Es gibt Momente, da wird man wütend und fassungslos, obwohl man eigentlich glaubt, das könne einem nicht mehr passieren, da man ja in Deutschland in diesen Tagen abhärtet, was ideologischen Irrsinn angeht. Doch es geht immer noch eine Stufe greller und absurder. Das neueste Beispiel betrifft die Aussage von AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel im Gespräch mit X-Chef Elon Musk, Hitler sei ein Linker beziehungsweise Sozialist gewesen.
Eine These, für die es viele Belege gibt – namhafte Historiker wie Joachim Fest und Arnold Baring waren dieser Auffassung. Mit guten Gründen – wie ja schon der gerne verdrängte Name von Hitlers Partei zeigt: Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei. Natürlich ist das Ankratzen des Mantra, dass Hitler ausschließlich ein Rechter gewesen sei, heute für die Gesinnungskrieger von Rot-Grün die größte anzunehmende Provokation.
Und so musste die Nachricht denn eigentlich auch kommen, die jetzt gekommen ist: Kein geringerer als Luigi Pantisano von der SED-Nachfolgerin „Linke“, einer Partei, die sich auf Diktaturen versteht, hat jetzt Strafanzeige gegen Weidel erstattet – wie er auf X stolz mitteilte. Der Mann, der seine historische Mission im weltweit bedeutenden Stuttgarter Gemeinderat ausficht, lieferte eine Begründung, die so amüsant ist, dass man eigentlich schallend lachen müsste. Wäre die Causa nicht so ernst.
„Anzeige ist Raus! Heute habe ich die Vorsitzende der Rechtsextremen Partei AfD Alice Weidel für Ihre Aussage ‚Hitler war ein Kommunist‘ angezeigt“, schreibt Pantisano – pikanterweise ausgerechnet auf der Plattform des Linken-Gottseibeiuns Elon Musk, der Weidel bei ihrer Aussage zugestimmt hatte.
Der Linken-Politiker schreibt, worauf er seine Anzeige stützt. „Im StGB Paragraf 130 zu #Volksverhetzung steht im Absatz (4) ‚Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer öffentlich oder in einer Versammlung den öffentlichen Frieden in einer die Würde der Opfer verletzenden Weise dadurch stört, dass er die nationalsozialistische Gewalt- und Willkürherrschaft billigt, verherrlicht oder rechtfertigt.‘“
Wie Pantisano die Kurve kriegt, werden Sie nun fragen. Fragte ich mich auch. In meinen Augen bekam er sie auch nicht, sondern flog krachend von der juristischen Fahrbahn: Die von Weidel gefällte Aussage, Hitler sei „Kommunist“ gewesen und hätte sich selbst als „Sozialisten“ gesehen, sei „eine Verhöhnung der Opfer des Nationalsozialismus und eine deutliche Relativierung der Verbrechen der Nationalsozialisten“, so der linke Schöngeist.
Anzeige ist Raus! Heute habe ich die Vorsitzende der Rechtsextremen Partei AfD Alice Weidel für Ihre Aussage „Hitler war ein Kommunist“ angezeigt.
Im StGB §130 zu #Volksverhetzung steht im Absatz (4) „Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer… pic.twitter.com/GjEmTdd5zg
— Luigi Pantisano (@LuigiPantisano) January 12, 2025
Man muss schon völlig enge Scheuklappen haben und Sozialismus und Kommunismus trotz Abermillionen Opfer für die Rettung der Menschheit halten, um solche geistige Volten zu schlagen – denn wie bitte soll die Aussage, Hitler sei Sozialist gewesen, sonst die Verbrechen des Nationalsozialismus verunglimpfen? Pantisano zeigt, dass er nicht einmal ansatzweise kapiert hat, dass Totalitarismus das Problem ist – und nicht seine jeweilige Lackfarbe. Menschen mit solcher Denkweise sind es, die grausame Diktaturen erst möglich machen.
Der Linken-Politiker, dessen politischer Verwandter Stalin in einem brutalen Terror gegen das eigene Volk viele Millionen Menschen umbrachte, instrumentalisiert in seinem Tweet sogar noch die Opfer der Konzentrationslager (der Begriff ist übrigens auch eine sozialistische Erfindung) für seine perfide Anzeigen-Show. Er schreibt: „Kommunisten wurden in Wahrheit vom Verbrechensregime der Nationalsozialisten verboten, sie wurden aus Verwaltungen und Parlamenten entfernt, verfolgt und in Konzentrationslagern ermordet.“
Was bitte hat das mit Hitlers möglicher linker Gesinnung tun? Kommunist Stalin und seine Genossen ließen auch unzählige Kommunisten töten – also Menschen, die die gleiche Gesinnung hatten wie er. Außerdem käme niemand auf die Idee, Hitler als Marxisten zu bezeichnen – tatsächlich hasste er den Marxismus. Aber Sozialismus ist eben nicht auf den Marxismus beschränkt. Doch so viel Differenziertheit passt offenbar nicht in das Schwarz-Weiß-Weltbild von einem Lokalpolitiker wie dem Stuttgarter Sohn von italienischen Gastarbeitern.
Pantisano sind solche Differenzierungen ganz offensichtlich schnurzegal – ebenso wie die Grundrechte. Aber mit denen hatten es die Sozialisten – die nationalen wie die internationalen – noch nie sonderlich. Weidels Aussage werde „nicht durch die freie Meinungsäußerung gedeckt“, schreibt der Kommunalpolitiker auf X, „da es sich nicht um eine Meinung handelt, sondern Geschichtsklitterung“.
Dieser Dauer-Kniff der Linken ist besonders putzig – Meinungen, die ihnen nicht ins Konzept passen, erklären sie zur „Nicht-Meinung“ und damit für illegal. Meinungsfreiheit gilt für sie nur für korrekte Meinungen – die ultimative Perversion des Grundrechts.
Die Anzeige von Luigi Pantisano zeigt eindrücklich, wie tief unsere rot-grün-woke Linke in ihrem ideologischen Sumpf steckt und wie weit sie sich dabei von demokratischen Grundsätzen entfremdet hat. Es geht hier nicht um Geschichte oder Fakten, sondern um den Versuch, unliebsame Meinungen per Strafrecht zu unterdrücken – ein zutiefst autoritäres Vorgehen, das den Geist des Totalitarismus atmet. Und für das der Linke aus Stuttgart von linken Medien gefeiert wird.
Die Ironie dabei? Pantisano wirft Weidel vor, die Opfer des Nationalsozialismus zu verhöhnen, während er selbst mit seiner Strafanzeige die freie Meinungsäußerung verhöhnt – eine der ersten Freiheiten, die in jeder Diktatur fällt.
Was bleibt, ist die Frage, wie viel von unserer Demokratie übrig bleibt, wenn wir uns weiter von solchen ideologischen Kräften treiben lassen und zulassen, dass sie die Deutungshoheit über den Meinungskorridor haben. Wer schützt uns vor den ganzen kleinen Diktatoren und Zensoren vom Schlage eines Pantisano, die Freiheit nur für die eigene Meinung gelten lassen? Offenbar einzig und allein unser eigener Verstand. Und der Wille, ihn zu nutzen.
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