Querdenken-Chef Ballweg kündigt „heißen Frühling“ an "Wir geben jetzt wieder Vollgas"

Der Eindruck, die „Querdenken“-Bewegung sei etwas eingeschlafen, sei irreführend, sagt Querdenken-Chef Michael Ballweg. „Wir geben jetzt wieder Vollgas“, so der 45-jährige Unternehmer und Betriebswirt im Interview mit mir. Er fürchtet weitere Verbote von Kundgebungen, kündigte aber an, dass sich die „Querdenker“ diesen widersetzen würden. In dem Interview erläutert Ballweg, wie er zu den Vorwürfen steht, die Querdenker seien „rechts“ bzw. von rechts unterwandert. Unter anderem habe man im Statut aufgenommen, dass man keine historischen Vergleiche der jetzigen Zeit mit der Nazi-Zeit mehr wünsche, wie es einzelne Teilnehmer auf Bühnen der Bewegung gemacht haben. Ballweg erläutert, warum es in diesem Jahr bislang keine größeren Querdenker-Demonstrationen gab, und wie die Strategie für dieses Jahr aussieht. Neben zahlreichen dezentralen Kundgebungen sind drei große, zentrale geplant – zwei davon in Berlin. Er gehe davon aus, dass die Einschränkungen noch mehrere Jahre anhalten würden, und das sei nicht die Welt, in der er leben möchte. Deshalb setzten er und seine Mitstreiter auf demokratischen Protest.

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Da soll noch einer sagen, dass der Sozialismus nicht auch seine guten Seiten hat: Hier in Berlin war ihm heute ein arbeitsfreier Tag zu verdanken. Wobei „arbeitsfrei“ etwas laut gesagt ist, wenn man eine Webseite sieben Tage die Woche mit Artikeln bestücken und am Laufen halten muss. Aber für die überwiegende Mehrheit der Hauptstädter war es etwas Erholung an einem sonnigen Frühlingstag. Und wohl nur diejenigen mit Sozialismus-Erfahrung hatten dabei auch Bauchschmerzen – weil für sie der Weltfrauentag am 8. März eine Erinnerung an alte kommunistische Untugenden ist. Wie für Ekaterina Quehl, meine engste Mitarbeiterin, die darüber heute einen Bericht geschrieben hat – Warnungen von ihrer jüdischen Großmutter vor diesem Feiertag inklusive:

Ungesunde Symbiose

Ein Leser schrieb in den Kommentaren zu Ekaterina Quehls Artikel, es sei kein Sozialismus, den wir erlebten, sondern Imperialismus. Damit hat er in meinen Augen Unrecht. Zwar bin ich völlig bei ihm, dass die heutigen Entwicklungen alles andere sind als der Sozialismus, den wir aus der jüngeren Geschichte kennen. Aber vieles ist geprägt vom Geist des Sozialismus. Der zusammengewachsen ist mit vielem, was man für den schlechteren Teil des westlichen Systems hält. Es ist zu einer unseligen und unheilvollen Allianz von rotgrünen Ideologen und großen Konzernen gekommen. Amazon trifft Greta, Facebook Luisa Neubauer, und Twitter schmeißt Donald Trump aus der Plattform.

Hier wächst zusammen, was nicht zusammengehört. Und was in die Katastrophe führen kann. In dieser fatalen Allianz glaubt wohl jede der beteiligten Seiten, die andere ausnutzen und irgendwann dann nach erfolgreicher Mission entsorgen zu können. Doch die Geschichte zeigt: Oft haben die Glaubenskrieger den längeren Atem. Und so könnte die neue, ideologische Revolution nicht ihre Kinder, aber ihre Ziehväter auffressen.


Bild: Smileus/Shutterstock
Text: red


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