Kollaps der Autorität: Gewalt und Gruppenzwang an deutschen Schulen Lehrer berichten von wachsendem Druck durch Schüler

Von Ekaterina Quehl"

Immer häufiger berichten wir über alarmierende Zustände an deutschen Schulen: Gewalt und Gruppenzwang werden zunehmend zum Alltag. Nicht nur das Lehrpersonal steht unter Druck – auch christliche Schüler und Schüler anderer Religionen werden vermehrt von muslimischen Mitschülern angefeindet. Verhaltensregeln im Sinne der Scharia, islamische Gebete auf dem Schulhof, Moscheebesuche statt Unterricht und Forderungen nach geschlechtlicher Trennung prägen mittlerweile den Schulalltag an vielen Orten. 

Zugleich nimmt auch die Gewalt gegen Lehrer zu, wie ein aktueller Fall in Kärnten zeigt, bei dem ein erst sechsjähriger Schüler seine Lehrerin brutal angriff. Trotz der erschreckenden Entwicklungen bleiben Politiker und Medien überwiegend passiv und scheinen die Probleme zu ignorieren.

Der Artikel „Sechsjähriger attackiert Lehrerin – Gewalt an Schulen eskaliert“ von Boris Reitschuster hat zahlreiche Reaktionen ausgelöst, darunter viele von Lehrern und Eltern. Ihre Schilderungen zeigen, wie brüchig das Klima des Respekts geworden ist und wie ohnmächtig sich viele Pädagogen angesichts dieser Herausforderungen fühlen. Hier finden Sie einige dieser bewegenden Stimmen. Wenn auch Sie als Lehrer oder Schulpersonal ähnliche Erfahrungen gemacht haben, freuen wir uns, wenn Sie uns Ihre Geschichten an [email protected] senden.

‘Auch bei uns ist immer mehr Gewalt, teilweise sehr roh und grenzenlos‘

Sehr geehrter Herr Reitschuster,

mit Interesse haben ich den o.g. Artikel gelesen und muss leider feststellen, dass dieser mit meinem beruflichen Alltag sehr übereinstimmt.

Ich bin Erzieherin und an einer Grundschule in einem eher kleinen Ort in XXX als sog. Schulassistenz tätig. Schulassistenten unterstützen Lehrkräfte in den Klassen und sind für alle Kinder zuständig (im Gegensatz zu sog. Schulbegleitern). Wir sind sozusagen zusätzlich (nur leider wesentlich schlechter bezahlt) als pädagogische Feuerwehr unterwegs. In einer Grundschule mit 11 Klassen (Jahrgang 1-4) sind wir zu zweit. Bedarf wäre in jeder Klasse, so aber sind wir in den Klassen eingesetzt, in denen der allergrößte Bedarf herrscht. In der Praxis bedeutet dies, dass wir uns in Klassen aufhalten, in denen mit der Lehrkraft allein kein Unterricht mehr möglich wäre.

Auch bei uns ist mit steigender Tendenz immer mehr Gewalt, teilweise sehr roh und grenzenlos, unter Schülern aber auch gegenüber dem Schulpersonal festzustellen. Auch wir Erwachsenen werden getreten, geboxt, geschlagen, angespuckt und massiv beschimpft. Nicht nur von Schülern mit Migrationshintergrund! Leider ist dies bei Schülern aus allen sozialen Schichten vertreten.

Interessant an Ihrem Artikel ist die Reaktion der Schule. In unserer Schule wäre ein solches Verhalten undenkbar. Wir müssen froh sein, wenn solch ein Verhalten überhaupt Konsequenzen nach sich zieht. Leider lässt auch unser Schulgesetz wenig Spielraum für weitere Maßnahmen. Gegen Beurlaubungen der Schüler z.B. können Eltern widersprechen. Diesem wird stattgegeben, wenn sie berufstätig sind. Es sind Fristen und genaue Maßnahmenkataloge einzuhalten, die so kompliziert und aufwändig sind, dass Schulleitungen ihrerseits aus Angst vor Konsequenzen zurückschrecken.

Arbeiten an Schulen wird zunehmend unbeschreibbarer und unzumutbarer. Ich bin XX Jahre alt, erfahren, liebe an sich meine Arbeit und gerate immer mehr an meine Grenzen!

Herzliche Grüße

‘Uns wurden nach und nach alle Möglichkeiten genommen, disziplinarische Maßnahmen zu ergreifen‘

Ich plaudere aus der Praxis: Nachdem endlose Gespräche mit Vertretern des Jugendamtes, den Eltern, meist auch unter Anwesenheit der in der Klasse unterrichtenden Lehrer (Sie können sich diesen Zeitdiebstahl nicht vorstellen – anschließend musste ja immer noch Protokoll geführt werden – und das alles nach 5- 6 Stunden Unterricht), war die „Höchststrafe“ – Versetzung an eine andere Schule. Dann hatte die das Problem!

Natürlich musste diese Höchststrafe mit dem Schulamt abgestimmt werden. Eine unglaublich zeitaufwändige Prozedur – diese Zeit (und Kraft) fehlte dann nicht selten, wenn es um Unterrichtsvorbereitung oder das Kümmern um andere „normale“ Kinder ging.

Ich rede von der Zeit vor 2015!

