Mit welchen Tricks Absurdes und Abnormes akzeptabel gemacht wird Das Overton-Fenster: "Denkwerkzeug" aus der Politikanalyse

Ein Gastbeitrag von Iris Zukowski

Wir leben in einer Zeit, in der Vorstellungen zur korrekten Gesinnung und zur Norm erklärt werden, die für die meisten Menschen vor kurzem noch völlig absurd und undenkbar waren. Wer hätte sich vorstellen können, dass es mehr als zwei Geschlechter geben soll und dass wir die geschlechtliche Identität einmal jährlich auf dem Standesamt „wechseln“ können? Unvorstellbar war auch, Kinder in der „Sexualpädagogik“ auf diverse sexuelle Orientierungen Erwachsener zu schulen – oder ihnen Hormonblocker anzubieten, um die Pubertät zu unterdrücken, um herauszufinden, ob sie ein Mann oder eine Frau sein wollen. Die Idee, dass jedes Neugeborene zum Klimawandel beitrage und wir ihn stoppen könnten, wäre uns wohl ebenso absurd erschienen.

Wie konnte es zu diesem Wandel unserer Akzeptanz kommen?

Kontinuierliche Medien-Propaganda, fiktionale Gewalt- und Pornoentertainment haben unbemerkt unser kollektives Bewusstseinsfeld und unsere Moral verschoben. Doch reicht das aus, um unsere Weltsicht und unser menschliches Selbstverständnis derart zu wandeln?
Wollte man die natürliche Sicht des Menschen, seine Werte und Moral verändern und Einstellungen neu formen, bietet sich ein „Denkwerkzeug“ aus der Politikanalyse an:

Das „Overton-Fenster“ beschreibt den Rahmen der Ideen, die im öffentlichen Bewusstsein unter moralischen Aspekten als akzeptabel gelten. Joseph Overton (1960–2003), der das Modell entwickelte, stellte fest, dass die öffentliche Meinung nur eine geringe Bandbreite radikaler, absurder oder abnormer Aussagen zulasse und dass die Politik keinen entscheidenden Einfluss darauf nehmen könne. Staatliche Eingriffe können nur innerhalb des Fensters erfolgen, in dem die populären und vernünftigen Einstellungen angesiedelt sind. Radikale und undenkbare Ideen liegen außerhalb des Fensters. Um solche Ideen in die gesellschaftliche Akzeptanz zu bringen, müssen sie zunächst popularisiert werden. Social-Media-Movements, Bücher, Talkshows und Aktivisten können die Bereitschaft zur Einstellungsveränderung in der Gesellschaft vorbereiten. Der erste Schritt ist, dass radikale Ideen von der Öffentlichkeit wahrgenommen werden, was sie nach und nach in Richtung der Mitte des Overton-Fensters manövriert. Im nächsten Schritt können sie von der Politik aufgegriffen und zu einem Thema von „gesellschaftspolitischer Relevanz“ erklärt werden – ungeachtet dessen, dass es sich um die (radikalen) Ziele einer Minderheit handelt – meist ohne fundierte wissenschaftliche Basis.

Besuchen Sie den Shop!

Bevorzugt wird das Overton-Fenster am Beispiel des Kannibalismus veranschaulicht: Kannibalismus liegt außerhalb des Fensters und erfährt keinerlei Akzeptanz. Es ist ein undenkbares gesellschaftliches Tabu. Wollte man es innerhalb des Fensters platzieren, wäre der erste Schritt, das Unmenschliche und Abstoßende zu popularisieren und zu verharmlosen. Man könnte auf Studien über Eingeborenenstämme hinweisen und „rituellen Kannibalismus“ als eine menschliche Tradition darstellen. Tatsächlich brachte 2021 ein schwedischer Konzern einen veganen Human-Meat-Burger auf den Markt, der nach Menschenfleisch schmecken sollte. Der Burger wurde 2022 auf dem Cannes Lions Festival of Creativity mit zwei Preisen ausgezeichnet. Auch wenn uns dieser Burger wohl nicht zum Kannibalismus anstiften wird, bricht die Kampagne mit dem gültigen Tabu und erlaubt die Vorstellung, dass menschliches Fleisch verzehrt werden könnte.

Mit Social Engineering lassen sich unsere Moral und Werte verschieben

Was natürlicherweise in unserem moralischen Bewusstsein ein Tabu darstellt, wie Sodomie, Pädophilie oder auch Inzest, kann im Medienzeitalter auf vielen Wegen popularisiert und damit enttabuisiert werden: Es wird in Rubriken des Internet-Pornomarktes oder als „Liebe zum Tier“ in Form einer Buchempfehlung („Saint Zoo“, Chihiro Hamano) in unsere Köpfe gebracht, oder durch Werbekampagnen, wie jene von Balenciaga, die Pädophilie und Kinderpornografie im Kontext eines gehobenen Lifestyles präsentierten.

Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, wollte man das Undenkbare, das Unmenschliche und Widernatürliche popularisieren. Das System hat es in wenigen Jahren geschafft, ein widernatürliches Menschenbild als „woke“ in unsere Gesellschaft zu transportieren. Prominente, Filme, Social-Media-Influencer, Schauspieler, Minderheiten und radikale Randgruppen können genutzt werden, um mit ihrer Medienpräsenz etwas normalerweise Unakzeptables populär zu machen. Besonders effizient für die Popularisierung ist der Einsatz von (Welt-)Stars aus der Musik- und Filmbranche, die sich beispielsweise als „nonbinär“, Transgender, Klimakult-Sympathisant, Insektenesser oder Impfbefürworter präsentieren. Für jede Zielgruppe in der Bevölkerung gibt es einen passenden Star, der radikale Ideen weltweit populär machen kann, wodurch sie als „angesagt“ oder „richtig“ in das öffentliche Bewusstsein eindringen können, bis sie als „normal“ gelten.

