Putin sagte, er sehe keine Bedrohung durch die NATO, sein Sprecher und sein Sicherheitsratschef nennen zwei neue, sich widersprechende Gründe für Russlands Angriff – und Putins Verteidiger stehen jetzt etwas blank da.
Eine Szene am Rande der Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau sorgt in sozialen Medien für heftige Spekulationen. Nur in den deutschen Medien taucht sie nicht auf.
Manche Deutsche zeigen großes Verständnis für Putin und seinen Angriffskrieg. Doch die Gründe, womit sie dieses Verständnis erklären, scheinen sehr widersprüchlich. Woher die rosa Brille kommt, analysiert Ekaterina Quehl – Russin, die ihre Heimat liebt.
Mit etwas Optimismus könnte man Putins heutige Rede als ersten Schritt in Richtung eines zumindest teilweisen Rückzuges interpretieren. Denn für seine Verhältnisse wirkte Putin überaus kleinlaut.
Es wird keine ukrainische Siegesparade auf dem Roten Platz geben und Russland wird die komplette Ukraine bestenfalls besetzen, aber niemals beherrschen können. Putin ist auf sich selbst hereingefallen und hätte wissen müssen, dass er zwar den Beginn eines Krieges, niemals aber sein Ende bestimmen kann. Von Thilo Schneider
Putins Außenminister überschlägt sich in seinem Zynismus, macht faktisch die Juden für den Judenhass verantwortlich – und in vielen westlichen Medien wird nur im Kleingedruckten darüber berichtet.
Nach dem Untergang des Flaggschiffes quadriert die Moskauer Propaganda einen Kreis nach dem anderen. Die Auswüchse sind entlarvend – und wären zum Lachen, wäre der Hintergrund nicht so tragisch.
Wladimir Schirinowski, sein Tod, und was uns die deutschen Medien über ihn und seinen Draht zu Putin verschweigen. Wohl, weil es uns zu sehr beunruhigen könnte.
Ein Mensch kann nicht lange in einem Zustand leben, in dem er ständig sich selbst in einem Moral-Spiegel ansehen muss. Um nicht zu zerbrechen, versucht er, eine Logik zu entwickeln, die ihm hilft, sich mit dem Bösen anzufreunden. Von Ekaterina Quehl