Täter kam frisch aus U-Haft: Blutbad nach Messerattacke in Zug Zwei Tote und fünf Verletzte

Hier mein Video-Kommentar zu der schrecklichen Tat.

In einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg ist ein Mann mit einem Messer auf seine Mitreisenden losgegangen und griff diese an. Dabei tötete er zwei Menschen, fünf wurden verletzt. Polizisten nahmen den Mann kurz darauf in Brokstedt fest, wie die Innenministerin von Schleswig-Holstein, Sabine Sütterlin-Waack (CDU), der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch sagte. Den Angaben der Polizei zufolge ist die Lage noch unübersichtlich. Zum Zustand der Verletzten seien aktuell noch keine genauen Angaben möglich.

Laut „Focus“ ging um 14.58 Uhr ein Notruf ein: Es wurde darin gemeldet, dass eine Person mit Messer in dem Zug nach Brokstedt unterwegs sei und es eine verletzte Person gebe. Um 15.16 Uhr wurde dann in einem zweiten Notruf gemeldet, dass der Täter an den Händen verletzt sei und der Zug sich jetzt im Bahnhof Brokstedt befinde.“

‘Zuvor nicht aufgefallen‘

Um 15.18 Uhr war die Bundespolizei vor Ort, so „Focus“. Um 15.30 Uhr hätten dann die Einsatzkräfte gemeldet, dass zwei Personen verstorben seien und es fünf Verletzte gebe. Nach ersten Informationen handelte es sich bei dem Verdächtigen um einen männlichen Syrer, so das Magazin: „Er hat demnach eine sogenannte Fiktionsbescheinigung, sein Status ist ungeklärt. Doch wie zu erfahren war, ist die Person wohl geistig verwirrt. Nach ersten vorläufigen Erkenntnissen war der mutmaßliche Angreifer zuvor nicht als Extremist aufgefallen.“

Später korrigierte sich der „Focus“. Unter Berufung auf die Welt heißt es jetzt, der Mann, Ibrahim A., sei ein staatenloser Palästinenser und habe sich noch bis vor einer Woche in Untersuchungshaft befunden. Er soll mehrfach wegen Sexual- und Gewaltdelikten polizeilich bekannt gewesen sein. Ibrahim A. sei 2014 nach Deutschland gekommen und habe zunächst in NRW, dann in Schleswig-Holstein gelebt. 2016 habe er subsidiären Schutz bekommen. Laut „Spiegel“ werden Ibrahim A. bereits mindestens zwölf Straftaten vorgeworfen. Darunter seien mindestens zweimal gefährliche Körperverletzung, ein sexueller Übergriff, Bedrohung und der Missbauch von Scheckkarten. Das Hamburger Nachrichtenmagazin versteckt die Nachricht erstaunlich weit unten auf seiner Webseite und hinter einer Bezahlschranke; der Text hat die Überschrift: „Was über den Angriff von Brokstedt bekannt ist„.

Der Zugverkehr zwischen Flensburg und Hamburg sowie Kiel und Hamburg war dem Bericht zufolge am Mittwoch beeinträchtigt. Die Strecke zwischen Wrist und Brokstedt wurde demnach gesperrt. Die Deutsche Bahn schrieb laut „Focus“ am Abend: „Den Angehörigen der Opfer gehört unser tiefes Mitgefühl. Den Verletzten wünschen wir eine baldige und vollständige Genesung.“

Wie jeder Journalist, stehe ich bei solchen Nachrichten, nachdem sich der erste Schock gelegt hat und nachdem man in Gedanken still mit Angehörigen inne gehalten und getrauert hat, vor der Frage: Wie geht man damit um? Insbesondere mit der Art des Angriffs und der Herkunft des Täters. Ich bin überzeugt: Es spricht viel dafür, dass sie für die Tat relevant sind, und deshalb nicht verschwiegen und auch nicht im Kleingedruckten versteckt werden dürfen. Wer in großer Anzahl Flüchtlinge aus Kriegsgebieten aufnimmt, darf nicht tabuisieren, dass damit auch ein Gewaltimport so gut wie unvermeidlich ist. Auch, weil viele dieser Menschen traumatisiert sind.

Gleichzeitig wirft es Fragen auf, dass der Verdächtige, obwohl wegen Sexual- und Gewaltdelikten polizeibekannt, aus der Untersuchungshaft entlassen wurde (während etwa Querdenken-Gründer Michael Ballweg seit sechs Monaten einsitzt). Man muss sich hier auch fragen, wie äußerst milde Urteile für Messerangreifer durch die deutsche Justiz und Bewährungsstrafen sowie großzügiger Umgang mit Untersuchungshaft auf potentielle Täter wirken.

Verhängnisvolle Tabuisierung

Die Tabuisierung dieser Themen ist in meinen Augen einer der Gründe dafür, dass es immer brennender wird. Denn wo Phänomene nicht benannt werden dürfen, werden sie nicht erkannt. Wo sie nicht erkannt werden, ist eine Ursachenforschung nicht möglich. Und ohne Ursachenforschung können die Probleme nicht in Angriff genommen werden. Das sollte eigentlich eine Binsenweisheit sein. In Deutschland im Jahre 2023 ist es dagegen eine mutige Aussage, mit der man Hass auf sich zieht. Solange sich das nicht ändert, müssen wir uns an Meldungen wie die heutige aus Hamburg gewöhnen.

PS: Ebenfalls am Mittwoch ist bei einem Messerangriff auf offener Straße eine 50-Jährige in Essen getötet worden. Die Polizei konnte noch am Tatort einen 34 Jahre alten Verdächtigen  festnehmen. Er ist mit dem Opfer verwandt und soll ihr an der Haustüre aufgelauert haben.

Hier mein Video-Kommentar zu der schrecklichen Tat.

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Bild: Boris Reitschuster

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