Vieles von dem, was gegenwärtig geschieht, wie die Rassismus-Debatte, Geschlechtervielfalt oder die Klimabewegung, konnten erst von der Politik thematisiert werden, nachdem Aktivisten diese Ideen mit Unterstützung der Medien popularisiert hatten. Eine relativ kleine, aber gut organisierte Gruppe, die ihre radikalen Ziele lautstark vertritt, kann bewirken, dass fragwürdige Gesetze erlassen werden, die eigentlich nichts mit der Lebensrealität und den Bedürfnissen der Bevölkerung zu tun haben.

Genderneutrale Erziehung und die Idee, dass das biologische Geschlecht eines Babys nichts darüber aussagt, ob es sich um einen Jungen oder Mädchen handelt, wodurch nun auch Frauen einen Penis haben können, sind weitere Beispiele eines solchen Manövers von absurden Ideen, die außerhalb des Overton-Fensters lagen. Erst durch die mediengestützte Popularisierung konnte in Teilen der Bevölkerung eine Einstellungsveränderung in Richtung Akzeptanz erzielt werden. Provokation ist zur Popularisierung ebenso geeignet wie die Stimulation von Fantasien durch Bilder, Filme oder Rollenvorbilder. Diskussionsrunden mit ausgewählten Repräsentanten können ebenfalls genutzt werden, um anzuregen, warum radikale Ideen zur gesellschaftlichen Realität werden sollten – wie die angebliche Vielfalt, eine bunte Gesellschaft, der Schutz von Minderheiten, die Rettung des Klimas durch Einschränkungen oder die KI-Optimierung des Menschen.

Mit der Transgender-Agenda wurde die radikale Idee in die gesellschaftliche Umsetzung gebracht, dass die biologische Natur des Menschen keine Relevanz habe und Mann und Frau ein soziales Konstrukt seien. Vom Transgender zum Transhuman ist es für Kinder, die mit dieser ideologischen Umformung ihres Selbstverständnisses aufwachsen, in den nächsten Jahren vermutlich nur ein kleiner Schritt. Elon Musk, der den Neurolink zum Transhumanismus entwickelte, gab bekannt, dass der Chip in den kommenden Monaten zum Einsatz kommt und dass er sich ihn implantieren lassen werde.

Das System präsentiert uns Trans-Ballerinas, Trans-Schwimmerinnen und Social-Media-Influencer, die ein entstelltes Bild des Menschen als normal in unsere Köpfe transportieren sollen. Frauen werden auf Gebärende reduziert, weil nun jeder Mann eine Frau sein kann. Die Jüdin Jennifer Bilek beschreibt den Transgenderismus als einen religiös-technologischen Kult, der bestimmten Gruppen immense Profite bringt.

Würde das mediale Social Engineering zur positiven Entfaltung des Menschen, zur Förderung unseres geistigen und seelischen Potenzials eingesetzt werden, könnte unsere Welt eine andere sein. Es wäre ein Leichtes, Ideen zu popularisieren, die die Möglichkeit, uns als Spezies weiter und höher zu entwickeln, ins Zentrum des gesellschaftspolitischen Strebens stellen. Kinder könnten unterstützt werden, zu psychisch gesunden, mitfühlenden und starken Erwachsenen heranzuwachsen. Die Welt könnte durch die Medien auf Liebe, Menschlichkeit und ein friedvolles Miteinander der vielfältigen Rassen und Kulturen im Einklang mit den Ressourcen von Mutter Erde ausgerichtet werden – was der natürliche, nächste Schritt unserer Evolution wäre.

Gegenwärtig geschieht aber leider (noch) das Gegenteil: Den Menschen soll glauben gemacht werden, dass sie geschlechtslose, defizitäre Wesen seien, die bald durch den Neurolink optimiert werden könnten, und dass die Erde untergehe, wenn sie nicht staatlich kontrolliert in Mangel und Verzicht leben würden.

Für meine Arbeit bekomme ich keine GEZ-Gebühren, keine Steuergelder, und es steht auch kein Milliardär hinter mir. Und das ist gut so. Denn so bin ich nur Ihnen verpflichtet. Umso dankbarer bin ich für Ihre Unterstützung! Sie sichern damit nicht nur millionenfach gelesenen kritischen Journalismus – sondern auch den öffentlich-rechtlichen Anstalten die gelb-rote Karte!
Via Kreditkarte, Apple Pay etc. über diesen Link. Alternativ via Banküberweisung, IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71. Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut.

Mein aktuelles Video

Lauterbach bringt bei Experimenten an Patienten Haftstrafen für Ärzte ins Gespräch – bei Contergan.

YouTube player

Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Und ich bin der Ansicht, dass gerade Beiträge von streitbaren Autoren für die Diskussion und die Demokratie besonders wertvoll sind. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Iris Zukowski – Diplom-Psychologin, Hypnotherapeutin und Sachbuchautorin: „Was uns heute unterhält, kann uns morgen töten.“ Ruhland Verlag 2017. Sie war einige Jahre Dozentin für Neuromarketing und ist seit 2018 SOS-Initiatorin zur Aufklärung über die weitreichenden Effekte von frei verfügbarer Pornografie.

Bild: Shutterstock

mehr von Iris Zukowski auf reitschuster.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert