Es ist wie in dem legendären Dilemma mit dem Glas: Ist es halb voll oder halb leer? Wie eine aktuelle, per Telefon und Online durchgeführte, repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA unter mehr als 2000 Menschen in Deutschland ergab, hält eine deutliche Mehrheit von 61 Prozent die aktuellen Lockdown-Maßnahmen für notwendig. Ein Viertel der Befragten empfinden diese nicht als notwendig. Einerseits ein klares Ergebnis. Andererseits kann man das Ergebnis auch so interpretieren, dass es erstaunlich ist, dass trotz medialen Dauerfeuers für den Lockdown immerhin noch jeder Vierte diesen für nicht notwendig erachtet.
Männliche Befragte empfinden die aktuellen Lockdown-Maßnahmen etwas häufiger als notwendig als weibliche (64 zu 58 %).
Befragte ab 50 Jahren sind häufiger von der Notwendigkeit der aktuellen Lockdown-Maßnahmen überzeugt als dies jüngere Befragte sind (62 bzw. 70 zu 53 bis 56 %).
Befragte aus dem Westen sind häufiger von der Notwendigkeit der aktuellen Lockdown-Maßnahmen überzeugt als dies Befragte aus dem Osten sind (62 zu 55 %). Etwa ein Drittel der Befragten (32 %) aus dem Osten ist nicht davon überzeugt, dass die aktuellen Lockdown-Maßnahmen notwendig sind. Unter Befragten aus dem Westen beträgt dieser Anteil lediglich 23 Prozent.
Evangelisch-landeskirchliche (71 %) und römisch-katholische Befragte (69 %) sind deutlich häufiger von der Notwendigkeit der aktuellen Lockdown-Maßnahmen überzeugt als dies konfessionslose Befragte sind (59 %). Unter Angehörigen anderer Religions- bzw. Konfessionsgruppen ist dieser Anteil deutlich geringer (30 bis 49 %).
Befragte ohne Migrationshintergrund sind deutlich häufiger von der Notwendigkeit der aktuellen Lockdown-Maßnahmen überzeugt als dies Befragte mit einem Migrationshintergrund sind (62 zu 51 %). Allerdings geben Befragte mit Migrationshintergrund häufiger an, nicht zu wissen, ob diese notwendig sind (14 zu 7 %).
Befragte, welche ein starkes politisches Interesse haben, geben deutlich häufiger an, von der Notwendigkeit der aktuellen Lockdown-Maßnahmen überzeugt zu sein, als dies Befragte mit schwachem oder mittelmäßigem politischem Interesse angeben (69 zu 52 bzw. 58 %).
Lediglich aktuelle Wähler der AfD geben absolut-mehrheitlich an, nicht von der Notwendigkeit der aktuellen Lockdown-Maßnahmen überzeugt zu sein (62 zu 28 %). Unter den anderen Wählergruppen überwiegt jeweils der Anteil der Befragten, welche die Notwendigkeit der aktuellen Lockdown-Maßnahmen anerkennt, wobei dieser Anteil von 52 Prozent (FDP) bis 84 Prozent (Grüne) reicht.
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Text: red