Die ARD eröffnet den Wahlkampf als Schlammschlacht Böses Foulspiel gegen Maaßen und die CDU

Ein Gastbeitrag von Josef Kraus

So geht Schlammschlacht im öffentlich-rechtlichen, mit jährlich rund 8 Milliarden Euro zwangsgebühren-alimentierten Fernsehen und Rundfunk: Die ARD-Talk-Lady Anne Will lädt dem Schein nach zu einer „Diskussions“-Runde ein. Thema soll sein: „Von Corona-Krise bis Klimapolitik – kann die Union noch Kanzleramt?“ Klar, CDU/CSU-Kanzlerkandidat Armin Laschet sollte gegrillt werden. Der zog sich dann trotz dümmlicher Sticheleien der Moderatorin in einem anfänglichen 25-Minuten-Interview halbwegs gelenkig aus der Affäre. Um Corona und Klima ging es dabei kaum.

Dann kam diejenige, die man für die Abteilung Attacke eingeladen hatte: Luisa Neubauer (25), Fridays-for-Future-Aktivistin, Bachelor-Geographin, stipendiengefördert von der „grünen“ Heinrich-Böll-Stiftung, Mitglied der „Grünen“, in ihrem früheren Leben Vielfliegerin aus wohlhabendem Elternhaus mit mittlerweile – wegen ihrer CO2-Fußabdrücke – hundertfach gelöschten Urlaubsfotos aus aller Welt. Kurz: Greta Thunbergs Stellvertreterin auf Erden.

Was sie mit sichtlichem Wohlwollen der „Moderatorin“ Anne Will gegen Laschet bzw. den nicht anwesenden Hans-Georg-Maaßen vom Stapel ließ, hörte sich so an: „Sie legitimieren rassistische, antisemitische, identitäre und wissenschaftsleugnerische Inhalte“, so Neubauer in einem ersten Wortschwall. Laschet antwortete: „Er ist kein Antisemit. Er verbreitet keine antisemitischen Texte. Wäre das der Fall, wäre das ein Grund für ein Parteiausschlussverfahren.“ Neubauer ließ nicht locker und wiederholte den Vorwurf des Antisemitismus gegen Maaßen noch zweimal. Der Aufforderung Laschets, Belege zu nennen, folgte sie nicht. Anne Will half Neubauer schließlich aus der Patsche – nicht ohne klammheimliche Sympathie für Neubauers Verleumdungen: „Das schauen wir uns noch an. Versuchen wir, zu belegen. Ich weiß es jetzt aus dem Hut auch nicht.“ So funktioniert ein Spiel über Bande. Siehe Minute 31:00 bis 35:30 in der ARD-Mediathek.

Wie diese Belege dann aussehen, erfuhr man am Montag bei Twitter. So twitterte Anne Will einen Tweet, „dass es länger bekannt sei, dass er (Maaßen ist gemeint) ein Blog teilt, das regelmäßig antisemitische Inhalte propagiert.“ Oder einen anderen Tweet, demzufolge „gesichert“ sei: „Er verbreitet regelmäßig und seit längerem Antisemitismus und andere Hetze.“ Das war es denn auch schon mit öffentlich-rechtlichem „Faktencheck.“

Maaßen hat sich zwischenzeitlich zu Wort gemeldet und alle Vorwürfe von wegen Antisemitismus und Rassismus entschieden als haltlos zurückgewiesen. Mal sehen, ob er eine Verleumdungsklage anstrengt. Das Schlimme ist nur: Die Beweise gegen Maaßen werden nicht zu finden sein, aber nach dem alten lateinischen Spruch „semper aliquid haeret“ wird etwas hängenbleiben, und die Lügen werden in den öffentlich-rechtlichen Zitierkartellen Endlosschleifen ziehen.

Fazit: Die Öffentlich-Rechtlichen haben den Wahlkampf eröffnet und sich klar positioniert. Sie wollen mit einer GRR-Koalition im wahrsten Sinn des Wortes eine Annalena Baerbock ins Kanzleramt ent-„senden.“ Dafür sind ihnen alle Mittel recht. Den deutschen Michel kostet das pro Jahr fast 8 Milliarden Euro, die Anne-Will-Sendung pro Jahr übrigens 7,85 Millionen.

Noch ein Post Scriptum: In diesen Tagen endet die „Woche der Meinungsfreiheit.“ Sie währte vom 3. bis 10. Mai. Initiiert hatte sie zusammen mit so manchem Kämpfer gegen „rechts“ der Börsenverein des Buchhandels, der Buchhändlern schon auch mal in seinem „Börsenblatt“ vom August 2020 Hinweise gab, wie man bestimmte (rechte) Autoren und Verlage „auslisten“ könne. Meinungsfreiheit anno 2021 als Faktenfreiheit! Siehe Will/Neubauer!


Aktualisierung von Boris Reitschuster: Anna Will teilte am Montag nach ihrer Sendung auf Twitter mehrere Wortwechsel, mit denen sie offenbar angebliche Belege für Neubauers Behauptung liefern wollte. Mit geteilt hat sie auch einen Text des Accounts „Union-Watch“, der laut Selbstbeschreibung „aus einer politisch linken Sichtweise“ die Politik der Union verfolgt. Später löschte sie den Tweet und schrieb : „Ich habe heute früh einen Thread geteilt. Das war ein Fehler. Ich bitte um Entschuldigung“.

https://twitter.com/nittom/status/1391737782951948299

 

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Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Und ich bin der Ansicht, dass gerade Beiträge von streitbaren Autoren für die Diskussion und die Demokratie besonders wertvoll sind. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen, und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.
Josef Kraus (*1949), Oberstudiendirektor a.D., Dipl.-Psychologe, 1987 bis 2017 ehrenamtlicher Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, 1991 bis 2013 Mitglied im Beirat für Fragen der Inneren Führung beim Bundesminister der Verteidigung; Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande (2009), Träger des Deutschen Sprachpreises 2018; Buchautor, Publizist; Buchtitel u.a. „Helikoptereltern“ (2013, auf der Spiegel-Bestsellerliste), „Wie man eine Bildungsnation an die Wand fährt“ (2017), „Sternstunden deutscher Sprache“ (2018; herausgegeben zusammen mit Walter Krämer), „50 Jahre Umerziehung – Die 68 und ihre Hinterlassenschaften“ (2018), „Nicht einmal bedingt abwehrbereit – Die Bundeswehr zwischen Elitetruppe und Reformruine“ (2019, zusammen mit Richard Drexl)
Bild:
Text: Gast
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Bild: Screenshot ARD Anne Will, Sendung vom 9.5.2021
Text: Gast

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