Uns wurden seit etwa Mitte/Ende der 80er Jahre nach und nach alle Möglichkeiten genommen, disziplinarische Maßnahmen zu ergreifen.

Kein Wunder, dass sich Quereinsteiger, die meinten, einen „lauen Job“ (Originalaussage eines solchen) machen zu können, sehr schnell wieder aus diesem Traumberuf, in dem man vormittags recht und nachmittags frei hat, verabschiedet haben und nur die wenigsten Lehrer die Pensionsgrenze erreichen.

Unbestritten, dass mit der oft nicht mehr im Klassenzimmer zu (engl.) „handelnden“ Zahl von Migrantenkindern nicht nur der Lernerfolg aller Schüler leidet, sondern Disziplinprobleme geradezu proportional zunehmen. Sprachprobleme, aggressives Verhalten, Verachtung von staatlichen Institutionen und deren Vertretern sind das eine.

Hauptursache ist allerdings die Erziehungsduselei der vergangenen Jahrzehnte. Lange genug hat man von Seiten der Schulbehörden in die Öffentlichkeit getragen, dass Eltern und Kinder praktisch unantastbar sind, egal wie sie den Lehrern vor die Füße spucken und den Unterricht stören. Für jede Entgleisung (er)fand man einen pathologischen Befund, der mit Medikamenten oder Sitzungen beim Schulpsychologen behandelbar ist – Erfolg meist fragwürdig. Die Verantwortlichen in den Schulabteilungen der Regierungen haben deutschlandweit Grundsätze wie Respekt vor Lehrkräften und Mitschülern, Pflichterfüllung und den Begriff Strafe ohne Not abgeschafft um einer Auseinandersetzung mit links-rot-woken Teilen der Gesellschaft aus dem Weg zu gehen. Sehr viele Migrantenkinder kommen aus Schulsystemen und Gesellschaftssystemen, die auf dort unangepasstes Verhalten umgehend und konsequent mit drastischen Strafen reagieren. Das kennen sie und darauf reagieren sie auch. Bei uns kommt eine Lehrkraft mit verbalen Ermahnungen daher. Das interpretieren viele Migrantenkinder und deren Eltern als Schwäche, für die sie nichts als Verachtung empfinden. Und genau so reagieren sie. Das soll nichts beschönigen oder entschuldigen, aber die Schuldigen an der untragbaren Situation in vielen Klassenzimmern muss man auch in deutschen Amtsstuben und Lehrstühlen suchen.

‘Wie sollen sich unsere Jungen je wehren, wenn ihnen von Kindesbeinen eingebläut wird, dass Gewalt nie geduldet wird?‘

Schlimm ist, dass seit Jahrzehnten unsere Jungen schon in der Grundschule von Lehrerinnen zu Weicheiern erzogen werden!

Bloß keine körperlichen Auseinandersetzungen – nicht einmal nach Regeln – dulden.

Ich plaudere einmal aus dem Nähkästchen:

Wenn während meiner aktiven Zeit Jungen bei einem Streit vor gegenseitiger Aggression förmlich geborsten sind und das „Wir müssen reden“ der Sozialpädagogin so wirkungsvoll war wie ein Tropfen Wasser, mit dem man einen Verdurstenden retten will, hatten zwei Kollegen sich ausgedacht, die Streithähne nach strengen Regeln – unter Aufsicht natürlich – kämpfen (ringen) zu lassen.

Voller Erfolg!

Geredet – nicht endlos pädagogisch gepredigt – wurde anschließend.

Wie sollen sich unsere Jungen je gegen die eingewanderten gewaltbereiten Machos wehren, wenn ihnen von Kindesbeinen von z.T. unselbständigen, weltfremden, ängstlichen, blauäugigen Erzieherinnen und Lehrerinnen eingebläut wird, dass Gewalt nie geduldet wird?

Ich bin sicher: Wären unsere Jungen nicht schon vor Jahrzehnten von schwachen Pädagoginnen „enteiert“ worden (Pardon), hätte der Skandal auf der Kölner Domplatte 2015 nie so stattfinden können!

“Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd“

sagt ein altes chinesisches Sprichwort. Bei uns ist es wohl eher ein guter Anwalt – und der kostet Geld. Augsburgs CSU-Oberbürgermeisterin Eva Weber hat mich gerade angezeigt, weil ich es gewagt habe, ihre Amtsführung zu kritisieren. Es geht um mehr als nur diesen Fall. Es geht um das Recht, Kritik an den Mächtigen zu üben, ohne kriminalisiert zu werden. Helfen Sie mir, dieses wichtige Recht zu verteidigen! Jeder Beitrag – ob groß oder klein – macht einen Unterschied. Zusammen können wir dafür sorgen, dass unabhängiger Journalismus stark bleibt und nicht verstummt. Unterstützen Sie meine Arbeit:

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Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Ekaterina Quehl ist gebürtige St. Petersburgerin, russische Jüdin und lebt seit 20 Jahren in Deutschland. Pioniergruß, Schuluniform und Samisdat-Bücher gehörten zu ihrem Leben wie Perestroika und Lebensmittelmarken. Ihre Affinität zur deutschen Sprache hat sie bereits als Schulkind entwickelt. Aus dieser heraus weigert sie sich hartnäckig, zu gendern. Sie arbeitet für reitschuster.de.

Bild: Shutterstock

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