„Durchgeknallte“ Klimakommentare: Großbank HSBC entlässt Top-Banker Klimahysterie bedroht nun auch die Meinungsfreiheit

Von Daniel Weinmann

Die Klima-Debatte nimmt immer bedrohlichere Züge an – und die Vernunft bleibt dabei auf der Strecke. Die Menschheit steht unmittelbar vor einer Klimakatastrophe, lautet der Konsens der selbst ernannten Klima-Retter, die die Moral für sich gepachtet haben. Im Namen der guten Sache scheint alles erlaubt. Ob Hungerstreiks, Anschläge auf Pipelines oder Straßenblockaden: Teile der Klimabewegung haben sich längst radikalisiert.

David
Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

Wer abweicht, wird als „Klimaleugner“ diffamiert und muss mit Konsequenzen rechnen. Die Hetzjagd auf die Klima-Ketzer dringt in immer mehr Lebensbereiche vor. Jüngstes Beispiel: Die britische Großbank HSBC, die zu den weltgrößten Finanzhäusern zählt, hat einen leitenden Angestellten entlassen, wie die „Financial Times“ berichtet.

Stein des Anstoßes ist eine Äußerung des Teamleiters für nachhaltiges Investieren, Stuart Kirk: „Es gibt immer irgendeinen Spinner, der mir vom Ende der Welt erzählt“. Dies sagte er am Donnerstag vergangener Woche auf dem Moral Money Summit der „Financial Times“ im Rahmen seines Vortrags mit dem Titel „Warum sich Investoren keine Sorgen über das Klimarisiko machen müssen“.

»Wen kümmert es, wenn Miami in 100 Jahren sechs Meter unter Wasser steht?«

„Der Klimawandel ist kein finanzielles Risiko, über das wir uns Sorgen machen müssen“, sagte Kirk weiter, der in der Vermögensverwaltungsabteilung der Bank weltweit für nachhaltiges Investieren zuständig ist. Derweil hieß es auf einer Folie, die er als Teil der Präsentation zeigte: „Unbegründete, schrille, parteiische, eigennützige, apokalyptische Warnungen sind IMMER falsch“.

Im weiteren Verlauf seiner Präsentation sagte er: „Wen kümmert es, wenn Miami in 100 Jahren sechs Meter unter Wasser steht? Amsterdam steht schon seit Ewigkeiten sechs Meter unter Wasser und das ist ein wirklich schöner Ort“.

Am Wochenende teilte HSBC-Chef Noel Quinn in den sozialen Medien mit, dass er mit den Kommentaren „überhaupt nicht“ einverstanden sei. Sie seien unvereinbar mit der Strategie von HSBC und spiegelten nicht die Ansichten der Führungskräfte von HSBC oder HSBC Asset Management wider.

Schwer erträgliche Doppelmoral

Der Leiter des Bereichs Wealth and Personal Banking bei der HSBC zeigte sich mit Quinn – erwartungsgemäß – „uneingeschränkt einverstanden“ und unterstrich, dass „der Übergang zu Netto-Null für uns von größter Bedeutung ist“. Dennoch lehnte das Finanzhaus ab, die Berichte über die Suspendierung von Herrn Kirk zu kommentieren.

Stattdessen verwies ein Sprecher auf eine Erklärung des Vorstandschefs von HSBC Asset Management, Nicolas Moreau, in der dieser den Klimawandel als „eine der schwerwiegendsten Notsituationen auf unserem Planeten“ bezeichnete.

Die Doppelmoral der HSBC-Führungsspitze ist schwer erträglich: Laut „Financial Times“ war Kirks Vortrag zuvor intern abgesegnet worden.

Wissenschaftler sprangen Stuart Kirk unterdessen bei. „Ich applaudiere ihm für seinen Mut, das zu sagen, was 98 Prozent der Leute im Finanzwesen denken“, sagte etwa der Klimaökonom Sony Kapoor vom European University Institute.

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Daniel Weinmann arbeitete viele Jahre als Redakteur bei einem der bekanntesten deutschen Medien. Er schreibt hier unter Pseudonym.

Bild: askarim/Shutterstock
Text: dw

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