Ein Gastbeitrag von Vera Lengsfeld
Es ist nicht mehr zu verschweigen: Die Anti-Corona-Proteste weiten sich aus. Bei »MDR Kultur« haben sie es heute morgen in die Top-Meldung geschafft. In zahllosen Städten und Gemeinden Mitteldeutschlands gingen die Menschen am Abend auf die Straße. Zu diesen Spaziergängen ruft niemand auf, die Leute kommen einfach.
Ich war gestern Abend in der thüringischen Kleinstadt Sondershausen dabei. Die Spaziergänger versammelten sich auf dem Markt. Auf dem Weg dorthin sah ich zwei Ordnungsamtsmitglieder die Nummernschilder der auf der Zufahrtsstraße geparkten Autos notieren.
Ein Polizeifahrzeug stand vor dem Landratsamt.
Ich kam 5 Minuten nach 18 Uhr. Es gab keine Losungen, keine Flaggen, keine Reden. Ein paar Kerzen, ein paar Trommeln. Ich war erst enttäuscht über die wenigen Teilnehmer, bis ich bemerkte, dass der Zug sich schon in Bewegung gesetzt hatte. Ehe ich die Spitze erreichte, hatte ich mindestens 150 Teilnehmer gezählt. Sondershäuser Bürgertum, Steuerzahler, die Menschen, die das Land am Laufen halten. Menschen, die berechtigte Fragen haben, denen die Arroganz der Macht unerträglich geworden ist. Die nicht mehr belogen und gemaßregelt werden wollen. Der Aufruf des Thüringer Innenministers, dass sich die „Zivilgesellschaft“, Kirchen, Vereine, Staatsgeldbezieher, sich den Spaziergängern entgegenstellen sollen, war in Sondershausen und in den meisten anderen Städten ungehört verhallt. Nur in Jena, Dresden und Leipzig hatte es laut MDR-Kultur Gegendemonstrationen gegeben. Das sind gleichzeitig die Hochburgen der Antifa und der aus dem Programm für den „Kampf gegen rechts“ finanzierten Initiativen. Zufall? Wohl kaum.
In Sondershausen waren diesmal drei junge Männer an der Spitze. Einer erzählte mir, dass letzte Woche eine junge Frau mit Kinderwagen den Zug angeführt hätte. Diesmal sei sie nicht zu sehen gewesen, deshalb hätten sie die Initiative ergriffen. Im Übrigen, sagte ein anderer, solle ich die „Achse“ grüßen.
Eine festgelegte Strecke gibt es nicht. So kann die Polizei nichts blockieren. Aus manchen Häusern kamen weitere Spaziergänger. Als der Zug nach einer knappen Stunde an sein Ende kam, waren es 267 Teilnehmer, 168 mehr als in der Vorwoche. Das wird der Trend in allen Städten gewesen sein. Wie lange wollt ihr weiter machen? Bis der Spuk zu Ende ist …
Ja, es rettet uns kein höh’res Wesen … uns aus dem Elend zu erlösen, können wir nur selber tun.
Es wird Zeit, dass die Politiker die Signale hören.
Schluss mit den Inzidenzzahlen, die nichts über das Infektionsgeschehen aussagen, weil der PCR-Test dafür nicht geeignet ist. Seit Beginn der Corona-Krise wird die Öffentlichkeit mit falschen Zahlen bombardiert, weil jeder positiv Getestete, auch der ohne Krankheitssymptome, als „Neuinfektion“ gezählt wird!
Schluss mit den falschen Todeszahlen, weil alle positiv Getesteten, auch wenn sie an einem Unfall oder einer anderen Krankheit gestorben sind, als Corona-Tote ausgegeben werden!
Schluss mit dem Maskenzwang, besonders was FFP2-Masken betrifft, die das freie Atmen behindern und sich in Schleudern von Bakterien verwandeln, wenn sie nicht stündlich gewechselt werden! Schluss mit dem Impfzwang! Keines der verimpften Vakzine hat mehr als eine begrenzte Zulassung. Sie schützen weder vor Ansteckung, noch vor der Verbreitung des Virus. Selbst schwere Krankheitsverläufe sind trotz Impfung möglich. Zudem verkürzt sich die angebliche Schutzwirkung vor unser aller Augen. Eine Impfung, die am Ende jedes Vierteljahr oder jeden Monat erneuert werden muss, ist kein Schutz. Schluss mit dem Verschweigen der Impfnebenwirkungen, die anscheinend gravierender sind, als zugegeben wird!
Vor allem Schluss mit dem Druck auf unsere Kinder! Sie sind am Pandemiegeschehen kaum beteiligt und werden dennoch mit Maßnahmen wie Maskenpflicht und Kontaktsperren überzogen, die der kindlichen Psyche schaden. Die Selbstmordrate bei Kindern hat dramatisch zugenommen, die psychotherapeutischen Praxen sind überfüllt. Eine ganze Generation wurde traumatisiert und ihrer Kindheit beraubt!
Schluss mit der Panikmache von Politik und Medien! Keines der bisher verbreiteten Horrorszenarien ist eingetreten! Es gab 2020 keine Übersterblichkeit und keine Intensivbettenkrise, es wurden im Gegenteil tausende Intensivbetten abgebaut. Trotzdem gab es auch 2021 keine Überlastung der Intensivstationen außerhalb der Panikmeldungen.
Der ehemalige Gesundheitsminister Spahn äußerte im Herbst 2020, wir seien 2022 alle entweder geimpft, genesen oder tot. Nun sind wir in 2022 und leben noch, auch Millionen Ungeimpfte. Das Pandemiegeschehen ist weiter moderat, nur die Maßnahmen werden von der Politik ständig verschärft. Bei Corona handelt es sich um eine Krise, die, was Politik und Medien betrifft, nicht vergehen soll. Dazu müssen wir alle deutlich Nein sagen!
Theodor Storm: Der eine fragt: Was kommt danach? Der and’re fragt nur: Ist es recht? Und also unterscheidet sich der Freie von dem Knecht.
Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.
Der Beitrag erschien zuerst auf Vera Lengsfelds Blog.
Vera Lengsfeld, geboren 1952 in Thüringen, ist eine Politikerin und Publizistin. Sie war Bürgerrechtlerin und Mitglied der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR. Von 1990 bis 2005 war sie Mitglied des Deutschen Bundestages, zunächst bis 1996 für Bündnis 90/Die Grünen, ab 1996 für die CDU. Seitdem betätigt sie sich als freischaffende Autorin. 2008 wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt. Sie betreibt einen Blog, den ich sehr empfehle. Sie finden ihn hier.
Text: Alexander Heil