„Deine Tochter ist auch noch dran“ "Wir machen auf" – und die Folgen

Ein Gastbeitrag von Alexander Peitz 

Originell belegte Brote, leckere Kuchen und Waffeln oder der gemeinsame Cappuccino mit Freunden – all das wäre für die Bürger in Gmund am Tegernsee heute wieder möglich gewesen. Trotz des von den Bundes- und Landesregierungen verlängerten Lockdowns. Wenn da nicht die Drohungen gegen den Inhaber des Cafés gewesen wären.

Vergangene Woche hat der bayerische Gastwirt sein Vorhaben, sein Café „Das Becker‘s“ entgegen einer erneuten Verlängerung des Lockdowns zu öffnen, bekannt gegeben. Mehrere regionale und überregionale Medien berichteten über das Vorhaben, der Zuspruch war enorm. „Wir haben deutlich mehr positives als negatives Feedback bekommen“, sagt Inhaber Hans Becker. Und doch mussten sie im Familienrat schließlich die Entscheidung treffen, die geplante Öffnung abzublasen, berichtet Becker.

Die Gründe dafür waren vielfältig. Zum einen habe man Zuspruch von Seiten der AfD und noch weiter rechts stehender Kreise bekommen und befürchtet, dass „vor dem Café dann doch eine Reichsflagge hängt“, erklärt Becker. Andererseits seien er und seine Familie von Anhängern der Corona-Politik massiv bedrängt und sogar bedroht worden.

„Wir haben anonyme Anrufe erhalten, die uns mit massiven Konsequenzen drohten, sollten wir öffnen“, berichtet Becker. So habe ein Anrufer mit verstellter Stimme sogar folgendes angedroht: „Deine Tochter ist auch noch dran.“ Im Gespräch mit der Familie hätten sie sich schließlich gemeinsam dafür entschlossen, das Risiko zu meiden und eine Öffnung des Cafés bis auf weiteres aufzuschieben.

Das Risiko, einen Bußgeldbescheid zu erhalten, hätte er dagegen sogar gerne in Kauf genommen. Schließlich hätte ihm das die Möglichkeit gegeben, damit vor Gericht zu ziehen und gegen die aus seiner Sicht unverhältnismäßigen Maßnahmen Klage zu erheben. „Im drastischsten Fall wären wir bis zum Europäischen Gerichtshof gezogen“, betont Becker.

An der Sinnhaftigkeit der Maßnahmen, durch die auch in seiner Region zahlreiche Gastwirte vor dem Ruin stehen, zweifelt er ohnehin. „Wir haben sämtliche Maßnahmen eingehalten, die Abstände zwischen den Gästen gewahrt und wo es nötig war auf das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung bestanden“, erinnert sich Becker. Gerade deswegen sei er überrascht gewesen, dass sich keiner der Gastronomen aus der touristischen Region rund um den Tegernsee seiner Aktion angeschlossen habe. Nur zwei Betriebe aus einer anderen Branche hätten sich gemeldet und wollten ihre Pforten ebenfalls am heutigen Montag öffnen, berichtet er.

Positives kann er aus seinem Schritt an die Öffentlichkeit dennoch ziehen. Becker habe viele Kontakte gewonnen, die ihm nun auf dem rechtlichen Weg behilflich sein wollen. So würde ihn demnächst unter anderem ein Rechtsanwalt aus Berlin besuchen, der gemeinsam mit anderen Gastronomen eine Sammelklage gegen die Maßnahmen erheben würde.



[themoneytizer id=“57085-3″]


Aufgrund der massiven Zensur auf Twitter, Youtube und Facebook (wenn ich diesen Beitrag dort verlinke, riskiere ich die Sperrung – dieses Risiko wollte ich nicht eingehen) empfehle ich Ihnen meine folgenden Social-Media-Kanäle:
Telegram: https://t.me/reitschusterde
VK:
https://vk.com/reitschuster
Parler: https://www.parler.com/reitschuster

Wobei offenbar auf Parler bereits massiv Druck ausgeübt wird.


Alexander Peitz (ehemals Millauer) begann seine journalistische Karriere als freier Mitarbeiter für ein Lokalblatt der Augsburger Allgemeinen. Dort begann er schließlich auch ein redaktionelles Volontariat. Heute lebt und arbeitet er als freier Journalist in Berlin.


Bild: privat
Text: ap


[themoneytizer id=“57085-2″]

Mehr von Alexander Peitz auf reitschuster.de

[themoneytizer id=“57085-1″]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert