Schon seit langem frage ich mich: Wann kommt endlich ein Aufstand von innen beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk? Ich weiß persönlich, dass es dort neben vielen Glaubenskriegern vom Schlage eines Georg Restle und karrieregeilen Opportunisten auch noch Kollegen gibt, die sich innerlich dagegen sträuben, dass die Gebührensender zu einer Propaganda-Anstalt für Rot-Grün geworden sind. Leider vor allem im nicht-journalistischen Bereich. Und leider sind diese Kollegen derart in der Minderheit, dass sie nur bei Gefahr einer totalen Ächtung den Mund aufmachen können. Zu mächtig, ja totalitär ist die rot-grüne Hegemonie. Für viele, insbesondere die unzähligen freien Mitarbeiter, die oft in totaler Abhängigkeit vom Redaktionsapparat gehalten werden wie Tagelöhner, steht bei einer Abweichung vom rot-grünen Kurs sogar die berufliche Existenz auf dem Spiel – und damit auch die private. Aber dennoch: Jetzt ist er da, der Aufschrei der Anständigen! Wenn auch reichlich spät. Vielleicht zu spät.
Unterzeichnet haben das Papier mehr als 100 Mitarbeiter – aus dem journalistischen Bereich ebenso wie aus der Technik und Verwaltung. Viele von ihnen anonym, weil die Konsequenzen eben für viele zu schmerzhaft wären. Was man natürlich als Feigheit auslegen kann. Aber immerhin. Kritiker mögen auch einwenden, das Manifest, das mir die Mitarbeiter zugeschickt haben, sei halbherzig. Aber das ist eine Frage des Standpunkts. Ich möchte das Dokument jedenfalls in voller Länge wiedergeben – damit Sie sich selbst ein Bild machen können. Natürlich macht so ein Text noch keinen Sommer aus der Propaganda-Eiszeit. Aber er ist ein Anzeichen dafür, dass etwas bröckelt. Er beweist, dass der Gebührenfunk im Inneren doch nicht so ein Monolith ist, wie seine Sendungen vermitteln. Und schließlich haben auch große Veränderungen in der Regel mit kleinen Rissen in starren Systemen begonnen. Deshalb – hier das Manifest. Es enthält eine Petition, mit der es jeder unterstützen kann (siehe Link weiter unten):
Sehr geehrte Kolleginnen, sehr geehrte Kollegen,
wir, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von ARD, ZDF und Deutschlandradio, veröffentlichen ein Manifest für einen neuen öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
Wir schätzen das Prinzip eines beitragsfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunks als wesentliche Säule unserer Demokratie und Kultur. Wir sind von seinen Grundsätzen und dem Programmauftrag überzeugt. Doch beides sehen wir in Gefahr.
Mit unserem Manifest möchten wir unsere Stimme und Expertise in die Debatte um die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks einbringen:
Für einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der sein Publikum ernst nimmt, der Debatten zulässt und ein breites Meinungsspektrum abbildet, ohne zu diffamieren.
ARD, ZDF und Deutschlandradio müssen sich wieder stärker auf ihre im Medienstaatsvertrag festgelegten Werte und Grundsätze besinnen und nach ihnen handeln. Transparenz und größtmögliche Bürgerbeteiligung sollen dabei im Zentrum stehen. Nur so kann der öffentlich-rechtliche Rundfunk wieder an Akzeptanz gewinnen und seiner Bestimmung im demokratischen Diskurs gerecht werden.
Wer sind wir:
Wir sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der öffentlich-rechtlichen Medien aus verschiedenen Regionen des Landes. Wir arbeiten in unterschiedlichen Gewerken, Abteilungen und Redaktionen: als Programmmacher, Techniker, Sachbearbeiter, Kameraleute, Moderatoren, Sprecher sowie Musiker in den Rundfunkorchestern und -chören.
Uns eint der Wunsch nach Erneuerung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
Was fordern wir:
- Rückkehr zu Programminhalten, die den im Medienstaatsvertrag festgelegten Grundsätzen wie Meinungsvielfalt, Pluralität und Ausgewogenheit entsprechen.
- Teilhabe der Beitragszahlenden bei medienpolitischen, finanziellen und personellen Entscheidungen.
- Ein Beteiligungsverfahren, durch das alle relevanten Verbände und Initiativen, die sich für Veränderungen in den öffentlich-rechtlichen Medien einsetzen, eingebunden werden.
Unser Manifest:
https://meinungsvielfalt.jetzt/manifest.html
Erstunterzeichner:
Feste und Freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks haben an diesem Manifest mitgearbeitet und es gezeichnet. Aus Angst vor beruflichen Konsequenzen hinterlegten viele ihre Unterschrift anonym. Dies spricht für sich.
Unter den 100 veröffentlichten Erstunterzeichnern fanden wir Unterstützung von Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft und anderen gesellschaftlichen Bereichen. Die Namen finden Sie ebenso auf der Website.
Statements von Mitarbeitern:
Auf der Website finden Sie etwa 50 Statements von Mitarbeitern von ARD, ZDF und Deutschlandradio. Sie zeigen deutlich, wie fatal sich Debattenkultur und Arbeitsklima in den vergangenen Jahren verändert haben:
https://meinungsvielfalt.jetzt/statements.html
Petition:
Damit jeder die Chance zum Unterzeichnen des Manifests bekommt, veröffentlichen wir es als Petition:
https://www.openpetition.de/petition/online/erneuerung-des-oeffentlich-rechtlichen-rundfunks
Kontakt:
Für Interviewanfragen oder weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Manifest für einen neuen öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland – meinungsvielfalt.jetzt
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