Corona-Impfungen: Bloß keine Nebenwirkungen erfassen? Probleme mit der Smartphone-App

Über einen befreundeten Arzt habe ich diesen Text einer seiner Kolleginnen erhalten, bei der nach einer Impfung Nebenwirkungen auftraten – mit der dringenden Bitte, dies mit folgendem Begleittext zu veröffentlichen: „Sie ist standhafte Impfbefürworterin, absolut wissenschaftsgläubig. Dass sie diesen Schritt geht bedeutet, dass sie wirklich erschrocken und auch empört ist. Erschrocken, dass diese Nebenwirkungen auftraten. Empört, dass sie als approbierte Akademikerin mit einem IT-Experten als Ehemann nicht in der Lage war, die Nutzung der App des Paul-Ehrlich-Instituts zu verstehen. Aber auch darüber, dass augenscheinlich viel dafür getan wird, dass Nebenwirkungen nicht zur Meldung gelangen.“ Hier der Text:

Mein Name ist Cornelia Ackermann*.

Ich bin in Deutschland approbiert (zur Heilkunde zugelassen) und gehöre zur Gruppe 1 der Impfberechtigten, da ich in einem Dialysezentrum arbeite. Selbstverständlich habe ich die Impfung wahrgenommen. Nach der ersten Dosis bekam ich anfallsartigen Flankenschmerz und wollte diese Nebenwirkung melden.

Dafür gibt es die App SafeVac des PEI, also hochoffiziell. Trotz meiner akademischen Ausbildung bin ich an der zunächst recht einfach erscheinenden Benutzerführung gescheitert! Dann kam ich an einen Punkt, an dem man die Chargennummer angeben muss. Aus Sorge, sollte ich diese ungewöhnliche Nebenwirkung melden, von der Zweitimpfung ausgeschlossen zu werden, habe ich an dieser Stelle zunächst abgebrochen.

Nach der Zweitimpfung hatte ich wieder bemerkenswerte Nebenwirkungen, diesmal an Magen, Darm und Herz. Also die App wieder geöffnet. Chargennummer der 1. Impfung nachgetragen und jene der 2. Impfung. Alles extrem kompliziert, auf Englisch und sehr umständliche Abfragen, z.B. um wie viel Uhr man exakt geimpft wurde.

Zudem erschien ein Text, dass Nebenwirkungen nur innerhalb von 48 Stunden zu melden seien!

Als ob alles danach irrelevant wäre?!

Habe “Flankenschmerz im Nierenbereich“ dennoch in ein Feld getippt mit dem Hinweis, dass dieser Effekt nach der Erstimpfung aufgetreten war und Erinnerungsfehler ausgeschlossen sind, da ich Protokoll geführt habe.

Danach wurde es komplett unübersichtlich. Vermutlich war die Bedienungsanleitung des Space Shuttle einfacher zu verstehen als diese App. Das Eintragen der Nebenwirkungen der 2. Impfung, die ja erst 1 Tag zurücklag, brachte mich an jede denkbare Grenze.

Und dann noch das: Wenn man eine Nebenwirkung einträgt, muss man aus einem Menü auswählen, ob das Symptom besser geworden, schlechter geworden oder gleichgeblieben ist. Dass Symptome neu aufgetreten sein könnten, ist nicht wählbar! Kafka lässt grüßen.

So konnte ich die Nebenwirkungen zur 2. Impfung zunächst nicht eintragen, da mir völlig unklar war, wie dies funktioniert. Also habe ich meinen Gatten gefragt, der hauptberuflich im Bereich IT und Usability tätig ist. Er ist ebenfalls an dieser App gescheitert! Sein Kommentar: „Unter aller Sau.”

Also ging eine E-Mail an das PEI raus, ob tatsächlich Interesse bestünde, Nebenwirkungen zu sammeln und ob je ein Mensch diese App vorher ausprobiert habe. Das PEI antwortete noch am selben Tag, jedoch ohne konkrete Tipps.

Mein Eindruck war, ich bin die erste, die je Fragen zu dieser App direkt beim PEI gestellt hat.

Aber viel entscheidender ist noch dies: Diese offizielle App wird im Impfzentrum unserer Region nicht beworben, keinerlei Hinweise. Dass diese existiert, scheint außer mir und wenigen Kollegen kaum jemand zu wissen. Jetzt würde ich gerne weitere Nebenwirkungen eintragen, die in der Fachinformation des Impfstoffes nicht vermerkt sind. Aber: keine Chance.

Ich bin wahrlich ein sehr impffreudiger Mensch und unterstütze auch das Covid-Impfprogramm. Dass aber eine so wichtige App kaum brauchbar ist, kommt selbst mir mehr als komisch vor. Will man vielleicht doch nicht alles wissen?



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*Der Name der Autorin ist mir bekannt, wurde zu ihrem Schutz aber geändert.


Bild: ronstik/Shutterstock
Text: gast


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