Ein Gastbeitrag von Sönke Paulsen.
Es wird eine Zeit kommen, da sie die heilsame Lehre nicht ertragen werden, sondern nach ihren eigenen Gelüsten werden sie sich selbst Lehrer aufladen, nach denen ihnen die Ohren jucken, und werden die Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Fabeln zukehren.
(Der zweite Brief des Paulus an Timotheus (4))
Hätte ich gestern diesen dämlichen Film mit Tom Cruise nicht gesehen, wäre ich wohl gar nicht auf die Idee für diesen Artikel gekommen. Aber das Actiondrama „Tage des Donners“ hat mich so genervt, dass mir nur aus Bösartigkeit Cruise hoher Rang bei Scientology einfiel. Das hat mich dazu geführt, dass Corona so eine Art Hochkonjunktur für Sekten bewirkt hat, die man näher betrachten sollte.
Es könnte ja sein, dass überdurchschnittlich viele Sekten bei den Demos der Corona-Kritiker zugegen sind und die Mainstream-Medien mit den paar Neonazis, die auch kommen, schlicht auf das falsche Pferd setzen. Allerdings suchen die Mainstream-Medien ständig nach Verbindungen zwischen Sekten und rechten Verschwörungstheoretikern, finden diese Verbindungen aber nur in einem Fall (QAnon).
Scientology will den tiefen Staat, mit begrenztem Erfolg
Der Verfassungsschutz hat hier ganz sicher auf das falsche Pferd gesetzt, weil er Scientology schon seit Jahren nicht mehr beobachtet. Die letzten Einschätzungen stammen aus dem Jahr 2011 von der Berliner Senatsverwaltung. Bundesweit geht man noch von 3500 Mitgliedern der Sekte aus, die in Amerika als Kirche anerkannt ist.
Eigentlich ist das nicht ganz glaubwürdig, weil allein das Berliner Scientology-Zentrum ein Prachtbau ist, der erhebliche Unterhaltskosten verschlingen muss. Außerdem gibt es Einrichtungen in Hamburg und München, die auch nicht ganz billig sein dürften. Bei nur 3500 Mitgliedern dürfte Scientology in Deutschland dann insolvent sein. Die Zahl der Mitglieder muss also deutlich höher sein oder schwerpunktmäßig finanzkräftige Kreise betreffen.
Wie auch immer wird die Organisation, die davon lebt, ihre Mitglieder auszupressen und nichts Geringeres anstrebt als die Weltherrschaft, vielleicht auch aus transatlantischer Rücksichtnahme, als nicht so gefährlich eingestuft.
Immerhin haben die Scientologen in Deutschland einen Marsch durch die Institutionen angekündigt, wie seinerzeit die Linken. Man sieht ja, was daraus geworden ist (bei den Linken meine ich). Den Marsch durch die Zivilgesellschaft versucht die Sekte bereits seit 2000 auch in Deutschland. Hier firmieren sie undercover mit Organisationen wie Jugend für Menschenrechte, die sogar bei Youtube einen eigenen Kanal hat, ohne dass auf die Herkunft von Scientology hingewiesen wird. Mit diversen anderen NGOs (MUT, ABI, ZIEL) hat Scientology derzeit die deutsche Jugend im Visier.
Bezüglich Corona haben die Scientologen angeblich die beste Virus-Prävention der Erde. Temperaturkontrollen an den Eingängen in dem amerikanischen Zentrum in Clearwater (Florida), regelmäßige Dekontamination der Bediensteten (was auch immer das heißt) und strenge Abstandsregeln. Ganz offensichtlich hat Scientology große Angst, ein Hotspot zu werden, denn die Wohnverhältnisse in den amerikanischen Gemeinden sind beengt.
Wenigstens eine gute Begründung für das Virus hat Scientology intern. Krankheit entsteht durch Einflüsse von Menschen, die nicht „clear“ sind, also der Scientology-Ideologie nicht anhängen. Vielleicht könnten wir ja so etwas auch in unseren Sprachgebrauch übernehmen. Ansteckende Leute sind nicht infektiös und schon gar keine Superspreader, sondern einfach nicht „clear“. Man merkt aber die Verwandtschaft zwischen unserem linksgeprägten Sprachgebrauch und Scientology. Superspreader bei uns, sind bei den Scientologen derzeit PTS (Potential Trouble Sources), Leute, die sich unter dem Einfluss unterdrückender Personen (suppressive persons) befinden. Scientology unterhält sogar einen eigenen Geheimdienst, der den Potential Trouble Sources nachspürt. Dieser nennt sich OSA (Office for Special Affairs) und war schon Gegenstand eines Hamburger Verfassungsschutzberichtes, weil er mit ehemaligen Scientology-Mitgliedern nicht gerade zimperlich umging.
Bei uns sind es derzeit nur die Gesundheitsämter, die den Potential Trouble Sources mit wenig Erfolg hinterherspüren. Aber das wird sich alles noch bessern. Denn im Unterschied zu Scientology haben Linke und Grüne ihren Marsch durch die Institutionen ja schon erfolgreich durchgesetzt und befinden sich bereits an der Macht (tiefer Staat inbegriffen). Wobei zumindest die Grünen von einer sicheren Regierungsbeteiligung in 2021 ausgehen, wie Habeck in seiner Eröffnungsrede auf dem laufenden Parteitag am Freitag, seinen Anhängern verhieß (liefen da schon Machtabsprachen mit Merkel?).
Absprachen scheinen alles zu sein in unserer Demokratie. Wahlen nichts. Ich hoffe, dass das „Superwahljahr“, wie es Habeck neuamerikanisch nennt, genau das Gegenteil beweisen wird: dass Wahlen alles und Absprachen nichts sind. Wir werden sehen.
Zurück zu Scientology (und zu den Grünen):
Es ist nicht davon auszugehen, dass Scientology nennenswert auf den Corona-Demos vertreten ist, weil sie mehr oder weniger systemkonform mit der Pandemie umgeht (jedenfalls bei uns). Gleichwohl nutzt die Sekte die Verunsicherung der Menschen und macht verstärkt Werbung. Unzensierte Werbung übrigens, Youtube rührt sich nicht, wenn sich Scientology an die Jugend heranmacht. Das ist zwar nicht ungewöhnlich (die Grünen machen sich ja auch an die Jugend heran), aber dennoch beunruhigend, weil beide Sekten, hätte ich beinahe gesagt, ja die Weltherrschaft anstreben. (Oder gibt es hier jemanden, der bezweifelt, dass die Grünen die Weltherrschaft anstreben?) Der Unterschied zwischen Grünen und Scientologen besteht vor allem darin, dass letztere die Welt „clear“ machen wollen und erstere „clean“, wobei Scientology Drogen vehement ablehnt, die Grünen aber Haschisch legalisieren wollen, also im weiteren Sinne gar nicht clean sind.
Naja.
Sekten im christlichen Umfeld mit Coronitis
Wie sieht es aber mit den anderen Sekten aus, vor denen jetzt zu Corona besonders gewarnt wird? Ich meine nicht die Verschwörungstheoretiker, die sich auf die Bill- und Melinda Gates Foundation eingeschossen haben, sondern echte Sekten.
Da gibt es einiges im christlichen Umfeld, weshalb ich diesen Artikel mit einem biblischen Zitat eingeleitet habe. Einige fundamentalistische, christliche Gruppierungen, sagen wir es so neutral, glauben nämlich an die Apokalypse, das letzte Buch der Bibel, die Offenbarung des Johannes. Da kämpfen das Gute und das Böse, Gott und Teufel um die Vorherrschaft. Diese Zeit sieht man klar als gekommen an, möchte aber die Infektion eben doch vermeiden.
Also verhalten sich die meisten christlichen Sekten, wie Zeugen Jehovas, Mormonen, Pfingstler und katholische Glaubensgemeinschaften systemkonform, also ähnlich wie Scientology.
QAnon ist keine christliche Sekte
Besonderes Augenmerk hat zurzeit aber die QAnon Bewegung, die keine Sekte ist, weil sie anonym aus dem Internet mit aufreizenden Verschwörungstheorien versorgt wird. Eine satanische Weltelite, die Kinderblut trinkt, will uns mittels Corona versklaven. Q, der Namensgeber der Bewegung, komme natürlich aus Amerika und habe engste Kontakte zu Donald Trump. Seine Jünger glauben ihm alles, auch, dass Donald Trump die Welt vor dieser satanischen Elite (dazu gehören natürlich die Gates, Soros, die Clintons und so weiter) retten will.
QAnon ist tatsächlich seit Corona äußerst populär und es werden immer wieder Plakate auf den Corona-Demos mit Trump als Retter oder einem schlichten Q gezeigt, die aufmerken lassen. Auf den Berliner Corona-Demos gab es teilweise Interviews mit Leuten, die tatsächlich der Meinung waren, dass Trump die Welt retten wird. Kurz vor dem Wettlauf auf die Treppen des Reichstags, vor drei Monaten, hatte eine Rednerin sogar behauptet, dass Trump schon in Berlin angekommen sei. Also ziemlich durcheinander, diese Leute.
Die Medien waren allerdings auch ziemlich durcheinander, weil sie diese Aktion zu einem Sturm auf den Reichstag aufgebauscht haben. Das Potenzial von Sekten und Extremisten wurde allerdings in dieser Situation durchaus gezeigt.
Die Rael-Sekte in Frankreich ist ebenfalls halb weltlich und wird von einem ehemaligen Journalisten gesteuert, der eine Geniokratie herstellen möchte (also eine Weltherrschaft der Genies). Er hat ziemlich krude außerirdische Fantasien und hält Corona ebenfalls für eine böse Verschwörung und die Corona-Maßnahmen für kriminell. In Frankreich ruft er zu Aktionen auf, die beispielsweise zum Gratis-Knuddeln gegen die Corona-Politik animieren sollen. Wie auch immer. Rael bezeichnet seine Sekte als atheistische Religion, weil die Welt eben nicht von Gott, sondern von Außerirdischen geschaffen wurde, die er selbst getroffen habe.
Immerhin, jetzt wissen wir es.
Zumindest QAnon sucht den Kontakt zu Reichsbürgern und Identitären, will also das rechte politische Lager für sich nutzen. Meine nicht bewiesene These ist, dass Q’s starker Bezug auf die Pizza-Connection (angesehene Democrats und die Clintons würden einen Kinderschänder-Ring unterhalten) auch in Russland sehr populär ist. Bei einigen Interviews mit dem russischen Fernsehen wurde ich gefragt, eher rhetorisch, was ich von der Pizza-Connection halte. Man war dort sehr überzeugt, dass an den Vorwürfen etwas dran wäre. Auch die Art der arrangierten Beweise Q’s spricht dafür, dass hier die russische Internet-Brigade im Einsatz ist. Q könnte also ein Russe sein.
Immerhin, jetzt wissen wir es immer noch nicht.
Die Grünen sind auch irgendwie eine Sekte
Bleiben wir vielleicht einfach dabei, dass Corona ziemlich krude Weltsichten offenlegt, aber auch Parteien wie die Grünen entlarvt, die sich um Bürgerrechte während der Krise bisher überhaupt nicht gesorgt haben und ständig nach schärferen Maßnahmen riefen.
Die Grünen sind tatsächlich eher eine Bewegung mit sektenartigen Merkmalen geblieben und streben ganz ungeniert die Weltherrschaft an, Klimazielen sei Dank. Grüne Politiker und Stiftungen halten es recht eng mit George Soros und sind für einen militärischen Interventionismus in „schlecht regierten“ Ländern. Die Anhängerschaft der Grünen ist groß.
Deshalb verzeihen Sie mir liebe Leser, dass ich einfach mal die Grünen mit ihrer ökologischen Religion als gefährlichste Sekte in den Zeiten Coronas bezeichne. Ich kann nicht anders, denn die Grünen stehen kurz vor der Machtergreifung.
Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.
Sönke Paulsen ist freier Blogger und Publizist. Er schreibt in seiner eigenen Zeitschrift „Heralt“
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