erkennung in den USA erheblich gestört.“
Das ist natürlich nicht einmal die halbe Wahrheit, jedenfalls soweit man dieses Fazit wörtlich nimmt. Tatsächlich war es freilich nicht die „Pandemie“ als solche, die für diese Entwicklung verantwortlich ist, sondern die deshalb verhängten Maßnahmen, in diesem Fall die gerade in den ersten Monaten sehr restriktive Lockdown-Politik.
Daten aus Deutschland untermauern US-Trend
Ein ähnlich verheerendes Bild zeigt eine Auswertung der entsprechenden Krebsdaten in Deutschland. Auch hierzulande war im von diversen Lockdowns geprägten Jahr 2020 über alle Krebsarten hinweg ein signifikanter Rückgang der Diagnosen zu beobachten – mit einigen offenkundigen Parallelen zu den USA.
Während der „Phase 1“ (KW 10 bis KW 22, 2. März bis 31. Mai 2020) gingen die Krebsdiagnosen in Deutschland im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um bis zu 21,1 Prozent zurück, so etwa bei „Hauptdiagnose C43 – C44, Melanom und sonstige bösartige Neubildungen der Haut“. In den folgenden Monaten bis Jahresende ist zwar bei allen Hauptdiagnosen, die sich in sechs Kategorien unterteilen, eine leichte Erholung zu verzeichnen, die Zahl der Krebsdiagnosen bleibt aber fast durchweg hinter den Zahlen aus dem jeweiligen Vorjahreszeitraum zurück.
Wichtig: Die auf Deutschland bezogenen Zahlen dürfen nicht als „potenziell nicht diagnostizierte Krebsfälle“ missverstanden oder -interpretiert werden. Es handelt sich dabei lediglich um eine statistisch signifikante Auffälligkeit, die im Gesamtkontext mit der vorliegenden Studie aus den USA nicht unerwähnt bleiben sollte.
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