Berlins neuer Queerbeauftragter will Kritik kriminalisieren… ...und leistet sich dabei peinliches Eigentor

Es gehört zu den Schikanen gegen kritische Journalisten, dass sie mit absurden Anzeigen und Ermittlungen überzogen werden (ich weiß, wovon ich rede – siehe hier).  Die Betroffenen verlieren nicht nur viel Zeit und Nerven, sondern auch Geld für Anwälte. Jetzt hat es Julian Reichelt erwischt, den früheren Chef der „Bild“. Kein geringerer als der „Queerbeauftragte“ von Berlin, der SPD-Mann Alfonso Pantisano, hat Anzeige gegen den Journalisten erstattet. Dass es ausgerechnet unter dem neuen CDU-Bürgermeister Kai Wegner in der Hauptstadt erstmals offiziell eine „Ansprechperson Queeres Berlin für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt“ gibt, gehört zu den Besonderheiten der heutigen CDU.

Stein des Anstoßes für den Queerbeauftragten: Ein Tweet Reichelts, in dem dieser das Hissen der Regenbogenflagge vor dem Berliner Polizeipräsidium kritisiert. Was, wie man meinen sollte, in einer Demokratie möglich sein müsste. Berlins „Queerbeauftragter“, der nach eigenem Bekunden „seelische Narben“ durch Diskriminierung als Homosexueller davongetragen hat, sieht das aber anders.

Hier der gesamte Text von Reichelts Tweet, der ihm die Anzeige eingebrockt hat: „Jeder vernünftige Mensch in diesem Land würde sich wünschen, dass vor der Polizei und vor den düstersten Fassaden unserer Geschichte nie wieder die Flaggen einer politischen Bewegung gehisst würden. Jede totalitäre Ideologie hat schon immer die „Solidarität“ beschworen.“

Man kann mit dieser Aussage einverstanden sein. Wie ich es bin. Man kann auch dagegen sein. Alles möglich und legitim in einer Demokratie. Dass ausgerechnet ein aus Steuergeldern bezahlter Regierungsbeauftragter seine Zeit dafür aufwendet, deswegen in offizieller Funktion Strafanzeige wegen „Volksverhetzung“ gegen Reichelt und weitere „Verdächtige“ zu erstatten, wäre zum Lachen, wenn es nicht so traurig wäre.

Vor lauter Ideologie versteht Pantisano offenbar gar nicht, dass seine Anzeige wie Realsatire wirkt. Und er sich ein kolossales Eigentor geschossen hat. Denn dass er den Vorwurf, es handle sich bei der Queer- bzw. Regenbogen-Bewegung um eine „totalitäre Ideologie“, nicht als eine Kritik versteht, wie sie in einer Demokratie möglich sein muss, sondern als Volksverhetzung, ist ein Indiz für den Vorwurf Reichelts – nämlich totalitäres Denken.

Doch nicht nur das. Pantisano hat, wie die „Berliner Zeitung“ schreibt, auch die ehemalige Bild-Kolumnistin Judith Sevinç Basad, die mit Reichelt verbundenen Medienunternehmen Vius SE & Co KGaA und Vius Management SE sowie ihre geschäftsführenden Direktoren Christian Opitz und Christian Storch angezeigt. Und zwar wegen einer Videodokumentation mit dem Titel „Trans ist Trend: Wie eine Ideologie unser Land verändert“. Darin werden nach Ansicht des Queerbeauftragten „unzählige volksverhetzende Falsch- und Desinformationen“ über die queere Community verbreitet, so das Blatt.

„Wenn wir uns gegen Hass und Gewalt gegen queere Menschen aussprechen, dann ist es unsere Aufgabe, solche Vorfälle zu ahnden“, schrieb Pantisano auf Facebook. Und fügte hinzu, er vertraue auf die Sicherheits- und Ermittlungsbehörden, die sich nun mit diesen „Straftatbeständen“ auseinandersetzen werden.

Journalistinnen als Hündinnen

Besonders pikant: Der frischgewählte Regierungsbeauftragte, der mit Hilfe der Staatsanwaltschaft Kritik unterdrücken will, ist selbst sehr heftig beim Austeilen. So hatte er früher die Autorinnen des Frauenmagazins „Emma“ als „Hündinnen“ bezeichnet. Inzwischen ruderte er da zwar zurück, nachdem die Aussage massive Kritik hervorrief. Doch sie zeigt, wie der Mann tickt.

Liest man Pantisanos Lebensgeschichte, wie sie ausführlich mit seinem Zutun in der Waiblinger Zeitung geschildert wird, werden die seelischen Narben, von denen er spricht, sehr drastisch deutlich. Ob er mit ihnen wirklich im Regierungsamt gut aufgehoben ist und die dafür nötige Neutralität und Mäßigung mitbringt, darf allerdings bezweifelt werden. Bzw. darf es eben nicht – denn vieles spricht dafür, dass auch so eine Kritik in den Augen Pantisanos bereits unzulässig ist.

Pantisanos Hompage „alfonso.tv“

PS: Bemerkenswert ist die „Karriere“ von Pantisano. Während auf seiner Linkedin-Seite etwa nichts über eine Berufsausbildung oder einen Hochschulbesuch zu finden ist und er sich lediglich als „LGBT-Aktivist“ und „Sozialdemokrat“ ausgibt, wurde er mit Zwischenstationen wie „Club & Sales Manager“ bei einer „Fitness Company“ und „mehrsprachiger Eventmoderator“ (alfonso.tv) persönlicher Referent bei Berlins Innensenatorin und dann von Parteichefin Saskia Esken. Von dort „rutschte“ er nun im Juli ins Regierungsamt. Eine sehr typische „Karriere“ für das heutige Deutschland.

Sie entscheiden – mit Ihrer Hilfe! 

Mein Dechiffrier-Video über die Methoden von Markus Lanz hat das ZDF dreimal auf Youtube sperren lassen. Der Schuss ging nach hinten los. Ich habe es im freien Internet auf Rumble hochgeladen. Da wurde es binnen weniger Tage 3,1 Millionen Mal aufgerufen. Offenbar, weil die Algorithmen „kritische“ Inhalte nicht ausbremsen wie bei Youtube. Ein Leser rechnete aus, dass damit mehr Zuschauer meine kritische Analyse der Sendung gesehen haben als die Sendung selbst. Auch mein Dechiffriert-Video zu dem Hetzstück des ZDF über Hans-Georg Maaßen wurde auf Rumble über 2,8 Millionen Mal geklickt. Das macht Mut! Aber es kostet auch sehr viel Zeit und Energie – im konkreten Fall eine Nachtschicht. Umso dankbarer bin ich für Ihre Unterstützung. Ohne die wäre meine Arbeit nicht möglich, weil ich weder Zwangsgebühren noch Steuermillionen bekomme, und auch keinen Milliardär als Sponsor habe. Dafür bin ich unabhängig!
Aktuell sind (wieder) Zuwendungen via Kreditkarte, Apple Pay etc. möglich – trotz der Paypal-Sperre: über diesen Link. Alternativ via Banküberweisung, IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71. Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut.

Mein aktuelles Video

Der Bundestag als Narrenschiff Utopia – Grünen-Abgeordnete bewahrheitet Warnung von F.J. Strauss

YouTube player
Bild: Screenshot Youtube-Video / Screenshot Alfonso.tv

Bild: Shutterstock

Mehr zum Thema auf reitschuster.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert