Energiekrise: Zeitung empfiehlt „Tricks, um das Kälteempfinden zu verändern“ Tipp von Schäuble gegen das Frieren: "Nicht jammern, zwei Pullover und Kerzen"

„Bitte sagen Sie nicht, wir würden in keinem Irrenhaus leben…“  – mit diesem Kommentar schickte mir ein Bekannter einen Link auf einen Artikel im Portal „Tag24“ mit folgender Überschrift: „Weniger frieren: Wie wir mit kleinen Tricks das Kälteempfinden verändern.“ Im Vorspann des Beitrages heißt es dann: „Wollpulli, dicke Socken, Decke – und trotzdem fröstelt es Euch? Geht es nicht behaglicher? Ja. Und zwar mit etwas Wissen über den Körper und mit kleinen Veränderungen zu Hause.“

Ich hoffte zuerst, das sei Satire und mein Bekannter hätte etwas falsch verstanden. Aber mitnichten. Der Artikel ist bierernst gemeint. Und erinnert an Durchhalte-Parolen in einem Krieg. Motto: Tapfer sein, Hinterbacken zusammenkneifen und nicht jammern!  „Wo sich die eine richtig wohlfühlt, zieht sich der andere lieber einen dicken Pullover über“, heißt es da. Und sodann erklärt ein Professor: „Bei der Kälteempfindlichkeit gibt es individuell sehr große Unterschiede.“

Sodann werden vermeintliche „Tricks“ verraten: Die – also die „Tricks“ haben laut dem Blatt „mit Thermorezeptoren im Körper zu tun, die dafür sorgen, dass wir Wärme und Kälte wahrnehmen. Sie erzeugen Nervenimpulse in Abhängigkeit von der Temperatur. So melden sie unserem Gehirn, ob unsere Umgebung – oder etwas, das wir berühren – kalt oder warm ist. Die Thermorezeptoren sitzen aber nicht nur in der Haut, sondern auch in unserem Körper. Und das kann man sich zunutze machen.“ Kurzum: Etwas Warmes trinken, mit Wärmesalbe einschmieren, etwas Scharfes essen – so der Rat. Und Zugluft meiden.

Weiter wird dann gefragt: „Können wir uns an kühlere Temperaturen gewöhnen?“ Die Antwort: „Man kann sein Kälteempfinden durchaus trainieren. Ein Tipp, den man in diesem Zusammenhang oft liest: kalt duschen. ‘Das härtet sicherlich ab und hat auch verschiedene positive Effekte auf die Gesundheit‘, sagt Brandes“, der Professor. An Kälte könne sich der Körper  gewöhnen, aber nur, wenn er ihr regelmäßig ausgesetzt ist. Aber es gibt Grenzen.

Mit anderen Worten: Frieren gegen das Frieren.

Wobei zum Schluss dann noch empfohlen wird, eine Mütze aufzusetzen – weil es das Hirn gerne etwas wärmer habe als der restliche Körper.

In die gleiche Kerbe schlägt auch der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, als Wegbereiter von Angela Merkel einer derjenigen, die mit verantwortlich sind für die Misere. RP-Online berichtet darüber unter der Überschrift „Schäuble gibt Tipps zur Energieriekrise“ wie folgt – keine Satire: „Zu der Möglichkeit, dass im Winter wegen der hohen Energiepreise viele Bürger frieren werden, sagte er ‘Bild-TV‘ (Montag): ‘Dann zieht man halt einen Pullover an. Oder vielleicht noch einen zweiten Pullover. Darüber muss man nicht jammern, sondern man muss erkennen: Vieles ist nicht selbstverständlich.‘ Auch der Strom könne mal ausfallen: ‘Deshalb sollte man tatsächlich immer auch ein paar Kerzen, Streichhölzer und auch eine Taschenlampe zu Hause haben.‘“

Wenn man so etwas liest – und vieles andere wie den Ratschlag des öffentlich-rechtlichen SWR, zum Wassersparen unter der Dusche zu urinieren –  kann man eigentlich nur noch mit dem legendären Ausspruch von Henryk M. Broder kommentieren: „Wäre Deutschland überdacht, wäre es eine geschlossene Anstalt!“

Während die Menschen in anderen Ländern in einer solchen Situation, in der sie die Regierung derart in die Bredouille bringt, entweder massenhaft auf die Straße gehen oder wie in Frankreich oder Italien die Regierenden an den Wahlurnen massiv abstrafen würden, bleiben die Deutschen zu Hause, auch als Nichtwähler, und der Rest wählte mehrheitlich diejenigen, die für all das verantwortlich sind, wie die Niedersachsen-Wahl zeigt. Dafür bekommen sie von Medien und Politik Tipps, wie sie das Versagen der Politik durch „Kälte-Training“ und „doppelten Pullover und Kerzen“ etwas erträglicher machen können.

Mich wundert inzwischen weniger, dass der polit-mediale Komplex so dreist ist, als dass sich eine Mehrheit der Menschen das gefallen lässt. Hat unsere Gesellschaft mehrheitlich masochistische Züge? Geht es um Selbstbestrafung? Oder gar einen Selbstvernichtungswillen? Oder haben wir es schlicht mit einer Untertanen-Mentalität zu tun, die alles schluckt, was von oben kommt? Egal, wie dreist und absurd?

Gerne zitiere ich hier einen guten Freund und Mitarbeiter, der mir zur Niedersachen-Wahl folgenden kurzen Kommentar schickte:

„Unfassbar! Deutschland schafft sich schneller ab als es sich Sarrazin vorstellen konnte. Jetzt versteht man, wie mit Hilfe der Mainstream-Medien Menschen manipuliert werden können…ein Blick zurück in unsere düstere Geschichte belegt das. Wer hätte gedacht, dass es in Deutschland wieder soweit kommen kann. Nicht nur die Demokratie wird Schritt für Schritt abgebaut. Das Land wird von Ideologen wirtschaftlich zerstört und das Volk erkennt es nicht…Wir haben einige Freunde, die nun ihre Firmen in Deutschland schließen und in die USA gehen. Ja, es macht so traurig, wie ein einst demokratisches, erfolgreiches und funktionierendes Land ruiniert wird und die Politiker das Mandat erhalten, so weiter zu machen… ich bin immer mehr fassungslos!“

Wie sehen Sie die Einschätzung meines Freundes? Ich freue mich auf Ihre Kommentare und eine anregende Diskussion!

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